Der durchsetzungsfähige Michael Kobert (Mitte) ist eine Option für den zuletzt harmlosen LSK-Angriff. Gegen den TSV Havelse wurde er kurz vor Schluss eingewechselt. Foto: HEIMSPIEL.media

Eigentlich hat der Lüneburger SK Hansa keine Chance, aber die will er an diesem Sonntag (15 Uhr, VfL-Platz) nutzen. Es ist ein Kampf David gegen Goliath. Hier der LSK, der nach 7 Niederlagen in den vergangenen 8 Spielen auf den drittletzten Platz zurückgefallen ist – dort der Gast VfB Lübeck, der nach 7 Siegen in Serie dem Regionalliga-Spitzenreiter VfL Wolfsburg auf die Pelle rückt.

LSK-Trainer Rainer Zobel setzt – wie der kleine David gegen den Riesen Goliath – auf das Unerwartete: “Es wird die eine oder andere Überraschung geben”, kündigt der ehemalige Bayern-Profi und Bundesliga-Trainer an.

Der umsichtige Stürmer Ante-Akira Kutschke ist gegen Lübeck noch keine Alternative. Foto: HEIMSPIEL.media

Zobel war, wie berichtet, beim 0:2 gegen den TSV Havelse vor allem mit der Offensive unzufrieden. Noch am Mittwoch hatte er im Gespräch mit LSKonline gehofft, dass der lange verletzte Stürmer Ante-Akira Kutschke gegen Lübeck zumindest zu einem Kurzeinsatz kommen könnte. Doch diese Hoffnung hat sich zerschlagen, wie Zobel nach dem Abschlusstraining erkennen musste: “Ante hatte unter der Woche doch wieder leichte Probleme, vor allem im Abschlussspiel. Deshalb wird er an diesem Wochenende noch einmal Spielpraxis in der 2. Mannschaft sammeln.”

Die Zweite des LSK, derzeit Tabellensechster der 1. Kreisklasse, spielt ebenfalls am Sonntag um 15 Uhr beim Tabellenachten Thomasburger SV. LSK-II-Trainer Thomas Wiebe wird sich bestimmt über die Verstärkung mit Torjäger Kutschke freuen.

Ausfallen wird auf jeden Fall der schnelle LSK-Rechtsverteidiger Marian Kunze, der sich im Training eine tiefe Schnittwunde am Knie zugezogen hatte und schon gegen Havelse fehlte. “Marian steigt in der kommenden Woche wieder ins Training ein”, sagt Zobel.

So hat Kunze im Moment auf jeden Fall Zeit, an seiner Studienarbeit mit dem Thema “Das Vermarktungskonzept des Lüneburger SK Hansa” zu feilen.

Spielstarker Abwehrmann: Enes Biyiklioglu kehrt nach langer Verletzungspause am Sonntag in den LSK-Kader zurück. Foto: HEIMSPIEL.media

Bei einer anderen Personalie gibt es einen Lichtblick für Zobel: “Unser lange verletzter Innenverteidiger Enes Biyikioglu ist gegen Lübeck wieder im Kader. Er könnte einige Minuten zum Einsatz kommen, das hängt aber auch vom Spielstand ab.”

Verletzt ausfallen wird am Sonntag auch der quirlige LSK-Stürmer Felix Vobejda. “Er ist mit seiner Knieverletzung vier Wochen krankgeschrieben und nimmt derzeit nicht am Training teil”, so sein Trainer.

Rhami Ghandour (2. v. l.) ist gegen Lübeck ein Kandidat für die Startelf. Auf welcher Position, das ließ LSK-Trainer Zobel noch offen. HEIMSPIEL.media

Vobejda fällt also für den Angriff aus. Welche Überraschungen hat Zobel sich denn ausgedacht? “Das wollen wir mal lieber nicht öffentlich verkünden”, sagt er. Nur so viel: “Rhami Ghandour wird wieder dabei sein.” In welcher Rolle? Auch das möchte Zobel bis zum Anpfiff für sich behalten.

Angriffssorgen hat aber nicht nur der Lüneburger Trainer. Auch sein Kollege Rolf Landerl muss umstellen. Seine Topstürmer Daniel Franziskus (14 Saisontore) und Cemal Sezer (6) fallen wie berichtet aus. Zobel ahnt allerdings: “Deren Kader ist stark besetzt, das können sie ausgleichen.”

In Lübeck ist die Fußball-Euphorie nach der Siegesserie groß. Bis auf 7 Punkte (bei einem Spiel weniger) hatte sich der VfB an den VfL Wolfsburg II herangekämpft.

Heute die Sensation: Wolfsburg verlor daheim gegen den vormaligen Abstiegskandidaten Jeddeloh mit 2:3. Schlecht für den LSK, super für den VfB. Die Lübecker könnten den Rückstand auf Platz 1 also Sonntag auf vier Punkte und mit dem Nachholspiel bei Hannover 96 II (Mittwoch, 17. April) auf nur einen Zähler verkürzen.

Rund um die Lohmühle blühen Träume von der 3. Liga. Deshalb ist mit großem Fan-Ansturm aus der Ostsee-Stadt zu rechnen. Viele Lübecker reisen mit dem Zug an, werden gegen Mittag am Lüneburger Bahnhof erwartet.

Es könnte ein heißer Fußball-Sonntag bei strahlendem Sonnenschein und 20 Grad werden. Vielleicht gelingt dem David LSK ja eine Überraschung gegen den Goliath Lübeck. Auf geht’s zu den Sülzwiesen!