Lüneburg gegen Lüneburg: Norderstedts Torjäger Jan Lüneburg (l.) erzielte Freitagabend beim 3:0 im Hamburger Pokal-Halbfinale trotz Kopfverband zwei Tore. Auf ihn muss der LSK am Ostermontag beim Abstiegskrimi aufpassen. Foto: Eintracht Norderstedt

Glatt mit 3:0 hat der FC Eintracht Norderstedt am Freitagabend das Halbfinale im Hamburger Oddset-Pokal beim Oberligisten TuS Osdorf gewonnen. Vor 1300 Zuschauern war Norderstedt die klar bessere Mannschaft, vergab schon vor der Pause beste Torchancen gleich im halben Dutzend. Erst in der zweiten Halbzeit machte es der Regionalligist besser. Torjäger Jan Lüneburg, der nach einer Verletzung in der Anfangsphase mit Kopfverband spielte, erzielte zwei Treffer, einen trotz Turban per Kopf. Mittelfeldspieler Vico Meien machte kurz vor Schluss mit dem 3:0 alles klar. Der starke Meien wird den Norderstedtern nach der fünften gelben Karte am Ostermontag (14 Uhr, VfL-Platz) im Abstiegskrimi beim Lüneburger SK Hansa fehlen.

Norderstedts neuer Trainer fand’s einfach “geil”

Trainer Jens Martens war vom zweiten Spiel unter seiner Regie begeistert. Foto: Eintracht Norderstedt

Nach dem Spiel sagte Norderstedts neuer Trainer Jens Martens: „Es ist total geil! Wir haben gesagt, dass wir die Blockade im mentalen Bereich nach dem Abschneiden in der Regionalliga lösen wollen und es nur eines gibt: Wir wollen das Spiel gewinnen – egal wie. Wir haben drei Tore geschossen, auch wenn wir vielleicht acht hätten machen können. Das war eine überragende erste Halbzeit – aber mit zu vielen vergebenen Chancen. Unterm Strich war’s eine geile Leistung mit geilem Teamspirit. Das müssen wir mitnehmen! Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Es ist mir egal, wer die Tore schießt. Wir wissen, dass Jan Lüneburg ein Mentalitätsspieler ist und damit genau in dieses Spiel passt. Dass er zwei Tore macht, ist geil!“

Viermal “geil” in einem Trainer-Statement – da ist einer vor dem Keller-Kracher in Lüneburg richtig heiß.

Zobel ließ trainieren, wie man Norderstedt stoppt

LSK-Trainer Rainer Zobel, hier vor heimischer Kulisse, hat Freitag in Hamburg Stärken und Schwächen des Gegners analysiert. Foto: HEIMSPIEL.media

Auch LSK-Trainer Rainer Zobel war beim 3:0 in Hamburg dabei. Welche Eindrücke hat er mitgenommen? “Norderstedt spielt ein System, das für die Regionalliga untypisch ist – nämlich 4-1-4-1. Und das machen sie recht gut, jedenfalls hat es auf dem engen Osdorfer Platz geklappt”, sagte Zobel nach dem Abschlusstraining am Samstag.

Was dem LSK-Trainer noch aufgefallen ist: “Die Mittelfeldspieler Johann von Knebel Doeberitz mit der Nummer 15 und Vico Meien mit der Nummer 6 laufen unglaublich gut in die freien Räume hinter Stürmer Jan Lüneburg rein und unterstützen ihn damit sehr gut. Das ist schon gefährlich. Wie man das unterbinden kann, haben wir am Samstag trainiert.” Zumindest auf den “Reinläufer” Meien muss der LSK nicht achten, weil er wie gesagt gesperrt ist.

Und noch ein Norderstedter Spieler fiel im Pokal-Halbfinale auf: Rechtsaußen Kubilay Büyükdemir mit der Nummer 28. “Er ist sehr quirlig”, hat Ex-Bayern-Profi Zobel beobachtet, “aber er hat auch viele Chancen vergeben, weil er zu unruhig war. ” Zum doppelten Torschützen Lüneburg meint Zobel: “Er ist ein echter Abstauber, auf den man immer aufpassen muss.”

Fazit des LSK-Trainers nach der Spionage: “Es wird schwer gegen Norderstedt – aber es ist machbar.”

Mit welcher personellen Besetzung? Da lässt sich der Coach vor dem brisanten Spiel noch nicht in die Karten schauen: “Wir haben Samstag 18 Spieler nominiert.” Gute Nachricht: In der entscheidenden Saisonphase stehen bis auf den verletzten Alexander Gerlach alle Akteure aus dem 25er-Kader zur Verfügung.

Anpfiff ist Ostermontag um 14 Uhr. Auf geht’s zum Abstiegsfinale auf dem VfL-Platz!