Richtig ärgerlich kann LSK-Trainer Rainer Zobel werden, wenn er mitansehen muss, wie Spielerberater Unruhe in den Verein tragen – und das mitten im Abstiegskampf, der am Sonntag beim VfB Oldenburg weitergeht. Foto: HEIMSPIEL.media

Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos: Der Lüneburger SK Hansa steht in der Regionalliga Nord weiter auf dem drittletzten Platz, vier Punkte hinter Eintracht Norderstedt. Am kommenden Sonntag spielt der LSK beim Tabellenachten VfB Oldenburg, Norderstedt tritt eine Stunde vorher beim Tabellenzehnten FC St. Pauli II an.

Will der LSK die Norderstedter noch einholen, muss er in Oldenburg gewinnen. Die Chancen stehen nicht so schlecht, denn von den vergangenen vier Heimspielen haben die Oldenburger drei verloren, nur im Ortsderby gegen den VfL Oldenburg gab’s einen 3:0-Sieg.

So fährt LSK-Trainer Rainer Zobel durchaus zuversichtlich ins Marschwegstadion: “Das Hinspiel endete 1:1, das war absolut ausgeglichen. Ich bin überzeugt, das wir auch am Sonntag auf Augenhöhe spielen.”

Woher nimmt der Coach nach der 1:3-Niederlage gegen Flensburg seinen Optimismus? “Die Stimmung und der Einsatz im Training sind hervorragend. Alle wirken sehr gefestigt. Mein Job ist es jetzt, die Willensstärksten aufzustellen. Denn im Abstiegskampf geht es nicht darum, die besten Fußballer aufzubieten, sondern die mit größten Willen.”

Dazu zählt Zobel den Kapitän und Innenverteidiger Lukas Pägelow: “Wir er im Training vorangeht und alle motiviert, das ist großartig!”

Sonderlob vom Trainer: LSK-Kapitän Lukas Pägelow geht im Abstiegskampf mit gutem Beispiel voran. Foto: HEIMSPIEL.media

Pägelow hat seinen Platz in der Startelf also sicher, wie sieht es sonst personell aus? “Michael Ambrosius hat sich im Spiel gegen Flensburg am Oberschenkel verletzt. Sein Einsatz ist ungewiss.” Als Alternative steht Abwehrspieler Enes Biyiklioglu bereit: “Er scheint nach seiner Verletzung wieder so fit zu sein, dass er in der Startelf stehen könnte.”

Der spielstarke LSK-Innenverteidiger Enes Biyiklioglu (l.) steht vor einem Startelf-Comeback. Foto: HEIMSPIEL.media

Angeschlagen ist auch der willens- und kopfballstarke Mittelfeldspieler Tomek Pauer. Da muss Zobel das Abschlusstraining am Freitag abwarten, ob es für einen Einsatz in Oldenburg reicht.

Zehn Saisontore: Oldenburgs Torjäger Maik Lukowicz. Foto: VfB Oldenburg

Beim Gegner VfB warnt Zobel vor allem vor dem 1,89 Meter großen Rechtsaußen Maik Lukowicz, der 10 Saisontreffer auf dem Konto hat: “Er ist schon torgefährlich, ihn müssen wir im Sandwich doppeln.” Der 24-jährige Lukowicz ist ehemaliger polnischer U21-Nationalspieler, wurde in der Jugend von Werder Bremen ausgebildet. Zu beachten beim VfB sind auch der deutsch-libanesische Mittelfeldspieler Gazi Siala (5 Saisontore), der seinen Vertrag gerade verlängert hat, und Stürmer Kifuta Makunga (6 Saisontore).

Vorm Spiel gegen den LSK meldet der VfB Oldenburg übrigens einen wohlbekannten Neuzugung: Abwehrspieler Leon Deichmann, von 2017 bis 2018 beim LSK aktiv, wechselt in der kommenden Saison vom FC St. Pauli II nach Oldenburg.

Zobel: “Die Berater sind unerträglich!”

Das Wechsel-Thema beschäftigt auch LSK-Trainer Zobel. Der sonst so Besonnene gerät richtig in Wallung, wenn er darüber spricht: “Das stört unsere Arbeit gewaltig! Es geht schon seit drei, vier Monaten so. Die Berater lassen den Spielern keine Ruhe. Da spielen sich unglaubliche Geschichten ab, die ich im Detail gar nicht schildern will. Es ist zum Teil völlig unverständlich und absurd, was die Berater mit ihren Spielern vorhaben. Sie nehmen überhaupt keine Rücksicht auf unsere schwierige Situation beim LSK. Das ist wirklich unerträglich!”

Trotz allen Störfeuers muss sich der LSK auf das Oldenburg-Spiel konzentrieren. Denn noch ist alles drin im Abstiegskampf. Holt Euch den Dreier, Jungs!