“Auswärtssieg! Auswärtssieg!” Fans und Spieler bejubeln das späte Tor zum 1:2 durch Utku Sen (Nr. 31). Foto: HEIMSPIEL.media

Aus Wolfsburg berichten die LSKonline-Redakteure
Jürgen Poersch (Text) und Stefan Großmann (Fotos)

Zum Saison-Finale der Fußball-Regionalliga ist der Lüneburger SK Hansa voll da! 2:1 gewann der LSK das letzte Saisonspiel bei Lupo Martini Wolfsburg und bleibt nach dem dritten 2:1-Sieg in Folge auf Platz 15.

Nach dem Klassenerhalt von Eintracht Braunschweig in der 3. Liga bedeutet das: Der LSK hat die Relegation gegen den Oberliga-Zweiten Eintracht Nordhorn auf jeden Fall erreicht. Aber es kann noch besser kommen: Wenn sich Nord-Meister VfL Wolfsburg II in der Relegation gegen Süd-Meister SC Bayern München II durchsetzt, dann langt der 15. Platz sogar zum direkten Klassenerhalt.

Der letzte Spieltag verlief noch mal dramatisch. Vorm Spiel beim deutsch-italienischen Verein ertönte im Lupo-Stadion das alte Partisanenlied “Bella ciaou” (“Tschüs, Schöne”). Doch der LSK und seine Fans hatten keineswegs vor, sich aus der Regionalliga zu verabschieden. Hunderte hatten sich auf den weiten Weg nach Wolfsburg gemacht, um ihren Verein beim Showdown anzufeuern. Der gesamte zehnköpfige erweiterte LSK-Vorstand um Präsident Sebastian Becker und Vize Alexander Diercks war ebenso am Start wie Ex-Präsident Dietrich Conrad und der Fanblock um Björn “Buschi” Busch und Stefan Hye.

Felix Vobejda machte wieder ein starkes Spiel auf der linken Seite, glänzte vor allem in der Offensive. Foto: HEIMSPIEL.media

Die Fans gaben gleich die Marschrichtung vor: “Auf geht’s, Lüneburger Jungs!”. Und die Jungs legten los wie die Feuerwehr. In der 4. Minute hatte LSK-Stürmer Kevin Krottke die erste Riesenchance, vergab knapp aus 13 Metern. Drei Minuten später ein toller 30-Meter-Freistoß von Utku Sen, doch der starke Lupo-Keeper Marius Sauss hielt ebenso großartig. Der LSK fuhr Angriff auf Angriff, auf den Flügeln wirbelten Felix Vobejda und Marian Kunze, dass den Lupo-Verteidigern schwindlig wurde.

Doch nach einer Viertelstunde verebbte der Angriffswirbel. Lupo kam besser ins Spiel, immer wieder lautstark angetrieben von Coach Uwe Erkenbrecher, dem ehemaligen Wolfsburger Bundesligatrainer. Einen Distanzschuss konnte LSK-Torwart Ole Springer noch parieren. Doch in der 27. Minute schlug es ein. Nach flacher Eingabe von rechts schob Ante Rezic zum 1:0 für Lupo ein.

Entsetzen auf den Rängen. Und immer wieder bange Blicke aufs Handy, wie es beim direkten Aufeinandertreffen der Abstiegskonkurrenten Germania Egestorf/Langreder und Eintracht Norderstedt steht: seit der 6. Minute 1:0 für Norderstedt.

Das LSK-Spiel stagnierte. Zu viele Fehlpässe im Mittelfeld, wo Trainer Rainer Zobel wieder auf die kampfstarke statt kreative Variante mit den drei Sechsern Stefan Wolk, Tomek Pauer und Goson Sakai gesetzt hatte. Die drei kämpften mit großem Herzen, doch es kamen in dieser Phase wenig verwertbare Anspiele nach vorne.

Doppel-Hammer von Utku Sen

Utku Sens erster Geniestreich: Der LSK-Stürmer ballert diesen Freistoß unhaltbar zum 1:1 ins Wolfsburger Tor. Foto: HEIMSPIEL.media

Das änderte sich nach der Pause zum Glück. Jetzt war wieder der LSK-Offensivdruck der ersten Viertelstunde da. Pauer hätte in der 48. Minute fast ausgeglichen, doch sein Flachschuss wurde auf der Linie geklärt. Doch in der 57. Minute war es soweit. Wieder lief Utku Sen zum Freistoß an und hämmerte den Ball aus über 20 Metern in die Maschen: 1:1!

Die LSK-Fans auf der Tribüne flippten aus. Auch, als der Linienrichter bei Toren von Michael Ambrosius und Utku Sen zweimal die Fahne hob: Abseits. Beide Entscheidungen sehr umstritten.

Die Gemüter beruhigten sich etwas, als aus Egestorf die Meldung kam: 2:0 für Norderstedt. Aber die Ruhe hielt nicht lange: nur noch 2:1. Hätte Egestorf ausgeglichen und der LSK das 1:2 geschluckt, hätte das den Sturz auf Abstiegsplatz 16 bedeutet.

Leider zu früh gefreut: Michael Ambrosius (l.) und Lukas Pägelow jubeln über ein Tor. Doch im Hintergrund wedelt der Linienrichter schon mit der Fahne. Angeblich abseits. Foto: HEIMSPIEL.media

Der LSK war nun war deutlich überlegen. Doch Lupo hatte die Chance zum 2:1. Schrecksekunde in der 74. Minute, doch der Ball knallte an die Latte des LSK-Tores. Im Gegenzug vergab Vobejda eine Kopfballchance, ein Schuss von Sen wurde gehalten. Konter Lupo – und der bärenstarke Lukas Pägelow rettete in höchster Not mit einem Super-Tackling gegen den schnellen Lupo-Stürmer Samuel Abifade.

Endlich die doppelte Erlösung: Aus Egestorf wurde das 3:1 für Norderstedt vermeldet. Und in der 90. Minute schlug Utku Sen, der überragende Angreifer auf dem Platz, ein zweites Mal zu: Gegen seinen Flachschuss aus 18 Metern war der Lupo-Schlussmann diesmal machtlos: 2:1 für den LSK!

LSK-Fans waren fantastisch

Super gemacht, Jungs! Lukas Pägelow (v. r.), Felix Vobejda und Marian Kunze klatschen nach dem Spiel bei den mitgereisten LSK-Fans ab. Foto: HEIMSPIEL.media

“Auswärtssieg! Auswärtssieg!”, jubelten die LSK-Fans. Sie haben ihre Mannschaft in Wolfsburg überragend unterstützt. In der entscheidenden Phase ist nicht nur die Mannschaft voll da, sondern auch der Fanblock. Das lässt hoffen, wenn es zur Relegation gegen Northeim kommt.

Am kommenden Mittwoch, 22. Mai, und Sonntag, 26. Mai, laufen die Relegationsspiele zwischen VfL Wolfsburg II und Bayern München II. Erst danach weiß der LSK, ob er selbst noch in die Entscheidungsschlacht muss. Der LSK würde am Mittwoch, 29. Mai (Tag vor Himmelfahrt), um 19.30 Uhr zunächst in Northeim spielen und am Samstag, 1. Juni, um 15 Uhr daheim.

Was für ein dramatisches Saison-Finale!

Video vom Jubel der Fans und Spieler nach dem Schlusspfiff 👉 https://www.facebook.com/lueneburger.sk/videos/2172746866177958/?t=0