Utku Sen (hier ein Archivfoto) schlug auch in Northeim zu, markierte den 1:0-Siegtreffer mit einem wunderschönen Heber. Foto: HEIMSPIEL.media

Sie kamen spät an, und sie siegten durch ein spätes Tor. Der Lüneburger SK Hansa hat das Hinspiel der Regionalliga-Relegation 1:0 beim FC Eintracht Northeim gewonnen. 1500 Zuschauer sahen die Partie. Damit hat der LSK für das Rückspiel in Lüneburg am Sonntag, 2. Mai, um 15 Uhr eine glänzende Ausgangsposition.

Mannschaft und Fans steckten im Stau

Dabei waren die Voraussetzungen in Northeim alles andere als günstig. Wegen eines Unfalls auf der A7 und des regen Reiseverkehrs kam die Mannschaft erst gegen 19 Uhr im Stadion an. Trotzdem wurde das Spiel fast pünktlich um 19.35 Uhr angepfiffen. Nicht viel Zeit um Umziehen und Aufwärmen.

Tolle Kulisse: 1500 Zuschauer sahen das Spiel in Northeim. Foto: Poersch

Doch schon nach 20 Sekunden die erste Riesenchance für den LSK. Aber Felix Vobejda vergab aus halblinker Position.

Im Gegenzug ein fulminanter 18-Meter-Schuss von Northeim, den LSK-Keeper Ole Springer prächtig parierte. In der 7. Minute eine Schusschance für LSK-Torjäger Utku Sen. Und in der 22. Minute verpasste Sen nach einer schönen Kombination über Kevin Krottke und Vobejda nur knapp.

Stimmung kam in der 33. Minute auf. Da trafen die Stau-geplagten LSK-Fans endlich im Stadion ein und intonierten gleich ihren größten Hit: “Wir kämpfen für die 4. Liga”. Ein Lüneburger Zuschauer war übrigens besonders gebeutelt: LSK-II-Trainer Thomas Wiebe traf nach einer Umleistungsirrfahrt erst 25 Minuten vor Spielschluss in Northeim ein.

Zurück zum Spiel: Bis zur Pause tat sich nicht mehr viel. Beide Teams waren gleichwertig. Die Abwehrreihen dominierten das Geschehen.

Nach dem Wechsel nahm das Match aber richtig Fahrt auf. Riesen-Kopfballchance für Northeim, doch der Ball strich am langen Eck vorbei (53.). In der 61. Minute fast der Führungstreffer für den LSK. Doch Utku Sens Heber ging am Tor vorbei. Zwei Minuten später zischte ein Northeimer Fernschuss knapp an Springers Gehäuse vorbei.

71. Minute: LSK-Trainer Rainer Zobel blies zur Offensive! Er wechselte für den defensiven Mittelfeldspieler Goson Sakai den offensiven Ridel Monteiro ein. Eine gute Entscheidung. Denn nach einer Northeimer Großchance (73.) spielte eben dieser Monteiro einen tollen Pass auf Sen, der mit einem ebenso sehenswerten Heber zum 1:0 vollendete. Jubel auf dem Rasen und auf den Rängen: “Hier regiert der LSK!”, intonierten die Fans.

Und die Spieler regierten nun tatsächlich auf dem Rasen: Tor durch Marian Kunze in der 88. Minute. Doch angeblich Abseitsstellung. Wütende Proteste des LSK. 90. Minute: Tor durch Kevin Krottke. Wieder Abseits. Wieder umstritten.

Danach Abpfiff. 1:0 gewonnen! Da Auswärtstore bei Gleichstand auch in der Relegation doppelt zählen, hat der LSK beste Chancen, am Sonntag im Rückspiel die Rettung zu schaffen. Probleme bei der Anfahrt sollte es dann nicht geben. Freuen wir uns (es ist Super-Wetter angesagt) auf ein großes Fußballfest!

So spielte der LSK: Springer – Kunze, Stech, Pägelow, Ambrosius, Vobejda – Sakai (71. Monteiro), Wolk, Pauer – Sen, Krottke.

Der LSK rechnet beim Rückspiel am kommenden Sonntag mit großer Kulisse und mit der Unterstützung seiner tollen Fans. Foto: HEIMSPIEL.media