Geschafft! Die LSK-Spieler jubeln nach dem 2:0-Sieg gemeinsam mit den Fans über den Klassenerhalt in der Regionalliga. Foto: HEIMSPIEL.media

“Es ist ein Wunder, dass der Lüneburger SK Hansa unter diesen äußerst schwierigen Bedingungen überhaupt in der Regionalliga spielt”, betont LSK-Trainer Rainer Zobel. Heute haben Zobel und seine Mannschaft dafür gesorgt, dass dieses Wunder auch in der kommenden Saison weitergeht. Mit dem 2:0-Sieg im Relegationsrückspiel gegen den Oberliga-Zweiten FC Eintracht Northeim hat der LSK den Klassenerhalt in der Regionalliga geschafft! 1500 Zuschauer waren begeistert!

Der LSK war bei über 30 Grad von Anfang an Herr im Haus. Schon in der Anfangsphase hatte Utku Sen eine gute Kopfballchance. Danach wenig Zwingendes vor den Toren. Nach der Trinkpause in der 30. Minute allerdings nach einem LSK-Fehlpass eine gute Gelegenheit für Northeim. Doch LSK-Keeper Ole Springer machte das, was er schon seit Monaten macht: Er hielt großartig!

Vor der Pause hoffnungsfrohes Raunen beim LSK-Anhang. Utku Sen lief zum Freistoß an. Und wieder kam ein ganz gefährliches Ding aufs Tor. Doch Northeims Keeper Christopher Meyer hielt stark. Mit einem 0:0 ging’s in die Kabinen.

Riesenbegeisterung: 1500 Zuschauer bildeten eine stimmungsvolle Kulisse beim Rettungsspiel. Es war der letzte Auftritt des LSK auf dem VfL-Platz. Im Juli geht’s in Neetze weiter. Foto: HEIMSPIEL.media

Ambrosius köpfte den LSK in Führung

Auch nach dem Wechsel behielt der LSK das Geschehen im Griff. Die Abwehr stand sicher. Das Mittelfeld mit dem “Kampfgeschwader” Stefan Wolk, Tomek Pauer und Goson Sakai zermürbte den Gegner. Der Angriff kreierte mehr Chancen als Northeim. In der 50. Minute die Belohnung: Nach einem Foul an Sen führte der Gefoulte selbst aus. Gefühlvolle und präzise Freistoß-Flanke auf Michael Ambrosius. Und der Abwehrspieler nickte ein. 1:0! Sein wichtigstes Tor für den LSK. Erleichterung und Riesenfreunde auf Rasen und Rängen.

In der 55. Minute Hoffnung bei Northeim. Der lange verletzte Torjäger Melvin Zimmermann (13 Saisontore in der Oberliga) wurde eingewechselt. Doch zwei Minuten später hatte der LSK nach Flanke von Felix Vobejda eine große Chance. Kevin Krottke verpasste. In der 59. Minute der nächste Hochkaräter: Erst hatte Krottke die Einschussgelegenheit, dann Vorbejda. Nach der zweiten Trinkpause die beste Möglichkeit. Krottke traf aber nur die Latte. Das hätte die Vorentscheidung sein können!

Monteiro kam, schoss und traf

Die Entscheidung kam einmal mehr mit Ridel Monteiro. Den kreativen Geist des LSK-Spiels wechselte Trainer Zobel in der 74. Minute für Wolk ein. Und schon eine Minute später machte Ridel alles klar, als er nach einem Pass von Felix Vobejda den Ball flach zum 2:0 einschob. Begeisterung ohne Ende!

In der 78. Minute noch eine brenzlige Situation für den LSK. Northeimer Schuss von halbrechts. Prächtige Parade von Ole Springer.

Tschüs, Felix! Vobejda wurde verabschiedet

Trainer Rainer Zobel bedankt sich bei Felix Vobejda, der den LSK verlässt.

In der 84. Minute brandete noch einmal Jubel auf. Felix Vobejda wurde ausgewechselt und mit Ovationen verabschiedet. Felix hat zweieinhalb Jahre für den LSK gespielt, und er wurde zum Publikumsliebling. Nach Beendigung seines Studiums ist aus beruflichen Gründen nach Hamburg gezogen und wird dort in der kommenden Saison beim ambitionierten Oberligisten Teutonia 05 in Ottensen spielen. Unvergessen bleibt Vobejdas Tor im DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten Mainz 05, als er Ex-Nationaltorwart René Adler den Ball aus 20 Metern in den Giebel haute und Lüneburg eskalierte.

Lieber Felix, vielen Dank für alles, was Du für den LSK getan hast (auch außerhalb des Spielfeldes). Wir wünschen Dir alles Gute bei Teutonia. Vielleicht gibt es ja mal ein Wiedersehen …

Zurück zum Relegationsspiel: Der Rest war Kür für den LSK. Auf den Rängen wurden längst Freudengesänge angestimmt. Der LSK spielte die letzten Minuten dieser aufreibenden und dramatischen Saison souverän runter.

Schlusspfiff. Geschafft!

Die Fans sangen: “Oh, wie ist das schön!”

“Oh, wie ist das schön!”, schmetterten die Fans zum Takt von Trommler Stefan Hye. Alle waren erleichtert. Dann intonierten sie mit den Spielern ein “Humba, Humba, Tätterä!” mit fulminanten Tanzdarbietungen. Es gab die obligatorischen Bierduschen für die Spieler. Und der frohgestimmte LSK-Stadionsprecher Henning “Juri” Juhre legte den Evergreen der Toten Hosen auf: “An Tagen wie diesen”.

Ja, an einem Tag wie diesem hat es der LSK geschafft, dass das “Wunder” weitergeht. Die Fußballfreunde der Region Lüneburg bekommen weiter Regionalliga-Fußball zu sehen – zwar nicht mehr auf dem VfL-Platz, aber dann im schönen Neetzer Jahnstadion. Darauf freuen wir uns alle!

So trat der LSK im letzten Saisonspiel an: Springer – Kunze, Stech, Pägelow, Ambrosius, Vobejda (84. Ghandour) – Wolk (74. Monteiro), Pauer, Sakai – Sen, Krottke. Trainer: Zobel

Achtung: Weitere Bilder vom Retterspiel folgen. Unser Fotograf Stefan Großmann ist noch am Sichten und Bearbeiten. Vielen Dank schon mal für Deinen Einsatz in dieser Saison, Stefan. Toller Job!