Thorben Deters (r.) drehte in der Vorbereitung – vor allem gegen Hannover 96 – richtig auf. Jetzt droht der neue LSK-Regisseur auszufallen.
HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Endlich wird’s ernst. Nach starker Vorbereitung startet der Lüneburger SK Hansa am morgigen Samstag in seine sechste Regionalliga-Saison. Zum Auftakt geht’s nach Bremen zu Werders U23. Anpfiff auf Platz 11 am Weserstadion ist um 14 Uhr.

“Der LSK ist eine Wundertüte”, sagt der neue Werder-Trainer Konrad Fünfstück, “ich habe sie beim 4:0-Sieg gegen Hansa Rostock II gesehen.” Seine Eindrücke: “Das ist eine Mannschaft, die mit vielen Regionalliga-Spielern bestückt ist. Die wissen, wie es geht, in der Regionalliga erfolgreich zu spielen. Für viele meiner jungen Spieler ist es dagegen das erste Pflichtspiel im Männerbereich. Das wird spannend und sehr herausfordernd für uns!”

Fünfstück ohne Fünf

Fünfstück muss morgen auf fünf Spieler verzichten: Torwart Dos Santos-Haesler, Innenverteidiger Wiemann, Sechser Groß, Spielmacher Straudi und Rechtsaußen Goller sind heute mit den Werder-Profis ins Trainingslager nach Grassau im Chiemgau gefahren. Ein Vorteil für den LSK?

“Abwarten”, sagt LSK-Teamchef Rainer Zobel, “sie werden sicher nicht die Schlechtesten mit zu den Profis genommen haben. Aber die anderen werden umso mehr brennen. Und Werder bekommt immer starke Spieler aus den A-Junioren dazu. Das kann gefährlich für uns werden.”

Mit Neuzugang Jonas Seidel (2. v. l.) – hier gegen Rostock – hat der LSK jetzt eine schnelle Alternative auf dem linken und rechten Flügel – oder in der Spitze.
Foto: Danilo Thienelt

Der LSK-Trainer sieht allenfalls Vorteile, weil sein Team eingespielter sein könnte: “Vor allem in der Abwehr, da haben wir keine großen Veränderungen.”

Zobel wird natürlich wieder auf Torwart Ole Springer setzen sowie auf die Fünferreihe mit Marian Kunze, Eliezer Correia Cà, Lukas Pägelow, Bastian Stech und Neuzugang Fabian Istefo. Davor der Doppel-6er-Block mit Stefan Wolk und Tomek Pauer.

Hoffnungsträger: Fabian Istefo soll die linke Außenbahn beleben.
Foto: Jürgen Poersch

Unklarer ist die Sache in der Offensive. Da ist Neuzugang Thorben Deters zwar als Spielmacher gesetzt. “Aber Thorben hat gestern im Training einen Ball an den Kopf bekommen, sodass ihm schwarz vor Augen wurde. Ich hoffe, dass er bis morgen wieder fit ist”, bangt der Trainer.

Ob Neuzugang Can Düzel neben oder statt Deters spielt, wie viele Spitzen es vorne gibt, wer das sein wird – all das lässt Zobel offen, sodass der Werder-Trainer seine “Wundertüte” bekommt.

Fehlen werden beim LSK der knieverletzte Mohamed El-Ahmar. Das bedauert sein Trainer: “Mo war in richtig guter Form, er zählt ganz klar zu den Gewinnern der Vorbereitung.” Zudem fällt Nachwuchsmann Alexander Gerlach wegen familiärer Gründe aus. “Auch Alexander hat, genau wie unser junger Neugang Alessandro Dente, eine starke Vorbereitung hingelegt, das freut mich”, sagt Zobel.

LSK-Teamchef Rainer Zobel blickt zuversichtlich in die neue Saison. HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Sonst hat der Teamchef alle Mann seines 19er-Kaders an Bord. Was unterscheidet das neue Team von dem der vergangenen Saison? “Wir spielen schneller Fußball”, hat der Teamchef beobachtet, “das hat man in der Vorbereitung vor allem gegen die starken Mannschaften wie Hannover 96, Curslack und Rostock gesehen. Und wenn wir schnell spielen, dann bringen wir sogar eine Zweitliga-Mannschaft wie Hannover in Schwierigkeiten – und die sind keine Laufkundschaft, sondern Profis.”

Profis kann sich der LSK weiterhin nicht leisten. “Wir können nicht die ganz Großen holen, die schon in der 2. oder 3. Liga gespielt haben. Das muss allen klar sein”, sagt Zobel, “aber wir wollen mit unseren bescheidenen Mitteln in der Regionalliga mithalten. Und das können wir auch in dieser Saison wieder schaffen.” Am besten gleich mit einem Punktgewinn in Bremen.

Zobel völlig genervt von Peter Maffay

Welche Erinnerungen hat der ehemalige Bayern-München-Profi Rainer Zobel eigentlich an Bremen? Zobel überlegt: “Einmal haben wir mit den Bayern im Weserstadion gespielt. In der Halbzeit ist ein junger, unbekannter Schlagersänger aufgetreten. Ich habe nur gedacht: Mein Gott, was soll das denn? Ich fand ihn furchtbar. Er hieß Peter Maffay. Heute verehre ich ihn.”

Gibt’s auch sportliche Erinnerungen? “Naja”, grinst Zobel, “wenn wir gegen Werder Bremen spielten, dann ging es gegen Höttges, Piontek, Steinmann und Lorenz. Wer versuchte, an denen vorbeizukommen, der hatte selbst schuld …” Hoffentlich kommen seine Jungs morgen öfter an den Bremern vorbei. Auf geht’s, LSK!