Auftakt zur Gala am vorigen Sonntag: Der LSK jubelt nach dem 1:0 gegen Havelse durch Jonas Seidel (2. v. l.).
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Das Fußball-Wunder geht weiter. Nach dem furiosen 5:1 gegen den TSV Havelse, dem dritten Sieg in Folge, war der Lüneburger SK Hansa auf Platz 5 der Regionalliga-Tabelle geklettert. Und an diesem Sonntag (15 Uhr) kann es noch besser kommen: Gewinnt der LSK sein Heimspiel gegen den Aufsteiger Heider SV, dann ist er schon Tabellendritter. Unglaublich!

Denn an diesem Samstag haben die Verfolger SC Weiche Flensburg (0:2 beim Tabellenzweiten VfB Lübeck), SV Drochtersen/Assel (0:5 gegen den Spitzenreiter VfL Wolfsburg II) und Holstein Kiel II (2:4 beim SSV Jeddeloh) Federn gelassen. Nur Werder Bremen II hat sich mit einem 3:1-Heimsieg gegen den VfB Oldenburg am LSK vorbeigeschoben.

Doch wenn der LSK den Tabellenvorletzten Heide besiegt, dann zieht er an allen vorbei auf Platz 3 hinter den Topfavoriten Lübeck und Wolfsburg II.

Schon 7 Tore: Thorben Deters (r.) vom LSK führt derzeit zusammen mit dem Lübecker Arslan die Torschützenliste der Regionalliga an.
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Hier feiert Deters mit Tomek Pauer seinen 30-Meter-Hammer zum 2:1 gegen Havelse. Der Treffer wurde bei der ARD-Sportschau als Vorschlag zum “Tor des Monats” eingereicht.
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… und hier feiert Thorben Deters sein wunderschönes 3:1 gegen Havelse. Das Jahnstadion stand kopf!
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Fans euphorisch, aber Zobel tritt auf die Bremse

Die Euphorie ist nach der 5:1-Gala gegen Havelse riesengroß. Die LSK-Fans sind begeistert. So etwas haben sie lange nicht von ihrer Mannschaft gesehen. Und einige träumen nach schwierigen Jahren schon von der 3. Liga, vom Profifußball in Lüneburg. Auf der LSK-Facebook-Seite steigen die Erwartungen.

Zeigt LSK-Teamchef Rainer Zobel den vierten Sieg in Folge an? Nein! Der Ex-Profi mahnt seine Jungs zu maximaler Konzentration – gerade gegen den Vorletzten der Tabelle.
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Doch LSK-Teamchef Rainer Zobel, der schon viel gesehen und erlebt hat in seinen Profi-Jahren beim FC Bayern München und bei seinen Trainer-Stationen in aller Welt, tritt kräftig auf die Euphorie-Bremse. In einem ebenso besonnenen wie bemerkenswerten Video-Interview (zu sehen unter https://www.lzplay.de/index.php/2019/09/06/lsk-will-siegesserie-ausbauen/) von LZ-Sportreporter Frank Lübberstedt warnte er in dieser Woche vor Übermut und übergroßen Hoffnungen. Natürlich, so Zobel, dürften die Fans träumen und natürlich sei die Stimmung in der Mannschaft gut. Aber auch das 5:1 gegen Havelse sei hart erkämpft worden: “Der TSV war vor allem in der ersten Halbzeit spielerisch besser als wir.”

Katastrophale Trainingsbedingungen drohen

Zobel mahnt auch deshalb, weil sich die ohnehin provisorischen Trainingsbedingungen des LSK in der Goseburg in den kommenden Monaten noch dramatisch verschlechtern werden. Das neue Flutlicht für beide Plätze soll erst im kommenden Frühjahr fertig werden. Wenn es jetzt früher dunkel wird, dann drängeln sich 18 LSK-Mannschaften auf dem B-Platz, denn nur der hat (mäßiges) Licht. Katastrophale Bedingungen für eine Mannschaft, die in der Regionalliga Topleistungen zeigen möchte.

Umso froher ist Zobel über die 13 Punkte, die seine Jungs jetzt schon im Sack haben. Und der dreimalige Champions-League-Gewinner ist auch froh, dass sein heimatloser LSK in Neetze so freundlich in Empfang genommen wurde. Das habe wesentlich zu den Erfolgen beigetragen.

Zuletzt waren gut 500 Zuschauer im Jahnstadion. Enttäuschend? “Nein”, sagt Zobel, “ich war erstaunt, dass überhaupt so viele gekommen sind. Denn zugleich lief am Sonntagnachmittag im Hamburger Volksparkstadion die Zweitliga-Partie HSV gegen Hannover 96. Da fahren viele hin und das schauen sich viele im Fernsehen an. Außerdem gab es parallel auch noch ein Landesliga-Derby.”

So hofft der LSK-Teamchef, dass die 500, die am vorigen Sonntag so begeistert vom 5:1 mit phantastischen Toren waren, gegen Heide wiederkommen. Und dass es noch ein paar mehr werden, weil sie gehört haben, dass der LSK in dieser Saison herrlichen Offensivfußball spielt.

Wir sehen uns Sonntag um 15 Uhr im Neetzer Jahnstadion!

Und hier, weil’s so schön war, noch ein paar Bilder vom berauschenden 5:1 gegen den TSV Havelse.

Neuzugang Can Düzel (Mitte) ist eine der großen LSK-Entdeckungen dieser Saison.
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… hier bejubelt Düzel sein Tor zum 4:1 gegen Havelse mit den LSK-Fans.
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Noch ein Top-Neuzugang: Jonas Seidel (l.) zieht zum 5:1 gegen Havelse ab – schon der fünfte Saisontreffer des LSK-Stürmers!
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Doppelpack: Jonas Seidel jubelt nach seinem zweiten Tor gegen Havelse mit Marian Kunze (Nr. 10).
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Die Mannschaft des LSK feierte den Sieg über Havelse mit einer La-Ola-Welle vor den Fans – nach dem Heide-Spiel wieder?
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Die Fans freuen sich schon, wollen mit ihrer Mannschaft den Sprung auf den dritten Platz feiern. Das wäre was!
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