LSK gegen Rassismus. Bundesweit laufen derzeit die „Internationalen Wochen gegen Rassismus”. Natürlich macht der Lüneburger SK Hansa mit, denn auch in unserem Verein gehen Spieler aus unterschiedlichsten Nationen (in der 1. Herrenmannschaft aus Deutschland, Ghana, Portugal, Türkei, Palästina, Bosnien-Herzegowina, Ägypten, Japan, Kosovo, Südkorea) ihrer Leidenschaft nach: Fußball. Der „Sport der Menschheit”, wie DIE ZEIT den Fußball mal genannt hat, überwindet Grenzen, baut Brücken und verbindet Menschen – unabhängig von Glaube, Herkunft, Hautfarbe oder sexueller Identität.

Bis zu 80.000 Fußballspiele führen in Deutschland jede Woche Millionen Menschen zusammen. In unserem Sport stehen gegenseitiger Respekt, Teamgeist und Solidarität an oberster Stelle. Ganz gleich ob daheim oder beim Auswärtsspiel: Wir sehen nicht tatenlos zu, wenn Hetze und Gewalt zunehmen.

Deshalb unterstützt der LSK Hansa die diesjährigen „Internationalen Wochen gegen Rassismus“.

Wir rufen alle Fußballbegeisterten auf, „Nein!“ zu rassistischen und fremdenfeindlichen Parolen zu sagen. Wir stehen zusammen – gegen Rassismus und für 100% Menschenwürde.

Wir haben die Spieler und Trainer der LSK-Regionalliga-Mannschaft gefragt: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Rassismus auf dem Fußballplatz? Welche Haltung habt Ihr zu Rassismus? Hier sind die Antworten:

„Ohne kulturelle Vielfalt hätten wir keine Chance”

Fotos: HEIMSPIEL.media

Ole Springer (27), Torwart: „Rassismus hat in keinem Teil unserer Gesellschaft auch nur das Geringste zu suchen. Speziell im Mannschaftssport, wo man Woche für Woche gemeinsam um drei Punkte kämpft, merkt man schnell, dass man ohne die kulturelle Vielfalt und Kreativität keine Chance hätte. Ausländische Mitspieler gehören nicht nur zu einem Team dazu, sie sind entscheidend für den mannschaftlichen Erfolg! Dieses Beispiel lässt sich auf die gesamte Gesellschaft übertragen. Rassismus schadet nicht nur einzelnen Personen, sondern der Entwicklung einer Gesellschaft insgesamt. Kulturelle Vielfalt befruchtet alle Beteiligten! Gemeinsam für drei Punkte, gemeinsam gegen Rechts!”

„Rassistische Beleidigungen finde ich beschämend”

Ridel Monteiro (22), Mittelfeld-Regisseur: „Ich finde es traurig, dass wir uns im Jahr 2019 immer noch so stark mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Dass wir uns als Menschen gegenseitig akzeptieren und vor allem respektieren, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, die nicht von der Herkunft, Hautfarbe oder Kultur abhängig gemacht werden darf! Dass rassistische Beleidigungen und Äußerungen auch im Sport gegenwärtig sind, finde ich beschämend. Umso besser finde ich, dass Verbände wie der DFB, Vereine, aber auch bekannte Spieler wie Kevin-Prince Boateng als Vorbild gegen den Rassismus angehen und ein deutliches Zeichen setzen! Letztendlich ist es auch die Vielseitigkeit unserer Kulturen, die uns zusammenbringen kann und sollte. Denn Hass erzeugt nur noch mehr Hass und Distanz. Aber mit Liebe und Zuneigung erzeugen wir ein gemeinschaftliches Miteinander, was das Leben einfacher und schöner macht!”

„Es ist unsere Pflicht, Werte wie Toleranz zu pflegen”


Kevin Krottke (23), Stürmer: „Vor allem als Sportverein in unserer täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist es unsere Pflicht, die Werte Freiheit, Toleranz und Gleichberechtigung zu pflegen. Ich persönlich hoffe, dass die nächsten Generationen das Wort ,Rassismus’ im Duden nachschlagen müssen, weil es kein gesellschaftliches Problem mehr ist. Gemeinsam gegen Rassismus!“



„Egal welche Herkunft – wir hatten riesigen Spaß”

LSK-Kapitän Lukas Pägelow (25), Innenverteidiger: „Ich hatte mit der B-Jugend des FC Hansa Rostock mal ein Freundschaftsspiel gegen die B-Jugend von Malmö FF. Wir haben in Malmö gespielt und 1:0 gewonnen. Das Spiel stand unter dem Motto ,Football against racism’. Das war ein tolles Erlebnis – sowohl von der fußballerischen als auch von der menschlichen Seite! Egal, ob andere Kultur, Hautfarbe oder Herkunft – alle kamen super miteinander aus und hatten riesigen Spaß zusammen. So sollte es immer sein und dafür sollte man selbst sorgen!”

„Es ist mir völlig fremd, rassistisch zu empfinden”

Rainer Zobel (70), Trainer: „Ich kenne das Wort Rassismus, aber es hat in meinem Kopf nie eine Rolle gespielt. Es ist mir völlig fremd, rassistisch zu empfinden. Ich war viel im Ausland und habe mich an den unterschiedlichsten Mentalitäten gefreut und mich über sie geärgert – das betrifft übrigens auch die deutsche Mentalität. In allen Mannschaften, die ich trainiert habe, gab es nie Rassismus. Wir haben zwar freundschaftlich gefrotzelt, das mache ich heute noch mit meinem Co-Trainer Qendrim. Aber es war nie ein Problem. Für mich gibt es keine Unterschiede zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen.”

„Hinter vielen ,Kartoffeln’ steckt ein guter Mensch”


Stefan Wolk (28), Defensivspieler: „In der heutigen Gesellschaft sollte es keinen Platz mehr für Rassismus geben. Leider kommt es trotzdem noch zu rassistischen Handlungen auf und neben den Fußballplätzen. Die Ethnie (die Abstammung oder der Glaube) macht keinen Menschen zu einer besseren oder schlechteren Person. Deshalb sollte jeder Einzelne allem Neuen unvoreingenommen und tolerant gegenübertreten, um seine eigenen Eindrücke zu sammeln und eine eigene Meinung zu bilden. Dann können übrigens auch unsere Mitspieler aus anderen Ländern feststellen, dass hinter vielen ,deutschen Kartoffeln’ ein guter Mensch steckt.”

„Rassismus sollte stärker verfolgt und bestraft werden”

Marian Kunze (22), rechter Verteidiger: „Die Häufigkeit von Rassismus-Vorfällen in der heutigen Zeit ist erschreckend. Ob im alltäglichen Leben oder im Sport, für Rassismus darf kein Platz sein! Er sollte stärker verfolgt und bestraft werden. Die Vermittlung von Werten wie Respekt, Toleranz, Freiheit, Solidarität und Anerkennung sollten im Mittelpunkt des heutigen Lebens stehen. Rassistische Ausgrenzungen hinsichtlich der Kultur, Religion oder Herkunft dürfen nicht akzeptiert und sollten verachtet werden. Alle Menschen sind gleich und sollten auch so behandelt und anerkannt werden, egal ob sie dunkelhäutig oder hellhäutig, Christen oder Muslime sind, ob sie aus China, Frankreich oder Amerika kommen. Vorbildlich empfinde ich, wie sich der DFB und die DFL im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus engagieren und den Fairplay-Gedanken sowie den Respekt an erster Stelle im Fußball sehen.”

„Rassismus stößt bei mir auf völliges Unverständnis”

Haris Zlomusica (19), Torwart: „Ich bin dem Rassismus persönlich auf dem Platz zum Glück nie begegnet. Allerdings ist er immer noch ein trauriges Thema auf Fußballplätzen, egal ob im Profi- oder Amateurbereich. Das stößt bei mir auf völliges Unverständnis, weil wir in der heutigen Zeit so weit gebildet sein sollten, dass uns bewusst ist, dass jeder Mensch gleich ist, egal welche Herkunft, Religion oder Hautfarbe er hat. Außerdem wäre der Sport und vor allem der Fußball ohne die Vielfalt der Kulturen nicht das, was wir heute so sehr lieben und wofür wir uns begeistern.”

„Wir können von der Vielfalt nur profitieren”

Felix Vobejda (26), Allrounder auf der linken Seite: „Der Fußball ist für mich oft eine direkte Repräsentation des Lebens. Wir können von Vielfalt sowohl auf als auch neben dem Platz nur profitieren. Meiner Meinung nach gibt es keinen Platz für jegliche Arten von Rassismus und Diskriminierungen. Vor allem der Fußball, als Nationalsport, kann da ein großes Vorbild sein!“



Vielen Dank an die Spieler und Trainer, die sich mit bemerkenswerten Stellungnahmen an dieser Aktion des LSK Hansa beteiligen und so ein starkes Zeichen gegen Rassismus setzen!