Mit schwerem Gerät im Einsatz: TuS-Fußballobmann Hartmut Vogt (l.), LSK-Organisationsleiter Björn Busch und der ehrenamtliche Tiefbau-Spezialist Peter Weinmann. Foto: Poersch

Er hat schon den LSK-Auszug aus der alten Heimat Wilschenbruch gewuppt, den Umzug nach Bardowick, danach zum VfL Lüneburg und zuletzt den Platzbau in der Goseburg. Jetzt hat LSK-Organisationsleiter Björn Busch mit seinem Team die nächste Mammut-Aufgabe vor der Brust: Im Sommer zieht der LSK wie berichtet zum TuS Neetze weiter, ist dort für zwei Jahre zu Gast bei Freunden. Seit Montag bringen der LSK Hansa und der TuS Neetze das schöne Jahn-Stadion auf Regionalliga-Niveau.

Zum Fototermin in Neetze kommt “Buschi”, wie ihn alle nennen, auf den letzten Drücker. Er ist schon unter Dampf: “Wir hatten gerade noch Sicherheitsbesprechung mit der Polizei für das Lübeck-Spiel am kommenden Sonntag.”

Es tut sich was: Vor der Haupttribüne sind die Filmplatten für die Bandenwerbung schon montiert. Foto: Poersch

Dann schaltet er sofort um: “Hier in Neetze ist jede Menge zu tun. Das wird kein Kinderspiel.” Container und Kassenhäuschen müssen aufgestellt werden, der Parkplatz wird begradigt, die Filmplatten für die Bandenwerbung sind schon montiert. “Das ist alles kein Problem”, sagt Busch.

Was ihm allerdings Kopfzerbrechen bereitet, ist die Gegengerade, wo die Gästefans unterkommen werden. Während die Stehtribüne vor dem Neetzer Vereinsheim im Top-Zustand ist, sind die selten genutzten Stehränge auf der gegenüberliegenden Seite in die Jahre gekommen. Viel Wildwuchs, Unebenheiten und schiefe Betonplatten. “Die sind so schwer, dass wir sie nicht gerichtet kriegen”, weiß Busch. Der Praktiker hat aber schon eine Lösung: “Wir setzen eine Platte davor und legen eine drüber – so haben wir es damals in Wilschenbruch auch gemacht.”

Hartmut Vogt, seit fast zwei Jahrzehnten Fußballobmann beim TuS, ist einverstanden: “So machen wir das.” Man merkt gleich: Die beiden Männer verstehen sich gut.

Neetzes stellvertretender Bürgermeister Hans-Jürgen Schulze. Foto: neetze.de

Überhaupt lobt Björn Busch die Zusammenarbeit mit dem TuS Neetze: “Hier läuft alles reibungslos. Das liegt auch daran, dass der frühere langjährige TuS-Vorsitzende Hans-Jürgen Schulze stellvertretender Bürgermeister in Neetze ist. Er macht verbindliche Ansagen, das sind hier kurze Dienstwege. Da kann man sich drauf verlassen. So macht das Arbeiten richtig Spaß!”

Seit Montag laufen die Arbeiten mit schwerem Gerät. Vom LSK-Hauptsponsor hagebaumarkt Mölders hat Busch einen Radlader und einen 5-Tonnen-Bagger geleast. “Die hat uns Mölders zum Selbstkostenpreis überlassen, feine Geste”, betont er. Eine der Maschinen fährt Busch selbst, die andere Peter Weinmann. Die beiden sind seit Jahren ein eingespieltes Team. “Peter kommt vom Fach, er hat lange im Tiefbau gearbeitet”, sagt Busch, “ihm muss ich nicht viel erzählen. Der weiß, was er tut.”

Ruheständler Weinmann arbeitet wie alle anderen im Busch-Team ehrenamtlich für den LSK. “Buschi” ist der einzige Hauptamtliche. Er ist bei einem fußballbegeisterten Lüneburger Unternehmer beschäftigt und darf sich den ganzen Tag um den LSK kümmern. Wenn die groben Arbeiten mit den großen Maschinen erledigt sind, stoßen noch Bernd Mayer, Andreas Kuhrau und Frank Güttler zur Truppe. Zusammen haben sie schon aus der verfallenen Sportanlage in der Goseburg ein prächtiges Trainings- und Spielgelände für den LSK gemacht.

Mühsames Geschäft: Stück für Stück arbeitet sich Peter Weinmann mit dem Bagger durch das dichte Wurzelwerk auf der Gegengerade. Foto: Poersch

Wie lange werden die Arbeiten in Neetze dauern? Busch: “Das kann ich nicht sagen. Wir tragen auf der Gegengerade die obersten beiden Stehränge ab und kommen dabei nur Zentimeter für Zentimeter voran, weil sich überall dicke Wurzeln durchziehen.” Die Motorsäge ist im Dauereinsatz. Ein mühsames Geschäft.

Doch wer den Macher “Buschi” kennt, der weiß, dass er mit seinen Freiwilligen auch diese Herausforderung meistern wird.

Im Sommer soll ein großes Eröffnungsfest in Neetze steigen. Die Vorbereitungen beim LSK-Marketing-Team mit Kay Kirchmann, André Müller, Uwe Fehrmann und Daniel Wenzlaw laufen schon auf vollen Touren. Es wird einige Überraschungen geben …

Auch der Parkplatz am Jahn-Stadion wird begradigt. Foto: Poersch

Aber erst mal ist Buschis eingeschworene Truppe gefragt. Sie muss aus dem atmosphärisch tollen Jahn-Stadion eine Regionalliga-Arena mit abgezäuntem Gästeblock, Extra-Gäste-Eingang etc. machen – in der vierten Liga gibt es eine Menge Vorschriften.

Schon jetzt ein ganz dickes Dankeschön an die Ehrenamtlichen. Solche Männer braucht ein Verein!

Übrigens: Die Truppe kann jederzeit Verstärkung gebrauchen – und sei es ein kaltes Getränk oder eine Rutsche Mettbrötchen.