LSK: Teamchef Zobel stellt gegen den HSC Hannover um

Foto: Jürgen Poersch
Es ist eines dieser Spiele, die mit großen Erwartungen beginnen, dann aber mit einer bitteren Enttäuschung enden können. Der Tabellensechste Lüneburger SK Hansa erwartet am kommenden Sonntag (15 Uhr, Neetzer Jahnstadion) den HSC Hannover, Vorletzter der Regionalliga.
“Es könnte ein Spiel wie gegen den Heider SV werden”, warnt denn auch LSK-Teamchef Rainer Zobel. Wir erinnern uns: Vor einigen Wochen hatte der LSK dreimal hintereinander gewonnen, der Heimsieg gegen Heide schien nur noch Formsache zu sein. Doch es kam ganz anders. Die Heider zeigten eine famose Defensivleistung – und das Spiel endete 1:1. Lange Gesichter.
Das soll sich nicht wiederholen: “Wir müssen konzentriert in der Defensive stehen. Dazu stellen wir wieder von der Vierer- auf die Dreierkette um”, kündigt Zobel an, “dann stehen wir im Mittelfeld kompakter und können die Räume besser verengen.”
Raketen Kunze und Seidel wieder auf der Startrampe

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Außerdem fordert der Teamchef das, was er gegen Heide vermisst hat: “Wir müssen in der Offensive viel schneller spielen!” Zobel ist froh, dass er dafür die schnellen Marian Kunze und Jonas Seidel wieder zur Verfügung hat. Die beiden “Raketen” waren wegen Erkältung und Verletzung ausgefallen. Kunze wird wieder den zuletzt verwaisten rechten Flügel besetzen, Seidel wohl das Sturmzentrum.
Auch sonst sieht es beim LSK personell gut aus: “Bis auf den erkrankten Alessandro Dente sind alle dabei”, konnte Zobel vor dem Abschlusstraining am Freitagnachmittag melden.

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In Wartestellung müssen sich weiter die Sturmhoffnungen Malick Mboob und Braima Baldé gedulden. “Malick hat noch ein bis zwei Kilo zu viel drauf”, hat Zobel beobachtet, “die müssen erst mal runter. Aber er wird noch kommen, da bin ich sicher. Braima hat das nach seinen Einwechslungen beim FC St. Pauli und in Wolfsburg gut gemacht.” Außerdem, so der Teamchef, seien da ja auch noch die Stürmer Kristijan Augustinovic (“Ihm merkt man das anstrengende Training derzeit an.”) und Ante Kutschke (“Er hat gut trainiert.”). Reichlich Auswahl also in vorderster Linie.
Beim Toreschießen setzt Zobel nicht nur auf seine Stürmer und Außenspieler. “Ich hoffe, dass Thorben Deters und Can Düzel auch mal mit Doppelpässen in der Mitte durchkommen.”

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Deters hat in dieser Saison schon acht Tore geschossen, Düzel fünf. Davon träumt HSC-Trainer Martin Polomka. Bei seinem Team klemmt es in der Offensive. Yannick Bahls und Björn Masur sind die besten Torschützen – mit jeweils zwei Treffern.
Dafür ist die HSC-Abwehr mit 20 Gegentoren (LSK: 18) recht stabil. Allerdings nicht im NFV-Pokal. In dieser Woche setzte es eine 1:6-Klatsche beim VfB Oldenburg.

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Davon lässt sich HSC-Trainer Polomka nicht beirren. Der 36-Jährige hat die Hannoveraner 2017 in der Landesliga übernommen, ist sofort in die Oberliga aufgestiegen und in diesem Jahr in die Regionalliga.
Polomka und Manager Frank Kittel sind sich einig: Beim HSC sollen nur Jungs aus Hannover spielen, so will der Verein (2000 Mitglieder) Identifikation stiften.
Polomkas Mannschaft hatte einen schweren Start in die Saison: nur vier Punkte aus den ersten acht Spielen. Doch der Coach blieb damals ruhig: “Im September holen wir den ersten Sieg.” So kam es. Am 15. September fuhr der HSC den ersten Regionalliga-Dreier der Vereinsgeschichte ein: 1:0-Heimsieg gegen Drochtersen. Danach gab’s eine 0:3-Niederlage in Jeddeloh, zuletzt zweimal ein 2:2 bei Hannover 96 II und gegen Altona.
Achtung: Der HSC verlor gegen Spitzenreiter Lübeck nur 1:2 (LSK 0:2), spielte gegen Werder Bremen II 2:2 (LSK 0:1). Es gibt also überhaupt keinen Grund, den Gegner zu unterschätzen. Aber keine Angst, das machen weder Zobel noch Trainer Qendrim Xhafolli noch die Spieler.
Gute Voraussetzungen dafür, dass der LSK auch an diesem Sonntag in der “Festung” Jahnstadion ungeschlagen bleibt. Vier Siege und zwei Unentschieden haben die Fans bisher in Neetze erlebt. 17 Tore hat der LSK in seinen sechs Heimspielen geschossen, fast drei im Schnitt – so kann es weitergehen! Wir sehen uns am Sonntag!

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