LSK will gegen Rehden wieder jubeln – aber fünf Spieler fallen aus

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Die Heimspiele waren bisher Fußballfeste! Regionalligist Lüneburger SK Hansa ist in der “Festung Jahnstadion” ungeschlagen: fünf Siege, zwei Unentschieden. So soll es auch an diesem Sonntag bleiben, wenn der BSV Rehden um 15 Uhr in Neetze gastiert.
Doch vor dem Verfolgerduell – Fünfter gegen Sechster – plagen LSK-Teamchef Rainer Zobel und Trainer Qendrim Xhafolli Personalsorgen: Stürmer Jonas Seidel (5 Saisontore) fällt mit einem Innenbandanriss im Fußgelenk mehrere Wochen aus. Fraglich, ob er in diesem Jahr überhaupt noch eingesetzt werden kann. “Damit plagt er sich schon seit zwei, drei Wochen. Aber er ist nicht zum Arzt gegangen, weil er dachte, das geht von allein wieder weg”, kritisiert Zobel.
Zobel ärgert sich über Spieler

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Die Angreifer Braima Baldé (Muskelverletzung im Oberschenkel), Malick Mboob (starke Erkältung) und Kristijan Augustinovic (Kniebeschwerden) müssen ebenfalls aussetzen. “Auch sie waren leider nicht beim Arzt”, sagt Zobel, “aber das haben wir ab sofort geändert. Die Spieler sind beim Verein angestellt, und bei Erkrankung oder Verletzung verlangen wir künftig nach drei Tagen eine Krankschreibung vom Arzt.”
Bleiben im Sturm Can Düzel und Ante-Akira Kutschke übrig. Auch der schnelle Alexander Gerlach hat schon ganz vorne gespielt. Aber Zobel legt sich fest: “Can und Ante spielen.”
Stech wird neuer Abwehrchef
Fehlen wird auch Abwehrchef Lukas Pägelow, er ist gegen Rehden wegen der fünften gelben Karte gesperrt. Dafür kehren Eliezer Correia Cà (nach Gelb-Rot-Sperre) und Fabian Istefo (nach Magen-Darm-Problemen) ins Team zurück. Wie wird die Abwehr umgebaut? “Bastian Stech wird in der Mitte den Platz von Lukas einnehmen. Das hat er schon öfter gemacht – und zwar sehr gut.” Mohamed El-Ahmar wird dann rechts verteidigen, Correia Cà links. Die Außenbahnen besetzen Marian Kunze und der genesene Istefo.
Vier Ausfälle im Sturm – da könnte als Torschütze mal wieder Spielmacher Thorben Deters einspringen. Der 24-Jährige war mit acht Toren fulminant in die Saison gestartet, hat aber in den vergangenen fünf Spielen nur noch Latte und Pfosten getroffen. Gegen Rehden wäre ein guter Zeitpunkt für den neunten Treffer. Zobel bleibt da ganz gelassen: “Es macht überhaupt nichts, dass Thorben zuletzt keine Tore geschossen hat. Er bietet im Training sehr gute Leistungen. Momentan hat er den Kopf mit anderen Sachen voll, weil sein Studium an der Leuphana begonnen hat. Da ist zu Anfang viel zu regeln. Welche Seminare? Welche Scheine? Thorben will immer alles perfekt machen – nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Uni.”
Auf Can Düzel ist Verlass

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Zuverlässig trifft dagegen Can Düzel. Der 20-Jährige war eigentlich im Sommer als Mittelfeldspieler vom LSK verpflichtet worden. Doch Zobel und Xhafolli beorderten ihn in den Sturm. Die Versetzung bekam Düzel gut. In vier der vergangenen fünf Partien hat er getroffen, sechs Saisontore insgesamt sind eine der großen positiven Überraschungen dieser LSK-Saison. Und auch Ante-Akira Kutschke hat bewiesen, dass er Spiele entscheiden kann – sein 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit gegen den HSC Hannover ist unvergessen.
Nach den Ausfällen von Pägelow, Baldé, Mboob, Augustinovic und Seidel bleiben dem LSK gerade mal 15 Spieler, einschließlich Ersatztorwart Haris Zlomusica. Aus der 2. Mannschaft, die Tabellenletzter der 1. Kreisklasse ist, bietet sich kein Spieler an. Und in der U18 des LSK hat noch kein Spieler das Alter erreicht, dass er im Herrenbereich auflaufen dürfte.
Auch da bleibt Zobel cool: “Drei Feldspieler und ein Torwart sitzen auf der Bank, mehr kann ich sowieso nicht einsetzen.”
Der LSK will drei Spieler verpflichten

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Aber Zobel und Xhafolli wissen natürlich genau, dass es ganz eng werden kann mit dem 20er-Kader. Sie hatten den Spielerkreis bewusst von 25 auf 20 Spieler verkleinert. Erstens, weil der Verein sparen muss. Zweitens, damit es nicht so viele unzufriedene Spieler ohne Einsatzzeiten gibt.
Doch schon im Winter soll nachgerüstet werden. Der LSK sucht derzeit intensiv nach drei Verstärkungen, auch im Ausland. Zwei Abwehrspieler und ein Stürmer sollen kommen.
Zobel: “Wir hatten einen sehr, sehr guten Defensivspieler im Probetraining. Jung, körperlich robust, extrem zweikampfstark. Aber er hat einen englischen Pass. Und England gehört wahrscheinlich bald nicht mehr zur EU. Damit ist er Nicht-EU-Ausländer, und für die ist ein monatliches Mindestgehalt von 1650 Euro vorgeschrieben.” Das übersteigt die finanziellen Möglichkeiten des LSK. Zobel hat aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es doch noch einen Weg gibt, seinen Wunschspieler zu verpflichten. Ein weiterer Kandidat kommt demnächst für mehrere Tage zum Probetraining. Zobel ist zuversichtlich: “Ich denke, dass wir bis Weihnachten Neuzugänge präsentieren können.”
Möglich, dass im Gegenzug andere Spieler, die sich bisher nicht durchgesetzt haben, den Verein verlassen werden.
Torwart Zlomusica verlängert um zwei Jahre

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Zu den Abgängen gehört einer definitiv nicht: Haris Zlomusica. Der Nachwuchstorhüter hat seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag am Freitag um zwei Jahre bis zum Sommer 2022 verlängert. Über den 19-Jährigen, der 2018 vom MTV Treubund Lüneburg gekommen war, sagt LSK-Teamchef Zobel: “Ich bin sehr froh über diese Vertragsverlängerung. Denn ich habe in meiner Trainertätigkeit noch nie einen Spieler erlebt, der in nur einem Jahr einen so gewaltigen Sprung nach vorn gemacht hat wie Haris.” Der Teamchef erteilt Zlomusica den Ritterschlag: “Unser Stammtorwart Ole Springer ist einer der besten in der Regionalliga. Aber wenn Ole sich verletzen würde, hätte ich überhaupt keine Bedenken, Haris ins Tor zu stellen.” Auch abseits des Rasens engagiert sich das sympathische Torwart-Talent immer wieder, sei es bei sozialen Aktivitäten des LSK, bei Sponsorenbesuchen oder bei Arbeitseinsätzen wie zuletzt in Neetze. Vorbildlich!
Gegen Rehden wird Zlomusica wieder auf der Bank sitzen – zusammen mit den anderen blutjungen Talenten Alexander Gerlach, Martin Schauer und Alessandro Dente. Und das tun sie wie alle anderen ohne Murren. Auch dieser Zusammenhalt ein Grund für die überraschenden Erfolge in dieser Saison.
Auf geht’s nach Neetze! Spieler und Fans wollen in der Festung Jahnstadion gemeinsam den nächsten Heimsieg feiern!
Übrigens: Wer clever ist und langes Warten in der Schlange vermeiden will, kauft sich an diesem Sonntag schon mal eine Eintrittskarte für das kommende Heimspiel gegen den HSV II am 3. November. Von 13.30 bis 14.45 Uhr ist die Vorverkaufskasse im Neetzer Vereinsheim geöffnet.