LSK testet derzeit ehemaligen Spieler des FC St. Pauli

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Der Lüneburger SK Hansa stellt schon jetzt die Weichen für die Zukunft in der Regionalliga: “Wir haben für kommende Saison bereits 15 Spieler unter Vertrag”, meldet LSK-Finanzvorstand Henning Constien, nachdem der 19-jährige Alexander Gerlach in dieser Woche seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert hat.
Über die Unterschrift des jungen Mannes freut sich LSK-Teamchef Rainer Zobel: “Alex hat alles, was ein Außen braucht – Schnelligkeit, ausgezeichnete Technik und einen guten Schuss.” Doch der erfahrene Trainer mahnt auch: “Er muss diese Fähigkeiten umsetzen, im Training und im Spiel. Da geht es dann nicht immer nur um die Leichtigkeit des Seins wie beim Jugendfußball, sondern um Ernsthaftigkeit. Aber darüber habe ich mit ihm gesprochen, und er ist auf einem guten Weg.”
Schon 15 Spieler für nächste Saison unter Vertrag

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Gerlach bleibt also, wer sind die anderen 14 Spieler, die auch für die kommende Serie einen Vertrag beim LSK haben? Torwart Haris Zlomusica, die Abwehrspieler Lukas Pägelow, Marian Kunze, Fabian Istefo und Bastian Stech, die defensiven Mittelfeldspieler Tomek Pauer, Martin Schauer, Alessandro Dente und Stefan Wolk, der offensive Mittelfeldspieler Thorben Deters sowie die Stürmer Jonas Seidel, Can Düzel, Braima Baldé und Malick Mboob. Da hat der LSK frühzeitig seine Hausaufgaben erledigt. Es zahlt sich jetzt aus, dass der Vorstand seit einiger Zeit nur noch Zwei-Jahres-Verträge abschließt und so Konstanz in den Kader bringt. Das war ja früher mal anders.
Ole, Eli und Ali verhandeln noch

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Es stehen also 15 Spieler für kommende Saison fest. Und was ist mit absoluten Leistungsträgern wie Stammtorwart Ole Springer und Abwehrspieler “Eli” Correia Cà? “Das stehen wir in Verhandlungen”, sagt Constien. Das gilt auch für Abwehrmann Mohamed-Ali El-Ahmar sowie die Stürmer Kristijan Augustinovic und Ante-Akira Kutschke.
“Bei Ole ist noch nicht ganz sicher, ob er bleibt”, sagt Zobel, “denn er hat immer noch den Traum vom Profifußball. Das kann ich gut verstehen. Aber das wäre natürlich ein herber Verlust für uns. Deshalb bemühen wir uns intensiv. Ich versuche ihm zu helfen, auch beim Job.”

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Wie ist der Stand bei Correia Cà? Zobel: “Auch Eli denkt daran, mal höher zu spielen. Er ist ein guter Abwehrmann, aber um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen, muss er mal eine konstante Saison in der Regionalliga spielen. Wenn er abgelenkt ist, dann macht er Fehler wie zuletzt gegen Rehden. Ich habe die Hoffnung, dass er bleibt.”
Gilt das auch für El-Ahmar? “Mo ist bei uns nicht immer gesetzt, das weiß er. Deshalb denkt er darüber nach, vielleicht zu einem Verein zu wechseln, bei dem er immer gesetzt ist. Mal sehen, wie die restliche Saison für ihn läuft.”
Zobel hält es auch für möglich, “dass wir uns im Winter von ein oder zwei Spielern trennen, die es wohl nicht bei uns schaffen werden. Aber das werden sie zuerst von mir erfahren, da nenne ich jetzt keine Namen”.
Zobel hat ausgezeichneten Eindruck von Otte

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Parallel schaut sich der LSK im Moment nach Verstärkungen um. So ist in dieser Woche der Spross eines beim LSK wohlbekannten und hochgeschätzten Vaters im Probetraining: Innenverteidiger Alessandro Otte, Sohn des ehemaligen LSK-Trainers Achim Otte, der sein Amt vor knapp zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen an Zobel abgegeben hat.
Der 21-jährige Alessandro Otte stammt aus Suderburg im Kreis Uelzen, wurde von 2012 bis 2017 in der Jugendabteilung des FC St. Pauli ausgebildet, spielte von 2017 bis 2019 im Regionalliga-Team des FC St. Pauli II, ehe er im Sommer dieses Jahres zum SC Verl wechselte.
Beim aktuellen Spitzenreiter der Regionalliga West lief es für Otte nicht so gut, er kam in der Regionalliga nicht zum Einsatz, spielte fünfmal in der Landesliga beim SC Verl II.
“Das ist für mich nicht wichtig”, sagt Rainer Zobel, “ich schaue mir Spieler selbst im Training an, und Alessandro hat bisher einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen.” Der Teamchef lobt das gute Auge und präzise Aufbauspiel des jungen Spielers: “Er hat eine gute Ausbildung beim FC St. Pauli bekommen, das sieht man sofort. Ein interessanter Mann, zumal er nicht nur hinten drin, sondern auch auf der Sechs spielen kann.” Zobel will auf zwei Dinge schauen: “Passt er als Spieler? Passt er als Typ zu uns?”
Wie Boris Johnson einen LSK-Transfer beeinflusst

Eine Hängepartie ist weiterhin die Verpflichtung des zweiten Abwehrspielers, von dem Zobel sehr begeistert ist. Der 18-Jährige aus dem Kosovo hat einen englischen Pass. Und das ist das Problem, wie wir bereits berichtet haben. Tritt England aus der EU aus, dann ist er Nicht-EU-Ausländer und mit einem vorgeschriebenen Monatsgehalt von 1650 Euro für den LSK unbezahlbar. “Die Entscheidung liegt also bei Boris Johnson”, lächelt Zobel gequält, “gibt es ein zweites Referendum und eine Ablehnung des Brexits, dann klappt der Wechsel des Spielers nach Lüneburg – sonst nicht. Der Brexit schlägt also bis auf den LSK durch.”