Gute Nachrichten für LSK: Pägelow und Mboob in Oldenburg wieder dabei

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Der Trend spricht für den Gastgeber: Zweimal hat der VfB Oldenburg zuletzt gewonnen, dem 2:0 gegen Lokalrivale Jeddeloh folgte ein erstaunliches 6:2 bei Altona 93. Der LSK dagegen verlor zuletzt zweimal, erst 1:5 in Flensburg, dann daheim 1:3 gegen Rehden. Am kommenden Sonntag um 14 Uhr stehen sich beide Teams im Oldenburger Marschweg-Stadion gegenüber.
Schlechte Vorzeichen also für den LSK? Nicht unbedingt. Erinnern wir uns an die vorige Saison. Da hatte der LSK im Frühjahr in zwölf aufeinander folgenden Spielen neunmal verloren und drei Unentschieden geholt, stand drei Spieltage vor Saisonende auf einem Abstiegsplatz, fünf Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Tiefe Depression bei den Fans. Kaum einer gab noch einen Pfifferling auf den LSK.
Oldenburg war schon mal die Wende für den LSK
Doch dann kam der 5. Mai. Der LSK spielte auswärts beim VfB Oldenburg. Mit einem Kraftakt siegte Lüneburg 2:1. Das war das Aufbruchsignal zu einer unfassbaren Aufholjagd! Auch die beiden restlichen Spiele gegen Jeddeloh und bei Lupo Martini Wolfsburg wurden gewonnen. Es ging in die Relegation gegen Northeim. Der LSK schaffte mit zwei weiteren Siegen den nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt. “Der Auswärtssieg in Oldenburg war damals die Wende!”, sagt rückblickend der ehemalige LSK-Pressewart Jens-Peter Hecht, der live in Oldenburg dabei war.
So prekär wie im Vorjahr ist die Lage natürlich in dieser Saison nicht. Der LSK hat schon 23 Punkte eingefahren, zeitweise begeisternden Fußball gezeigt. Nur die letzten beiden Spiele gingen in die Hose. Wird Oldenburg noch einmal zum Wendepunkt?
Mut machen zwei Meldungen: Abwehrchef Lukas Pägelow kehrt nach abgesessener Gelb-Sperre zurück in die Mannschaft. “Und unser Stürmer Malick Mboob ist wieder gesund”, freut sich LSK-Teamchef Rainer Zobel. Damit hat er neben Can Düzel (schon sieben Saisontore!) und Ante-Akira Kutschke eine weitere Alternative in vorderster Linie.
Die größte Personalnot aller Zeiten

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Somit ist die wahrscheinlich größte Personalnot in der Vereinsgeschichte überstanden. Denn am vorigen Sonntag beim 1:3 gegen Rehden saßen wegen der vielen Ausfälle nur noch zwei Feldspieler auf der Bank, die Nachwuchskräfte Alexander Gerlach und Alessandro Dente. Wäre ein dritter Wechsel notwendig gewesen, dann hätte Ersatztorwart Haris Zlomusica im Feld spielen müssen … “So etwas gab es wohl noch nie beim LSK”, sagte Ex-Klub-Präsident Dietrich Conrad heute Nachmittag beim Abschlusstraining. Und “Conny” kann sich sehr weit zurückerinnern.
Ausfallen werden weiter die drei verletzten Stürmer Kristijan Augustinovic (Kniebeschwerden), Jonas Seidel (Innenbandanriss im Fußgelenk) und Braima Baldé (Oberschenkelzerrung) sowie Mittelfeldspieler Martin Schauer (Erkältung).

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Ein leichtes Fragezeichen steht noch hinter Abwehrspieler Mohamed El-Ahmar. Er hat im Training eine Muskelprellung erlitten. “Doch bis Sonntag wird es schon wieder gehen”, war Mo beim Freitag-Training optimistisch. So wird der LSK zumindest mit 16 Spielern nach Oldenburg fahren.
Damit es Sonntag mit dem Wende-Sieg klappt, ließ LSK-Trainer Qendrim Xhafolli beim Abschlusstraining Angriffszüge mit festgelegten Pass- und Laufwegen sowie Standardsituationen einüben. Immer und immer wieder, engagiert und lautstark korrigierend. Das sah dann am Ende schon richtig gut aus!
Zwei Ex-LSKer spielen jetzt in Oldenburg
Und wie sieht’s beim VfB Oldenburg aus? Dort kicken zwei gute Bekannte: Abwehrspieler Leon Deichmann (Foto links) und Mittelfeld-Akteur Patrick Posipal (rechts), die einst beide beim LSK unter Vertrag standen. Acht Spiele absolvierte Deichmann in dieser Saison für die Blauen, fünfmal kam Posipal zum Einsatz.
Ex-Profi Jan Rosenthal hilft beim VfB aus

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Und der VfB hat noch einen Trumpf in der Hinterhand: Jan Rosenthal, ehemaliger Bundesligaspieler bei Hannover 96, SC Freiburg und Eintracht Frankfurt. Der 33-Jährige hält sich beim Training mit den Oldenburgern fit und steht in dieser Saison als Standby-Spieler zur Verfügung. Zweimal kam er bisher zum Einsatz, beim 6:4-Pokalsieg gegen Jeddeloh und bei der 1:3-Niederlage in Lübeck. Rosenthal galt mal als eines der größten deutschen Mittelfeld-Talente, spielte 200 Mal in der 1. Bundesliga, schoss dabei 24 Tore. Der Ex-Profi plagte sich in letzter Zeit allerdings mit Adduktorenproblemen, sodass sein Einsatz gegen den LSK in den Sternen steht.
Trainer Kiene: Lieber Oldenburg als Hannover 96

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Trainer der Oldenburger ist ehemalige Rehdener und Havelser Coach Alexander Kiene. Der 41-Jährige sollte eigentlich vor der Saison beim Zweitliga-Klub Hannover 96 Co-Trainer von Mirko Slomka werden. Doch er entschied sich für Oldenburg, vielleicht auch deshalb, weil er sein frisch erworbenes Wissen aus dem DFB-Fußball-Lehrer-Lehrgang lieber als Cheftrainer an den Mann bringen möchte. Kiene hat das Trainerdiplom mit der Note 1,3 bestanden, übrigens zusammen mit den Ex-Nationalspielern Patrick Helmes, Daniel Bierofka und Andreas Hinkel sowie dem ehemaligen LSK-Trainer Elard Ostermann (jetzt U17-Coach bei Holstein Kiel).
Mit einem Heimsieg könnten die Oldenburger den LSK überholen. Mit einem Auswärtssieg könnte der LSK seine leichte Delle wieder ausbeulen und bis auf Platz 5 hochpreschen. Wird Oldenburg einmal mehr zum Wendepunkt? Holt Euch die Punkte, Jungs!

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