Zobel sucht Sponsoren für LSK-Trainingslager in Ägypten

Rainer Zobel hat einen Traum. Der Teamchef des Fußball-Regionalligisten Lüneburger SK Hansa möchte Anfang kommenden Jahres mit seiner Mannschaft ins Trainingslager nach Ägypten reisen. „Das wäre wunderbar, dann könnten wir jeden Tag zweimal trainieren, denn das Wetter in El Gouna am Roten Meer ist auch im Januar sicher“, sagt Zobel.
Er muss es wissen, war er doch von 2013 bis 2015 Trainer des ägyptischen Erstligisten El Gouna FC. Die guten Kontakte hat Zobel jetzt genutzt: „Ich habe meinen Freund Samih Sawiris angerufen.“ Den ägyptischen Milliardär hatte Zobel schon zu seiner Zeit als Meistertrainer bei Al Ahly Kairo (1997 bis 2000) kennengelernt. Im Jahr 2013, als Sawiris Klub El Gouna FC in Abstiegsnöten steckte, rief er Zobel an: “Rainer, Du musst kommen.” Zobel sagte Berti Vogts ab, der ihn damals nach Aserbeidschan locken wollte, und kehrte zurück nach Afrika.


Es waren damals unruhige Zeiten in Ägypten. Die politischen Konflikte griffen auf die Fußballfans über, es gab Tote in den Stadien, viele Spiele wurden abgesagt. Doch Zobel blieb zweieinhalb Jahre. Erst als Klubchef Sawiris den FC aus Zorn über den Verband aus der ersten Liga abmeldete, trennten sich 2015 die Wege.
Die Freundschaft zwischen Rainer Zobel und Samih Sawiris besteht aber bis heute. Davon kann der LSK nun profitieren. Denn Unternehmer Sawiris hat die Lagunenstadt El Gouna in den 80er Jahren im Wüstensand gebaut, ihm gehören zahlreiche Hotels im Urlaubsparadies.

Umsonst ist das Trainingslager trotzdem nicht. „Für Flug, Unterkunft, Verpflegung, Platzmiete und so weiter kommen 18.000 Euro zusammen“, rechnet LSK-Finanzvorstand Henning Constien vor. Die LSK-Spieler werden sich an den Kosten beteiligen. „Wir haben schon einige Zusagen von Unterstützern, aber es fehlen immer noch etliche tausend Euro“, sagt Constien.
“Jede Summe hilft uns weiter”
Wer der LSK-Mannschaft helfen möchte, damit sie optimal vorbereitet in den Saison-Endspurt gehen kann, meldet sich bei LSK-Marketingleiter Kay Kirchmann, zu erreichen unter Telefon (0171) 65 65 110 oder per Mail unter kay.kirchmann@lsk-hansa.de.
Es ist auch ein Spendenkonto eingerichtet bei der Sparkasse Lüneburg. IBAN: DE14 2405 0110 0000 0064 45 Trainingslager. Bitte die Stichworte „Unterstützung Trainingslager“ angeben. Natürlich stellt der LSK auf Wunsch eine Spendenquittung aus. „Jede Summe hilft uns weiter”, sagt Henning Constien, „Sponsoren können auch gerne Patenschaften für einzelne Spieler übernehmen.”

Das Trainingslager soll vom 18. bis 27. Januar kommenden Jahres steigen. „Wir können im Erstliga-Stadion von El Gouna und den beiden benachbarten Rasenplätzen trainieren, alle drei haben Flutlicht. Meine ägyptischen Freunde stellen uns die Trainingsgeräte zur Verfügung, wir können gegen den Erstligisten El Gouna FC spielen – das alles wäre ideal“, schwärmt der LSK-Teamchef Zobel. Er ist in Ägypten ein berühmter Mann, schließlich wurde er mit Al Ahly Kairo dreimal hintereinander Meister – und Al Ahly, das ist in Ägypten so etwas wie der FC Bayern München in Deutschland.

Zwar ist der Januar der kälteste Monat im Osten Ägyptens, doch Zobel weiß aus seiner dortigen Trainerzeit: „Dann sind da immer noch 20 bis 22 Grad, jeden Tag!“ Das habe er schon ganz anders erlebt: „Als ich mit Dynamo Tiflis zum Trainingslager in der Türkei oder mit Tennis Borussia Berlin auf Mallorca war, hat es tagelang geregnet.“ Das kann in El Gouna nicht passieren. Zobel war schon während seiner Trainerstationen bei Al Ahly Kairo, ENPPI Kairo und Ittehad Alexandria häufig zum Urlaub in El Gouna: „Es ist wunderschön dort. Und es ist sicher. Als zu Zeiten der Unruhen in ganz Ägypten Spiele abgesagt wurden, konnte in El Gouna immer gespielt werden. Sogar die Nationalmannschaft hat ihre Spiele dort ausgetragen.“
Sponsoren und Fans können mitfliegen
Wer aus der Kälte Europas in die Wärme Afrikas entfliehen möchte: Fans und Sponsoren des LSK können – auf eigene Kosten – mit der Mannschaft und dem Betreuerstab nach El Gouna fliegen. Bitte vorher per Mail in der Geschäftsstelle des LSK melden: geschaeftsstelle@lsk-hansa.de
Zobel hofft, dass es klappt. Er überlässt nichts dem Zufall: „Mein Sohn Sebastian, der im Stadtmarketing von El Gouna gearbeitet hat, war vor drei Wochen wieder dort und hat sich die Sportplätze angeguckt. Er hat mir berichtet, dass alles in einem Topzustand ist.“
Zobels Kumpel Adel Tawil liefert den Soundtrack

In El Gouna hat Zobel übrigens auch immer wieder seinen guten Freund, den Sänger Adel Tawil, getroffen. Der hat einen ägyptischen Vater und singt in seinem größten Hit „So soll es sein, so kann es bleiben. So hab ich es mir gewünscht. Alles passt perfekt zusammen, weil endlich alles stimmt.“ Das könnte der perfekte Soundtrack sein, wenn es mit dem Trainingslager in Ägypten klappt und Rainer Zobels Traum in Erfüllung geht.