Zehn Tage vorm LSK-Spiel: Sportdirektor Schnoor verlässt den VfB Lübeck

Foto: VfB Lübeck
Gegrummelt hatte es schon länger beim Regionalliga-Aufstiegsfavoriten VfB Lübeck. Zu unbefriedigend waren die Ergebnisse der vergangenen Wochen, es gab unerwartete Punktverluste: 3:3 in Jeddeloh, 0:1 in Drochtersen, zuvor 1:3 in Havelse – nur noch Platz 2 in der Regionalliga. Zehn Tage vorm Gastspiel des VfB beim LSK kam es zum Knall: Sportdirektor Stefan Schnoor und der VfB gehen getrennte Wege – ab sofort.
Unter der Überschrift “Stefan Schnoor verlässt VfB Lübeck auf eigenen Wunsch” heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung des VfB: “Stefan Schnoor ist nicht mehr Sportdirektor des VfB Lübeck. Im Rahmen einer gründlichen Analyse des bisherigen sportlichen Verlaufs der Saison haben auch ausführliche Gespräche von Vorstand und Aufsichtsratsspitze mit Stefan Schnoor stattgefunden. Dabei traten trotz großer Deckungsgleichheit in den Beurteilungen teilweise unterschiedliche Auffassungen zur sportlichen Ausrichtung und zur sportlichen Kompetenzverteilung zu Tage, in deren Konsequenz Stefan Schnoor gebeten hat, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden. Im Ergebnis hat der Vorstand diesem Wunsch unter Einbindung der Aufsichtsratsspitze entsprochen.”

Foto: VfB Lübeck
Der Konflikt hatte sich angedeutet. Schnoor war am 4. November einer von 300 prominenten Gästen bei der 13. Players-Night der Hamburger Morgenpost im Landhaus Scherrer. Dort sprach man in vertrauter Runde über den VfB. Und da konnte man, wie Teilnehmer berichten, zwischen den Zeilen schon raushören, dass Schnoor nicht der beste Freund und größte Fan von VfB-Trainer Rolf Martin Landerl (44) ist. Der ehemalige österreichische Nationalspieler coacht die Lübecker seit dem Jahr 2016.
Nun hat der 48-jährige Schnoor die Konsequenzen gezogen. Der ehemalige Bundesliga-Profi (277 Spiele für den HSV und VfL Wolfsburg sowie 60 Spiele für Derby County) kann sich nun ganz auf seine weiteren Tätigkeiten als Spielerberater und Kommentator des Senders Sport 1 konzentrieren.