Bewegende Geschichten mit Tomek & Ole: LSK-Spieler lasen bei der Kindertafel vor

Foto: Jürgen Poersch
Für LSK-Torwart Ole Springer war es ein Heimspiel, er war schon im Mai dabei, als der Lüneburger SK die Lüneburger Kindertafel in der Bunsenstraße besuchte. Begeistert wurde Ole am Freitag von den Kleinen begrüßt. Für LSK-Mittelfeldspieler Tomek Pauer war es eine Premiere. Um es vorwegzunehmen: Auch er machte seine Sache hervorragend, eroberte die Herzen der Kinder im Sturm.
“Der LSK engagiert sich für soziale Zwecke”
Anlass des neuerlichen Besuchs war der bundesdeutsche Vorlesetag unter dem Motto “Vorlesen und bewegen”. Kindertafel-Leiterin Antje Stoffregen hatte beim LSK und anderen Vereinen angefragt, ob sie nicht Vorleser schicken könnten. Natürlich sagte Daniel Wenzlaw aus dem LSK-Marketingteam sofort zu: “Wir spielen nicht nur Fußball, sondern engagieren uns auch immer wieder für soziale Zwecke. Das ist für uns selbstverständlich, besonders bei einer so integrativen Einrichtung wie der Kindertafel.”

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Großartige Arbeit zum Wohle der Kinder
Die wohltätige Einrichtung wurde 1995 im Stadtteil Neu-Hagen gegründet. Bei der Kindertafel im Paul-Gerhardt-Haus (Bunsenstraße 82) bekommen derzeit 36 Kinder aus sozial benachteiligten Familien oder von alleinerziehenden Müttern montags bis freitags nach der Schule von 13 bis 16.30 Uhr ein warmes Mittagessen, anschließend eine qualifizierte Hausaufgabenbetreuung sowie Förder- und Deutsch-Unterricht. Die Ziele: bessere Bildung, besseres Sprachvermögen, besseres Sozialverhalten. Träger ist die Ev.-luth. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Lüneburg.

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“Finanziert wird die Kindertafel durch Spenden”, erzählt die sympathische Leiterin Antje Stoffregen, “mit unserer Arbeit wollen wir auch Brücken nach außen schlagen, zum Beispiel zu Vereinen. So kann Integration gelingen – und das kommt allen zugute, das tut unserer Gesellschaft gut.”
Drei fest angestellte und rund 60 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Kindertafel inzwischen. Sie bieten den Kleinen auch Feste, Veranstaltungen und Ausflüge an, zum Beispiel in den Zoo, ins Museum oder ins Tobeland – Erlebnisse, die ihnen sonst vielleicht verwehrt blieben.
Kindertafel sucht Spenden für Geschenke-Basar
Nächste Aktion ist der Geschenke-Basar mit Café und Kinderbetreuung am Samstag, 30. November. Von 10 bis 12.30 Uhr kann man in der Kindertafel Geschenke zum kleinen Preis kaufen. Im Angebot: Spielsachen und Kinderbücher.
Der Clou: Im Anschluss können die Käufer ihre Geschenke in einem Extraraum liebevoll verpacken. “Diesen Brauch kennt man in den Familien mit Migrationshintergrund meistens gar nicht. Aber schon im Vorjahr bei unserem ersten Basar wurde dieses Angebot begeistert von den Müttern angenommen”, berichtet Antje Stoffregen. Auch das ein Stück Integration.
Für den Basar sind Sachspenden höchst willkommen. “Wir freuen uns über Lego, Playmobil, Schleich-Tiere und andere sehr gut erhaltene Spielsachen”, sagt Antje Stoffregen. Montags bis freitags von 13 bis 16.30 Uhr kann man die Spenden in der Kindertafel (Bunsenstraße 82) abgeben. Letzte Termin: Dienstag, 26. November. Nähere Infos unter Telefon (04131) 22 34 77.

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Zurück zum Vorlesetag. Diakonin Anna Schlendermann, bei der Kindertafel zuständig für den Freizeitbereich, und Ulrike Butenschön, Koordinatorin des Lernbereichs, hatten den tollen Tag perfekt vorbereitet. In zwei Durchgängen hörten sich die Kinder in festen Gruppen verschiedene Geschichten an. Zwischendurch gab’s einen leckeren Snack, den die fleißigen Mitarbeiterinnen in der Küche vorbereitet hatten.
Mit Ole ab durchs Weltall

Foto: Jürgen Poersch
“Eine Reise ins Weltall” hieß Ole Springers Geschichte. Erst konnten sich die Kinder darunter wenig vorstellen. Doch als es dann mit dem Raumschiff von einem Planeten zum anderen ging, machten sie immer begeisterter mit. Denn nicht nur Zuhören war angesagt.
Erst ging’s zum fernen Planeten Flugolonien, wo die Bewohner fliegen können. Alle schwebten durch den Vorleseraum. Dann nach Insektulu, wo es nur so wimmelt vor Bienen und anderem Kleingetier, sodass sich die Insektulaner den ganzen Tag schütteln müssen. Die Kinder schüttelten mit. Schon ging die wilde Fahrt weiter zum steinigen Planeten Hüpfonien, wo man ständig über Gesteinsbrocken hüpfen muss. War das ein Gehüpfe! Einsteigen ins Raumschiff, weiter geht’s! Die Kinder haben sich über den finsteren Planeten Dunkelanio getastet, sind über Wassertopia geschwommen.
Und dann war die Reise zuende. Es ging zurück auf den schönen Heimatplaneten Erde. “Ach wie schade!”, fanden einige. Dieser lustige Flug durchs Weltall mit Ole hätte noch ewig weitergehen können.
Ballettunterricht mit Tomek

Foto: Jürgen Poersch
Tomeks Story mit dem fußballbegeisterten Ben und der talentierten Tänzerin Mia drehte sich um die gar nicht so einfache Frage “Fußball oder Ballett?”. Was ist schwerer? “Fußball!”, waren sich die Kinder einig.
Doch da es auch in Tomeks Geschichte nicht nur ums Vorlesen, sondern auch ums Bewegen ging, mussten die Kinder beides ausprobieren: Übungen aus dem Fußball, Übungen aus dem Ballett. Klar, Fußball ist nicht einfach – da ist Schnelligkeit, Ausdauer, Geschicklichkeit, schnelles Denken und noch mehr gefragt.
Aber wenn man beim Ballett immer wieder auf den Zehenspitzen stehen soll, sich dabei drehen, auf den Rhythmus der Musik achten und auch noch gut aussehen soll. “Puh, ganz schön schwierig und anstrengend!”, fanden die Kinder. Und hinterher waren sich alle gar nicht mehr so sicher, was nun schwerer ist – Fußball oder Ballett.

Foto: Jürgen Poersch

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Auf jeden Fall hat’s allen riesigen Spaß gemacht. Den Kindern ebenso wie Ole und Tomek. Und die Kleinen fanden, dass die beiden LSK-Kicker nicht nur prima Fußball spielen, sondern auch richtig gut vorlesen können.
So fiel der Abschied nach zwei Stunden richtig schwer. Ole und Tomek durften auch erst gehen, nachdem sie versprochen hatten: “Wir kommen wieder!”

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