Zobel setzt in Norderstedt auf Mo und hat “sensationellen Stürmer” im Blick

Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann
Aller guten Dinge sind drei: Beim FC Eintracht Norderstedt tritt der Lüneburger SK Hansa an diesem Sonntag um 14 Uhr an. Nach dem schwer erkämpften 1:0-Heimsieg gegen Werder Bremen II will der LSK auch im schönen Edmund-Plambeck-Stadion punkten: “Mindestens ein Punkt, besser drei – das wäre sehr schön. Und so werden wir es angehen!”, gibt LSK-Teamchef Rainer Zobel die Marschrichtung vor.
Norderstedt? Da war doch was! Genau. Es werden Erinnerungen wach ans allererste LSK-Heimspiel im Neetzer Jahnstadion. Mittwoch, 31. Juli. Tolle Kulisse, tolles Spiel, tolles Siegtor von Marian Kunze. Denkste. Dunkle Wolken zogen über dem Stadion auf. Der Himmel öffnete seine Schleusen. Und wie! In der 78. Minute brach Schiedsrichter Felix Bickel die Partie beim Stand von 1:0 ab.

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Wiederholungsspiel schon eine Woche später. Fast 1000 Fans. Der LSK dominierte, hatte viele Chancen. Fabian Istefo schoss in der 58. Minute das umjubelte 1:0. Doch dann kam Norderstedt. In der 83. Minute erzielte Ex-LSKer Michael Kobert den Ausgleich. Hängende Köpfe bei den Schwarz-Weißen nach dem Drama in zwei Akten.

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Nun also schon das dritte Spiel gegen Norderstedt. Die Gastgeber kämpften in der Vorsaison – wie der LSK – bis zum Schluss gegen den Abstieg. Doch in dieser Saison spielen sie – wie der LSK – eine viel bessere Rolle in der Regionalliga. Platz 8 mit 28 Punkten, noch vor den Lüneburgern, die mit 26 Zählern auf Rang 11 liegen. “Norderstedt ist nicht mehr das Norderstedt, das es war”, lobt Rainer Zobel, “sie waren in den beiden Spielen dieser Saison gegen uns richtig stark!”
Der Norderstedter Aufschwung hat einen Namen: Jens Martens. Der 64-Jährige war im April gekommen, hatte erst den Klassenerhalt geschafft und das Team in dieser Saison mit seinem Trainerkollegen Olufemi Smith umgebaut und stabilisiert. Martens ist Sport- und Geografie-Lehrer sowie lizensierter Fußballlehrer.
Norderstedt ist auswärts viel besser

Foto: FC Eintracht Norderstedt
Der Norderstedter Trainer hat aber aktuell erhebliche Personalsorgen. Gleich sieben Spieler sollen am Sonntag ausfallen: Top-Torjäger Nick Brisevac (Sehnenprobleme), Jannik Mohr (Reha), Fahri Akyol (Kreuzbandanriss), Fabian Grau (Muskelfaserriss), Jordan Brown (Achillessehnenprobleme), Alexandre da Cunha (Knochenödem) und Juri Marxen (Auslandsaufenthalt).
Das Martens-Team hat zuletzt eine beeindruckende Serie von fünf Auswärtssiegen in Folge hingelegt! Allerdings gab’s in den drei letzten Heimspielen jeweils eine Niederlage (gegen Drochtersen, Lübeck und den HSV). Heimstärke sieht anders aus.
Und wie sieht’s beim LSK aus? Torjäger Jonas Seidel (fünf Saisontreffer) fällt gegen Norderstedt noch aus, wird aber in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen. Auch der verletzte Stürmer Braima Baldé trainiert seit dieser Woche wieder mit. “Für ihn kommt ein Einsatz aber noch zu früh”, sagt LSK-Teamchef Zobel.
Zobel ist begeistert von Mo
Dafür kann Defensivmann Mohamed El-Ahmar, der oft auf der Bank sitzen musste, mit einem Startelf-Einsatz rechnen. Zobel: “Mo wird spielen, das hat er sich verdient. Es hat mir gefallen, wie er immer drangeblieben ist. Er hatte das Pech, dass die Konkurrenz stark war – Bastian Stech, Eli Correia Cà und Stefan Wolk haben gut gespielt. Doch wenn Mo reinkam, hat er das sehr gut gemacht – so wie zuletzt gegen Werder Bremen. Da hat mir seine Leistung imponiert!”

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Also El-Ahmar rein und Wolk wieder auf der Bank? “Nein, Stefan ist wieder fit, es kann durchaus sein, dass beide spielen”, sagt der Teamchef, “ich werde die Norderstedter zusammen mit unserem Trainer Qendrim Xhafolli noch einmal genau analysieren. Dann sehen wir, wer zu wem passt.”
Spielt der LSK mit El-Ahmar und Wolk, würde vorne wohl nur eine Spitze auflaufen. Die heißt natürlich Can Düzel, mit sieben Toren eine der positiven Überraschungen dieser Saison.
“Dann haben wir einen sensationellen Stürmer”
Und was ist mit Stürmer Malick Mboob, der Ende Juni beim Testspiel gegen den Zweitligisten Hannover 96 so fulminant gestartet und später in der Versenkung verschwunden ist?
“Malick hat eine unglaubliche Schusstechnik und faszinierende Ballfertigkeit”, schwärmt Zobel. Aber: “Er kommt viel zu selten in eine Schussposition. Das liegt daran, dass er sich nicht gut genug freiläuft. Das habe ich gerade wieder mit ihm besprochen. Er soll nicht immer mit dem Ball loslaufen, sondern sich besser bewegen und die Chancen rausspielen. Wenn er das lernt, dann haben wir einen sensationellen Stürmer.”

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Bis dahin versucht es der LSK weiter mit der bewährten Taktik: “Wir müssen Norderstedt im Mittelfeld unter Druck setzen, wie wir es gegen Werder Bremen schon gut gemacht haben. Das sind unsere Mittel, um zum Erfolg zu kommen.” Wäre schön, wenn’s auch in Norderstedt klappt!

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