LSK-Sponsor Klagholz: Ein Wilschenbrucher Junge träumt von der 3. Liga

Foto: Jürgen Poersch
“Ich bin ein echter Wilschenbrucher Junge und ich habe zusammen mit vielen anderen den großen Traum, dass der LSK mal in der 3. Liga spielt. Das hat die Stadt Lüneburg verdient.” Deshalb unterstützt Michel Klagholz den Lüneburger SK Hansa als Sponsor.
Der Lüneburger Niederlassungsleiter des Unternehmens voice economy hat in dieser Saison einen Großteil der Ausstattung des Regionalliga-Kaders finanziert: Winterjacken, Regenjacken, T-Shirts und Poloshirts. Gesamtwert: rund 5000 Euro – und das soll erst der Anfang sein.
“Herr Klagholz hilft uns sehr mit seinem großzügigen Engagement”, betont LSK-Finanzvorstand Henning Constien, “dafür bedanken wir uns herzlich bei ihm.”
Das Sponsoring kommt bei Michel Klagholz von Herzen: “Ich habe in der Jugend beim LSK gespielt, dann im Herrenbereich in der Oberliga-Mannschaft. Trainer Ralf Sievers hat mich da meistens auf dem rechten Flügel eingesetzt.” 22 Mal kam er in der Oberliga zum Einsatz.
Klagholz hatte in der Jugend zunächst beim VfL Lüneburg gespielt, war 2005 zum FC St. Pauli gewechselt und 2007 zum LSK. In Wilschenbruch spielte er bis 2010, u. a. mit dem heutigen Regionalliga-Leistungsträger Stefan Wolk, ehe er nach den Stationen Eintracht Lüneburg und TSV Bienenbüttel seine Spielerkarriere in seinem Heimatort beim TuS Reppenstedt wegen eines Totalschadens im Knie schon mit 25 Jahren beenden musste.
Klagholz-Schützling “Schuhmi” fehlt gegen LSK

Foto: Jürgen Poersch
Michel Klagholz blieb dem Fußball aber eng verbunden. Er arbeitet neben seiner Tätigkeit bei voice economy als Spielerberater. Seine Agentur voice professional betreut u. a. den ehemaligen LSK-Spieler Marco Schuhmann, der heute beim LSK-Klassen-Konkurrenten SV Drochtersen/Assel spielt. “Marco hat im Hinspiel gegen den LSK zwei Tore geschossen”, sagt Michel Klagholz nicht ohne Stolz, weiß dabei aber wohl nicht so recht, ob er sich darüber freuen oder ärgern soll. Jedenfalls wird sein Schützling am kommenden Samstag (14 Uhr) im Rückspiel beim LSK fehlen: “Marco fällt nach einer Hüftoperation zwei Monate aus”, berichtet sein Berater. Dann ist Michel Klagholz wenigstens nicht in der Zwickmühle, ob er seinem “Schuhmi” oder seinem LSK die Daumen drücken soll …
Neben Schuhmann berät Klagholz mehrere Spieler wie den portugiesischen Rechtsaußen Patrik Teixera, die in der luxemburgischen Profiliga spielen, der BGL Ligue. Dorthin hatte Michel Klagholz auch Schuhmann und den ehemaligen LSK-Flügelflitzer Pascal Eggert vermittelt. “Man kann in Luxemburg ganz gutes Geld verdienen, als deutscher Regionalligaspieler im Schnitt um die 5000 Euro im Monat. Die BGL Ligue ist stark im Aufwind, seit der Rekordmeister F91 Düdelingen um Trainer Dino Toppmöller im Vorjahr erstmals den Sprung in die Gruppenphase der Europa Ligue schaffte und dort gegen den AC Mailand, Betis Sevilla und Olympiakos Piräus spielte”, weiß der Spielerberater. Doch seine Spieler Schuhmann und Eggert konnten in Luxemburg wegen Verletzungen nicht so recht Fuß fassen, kehrten zurück nach Deutschland.
Kehrt “Schuhmi”, der in Drochtersen bis zu seiner Verletzung einen Stammplatz als Außenverteiger hatte, eines Tages zurück zum LSK? “Man kann im Fußball nie wissen …”, lächelt sein Berater.
Kann man eigentlich im Bereich Regionalliga von den Einkünften als Spielerberater leben? “Nein”, sagt Klagholz klar, “da investiert man zunächst einmal viel Zeit und Geld. Wir sehen uns als Freund der Spieler, beraten auch in Sachen Vorsorge und Alterssicherung. Es ist in diesen Klassen eher selten der Fall, dass ein Berater bei Transfers Provision vom aufnehmenden Verein bekommt oder an den Einkünften des Spielers beteiligt ist. Man investiert und hofft, dass eines Tages der große Transfer dabei ist.”

Foto: Jürgen Poersch
Sein Geld verdient Michel Klagholz seit zehn Jahren bei voice economy. Das 1999 in Lüneburg gegründete Unternehmen hat seinen Hauptsitz mittlerweile in Hamburg und unterhält Filialen in sechs Bundesländern. In Lüneburg ist Klagholz Chef von 15 Mitarbeitern. Seine Filiale hat ihren Sitz in der Volgerstraße 29 in einem historischen Backsteingebäude, eine weitere Niederlassung gibt es in der Feldstraße 19.
Voice economy ist Spezialist für Versicherungen, Finanzdienstleistungen und Immobilien. Die unabhängigen Profis bieten eine ganzheitliche Beratung und individuelle Lösungen in allen Fragen der Vermögensstrategie – zum Beispiel auch im Bereich voice woman von Frauen für Frauen. Voice economy beschäftigt rund 150 Mitarbeiter und betreut etwa 12.500 Mandanten – zufriedene Mandanten.
“Der LSK braucht noch mehr junge Sponsoren”
Voice economy in Lüneburg ist ein junges Unternehmen mit einem jungen Niederlassungsleiter – Klagholz ist erst 30 Jahre alt – und jungen, engagierten Mitarbeitern. “Der LSK braucht neben den gestandenen, bewährten Sponsoren noch mehr junge Unternehmer, die den Verein mit frischen Ideen nach vorne bringen”, glaubt Klagholz. Er wünscht sich: “Diese Unterstützer muss der LSK regelmäßig zusammenbringen – am besten in einem neuen Stadion mit einem Business-Bereich, wo die Unternehmer bei den Spielen persönliche und geschäftliche Kontakte knüpfen können.”
Genau daran arbeitet der LSK derzeit mit Hochdruck. Und es gibt – das sei bei aller vereinbarten Verschwiegenheit verraten – seit voriger Woche sehr positive Signale.
Dass es beim LSK und im Lüneburger Fußball weiter vorangeht, dazu tragen fußballbegeisterte Unternehmer wie der “Wilschenbrucher Junge” Michel Klagholz bei. Denn er trägt einen großen Traum in sich – den Traum von der 3. Liga, vom professionellen Fußball in Lüneburg.