Starker LSK holt gegen “Papa” und den HSV II ein 0:0 – aber Rot für Wolk

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War das die ersehnte Trendwende? Der Lüneburger SK Hansa hat im Regionalliga-Spiel beim Hamburger SV II vor rund 150 Zuschauern ein 0:0 geholt. Das hatten viele nach dem enttäuschenden 3:5 bei Hannover 96 II nicht erwartet. Der LSK hat jetzt 27 Punkte auf dem Konto, bleibt auf dem 11. Tabellenplatz und hat zwölf Punkte Vorsprung zu den beiden Abstiegsrängen. Das hört sich doch gut an!
LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli hatte nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Teamchef Rainer Zobel wieder die alleinige Verantwortung auf der Bank. Xhafolli ersetzte im defensiven Mittelfeld den gelbgesperrten “Mo” El-Ahmar durch Tomek Pauer, der seine Gelbsperre abgesessen hatte. Im Sturm lief Jonas Seidel erstmals nach seiner langen Verletzungspause wieder in der Startelf für den fehlenden Ante Kutschke auf.

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Beim HSV II stand Profi-Prominenz in der Startaufstellung: Kyriakos Papadopoulos (27) verstärkte die Abwehr. Der griechische Nationalspieler will den HSV im Winter verlassen und wurde in die 2. Mannschaft versetzt. “Papa” verdient beim HSV angeblich 2,2 Millionen Euro im Jahr, plus Prämien. Davon könnte der LSK sechs Jahre lang seinen gesamten Kader bezahlen … Auch im Tor hatte sich die HSV-Reserve Hilfe aus dem Profikader geholt. Der 30-jährige Tom Mickel stand in der Kiste.
Doch der LSK ließ sich von den prominenten Namen überhaupt nicht beeindrucken. Schon in der 2. Spielminute die erste Chance. LSK-Regisseur Thorben Deters sah, dass Mickel weit vorm Tor stand, riskierte einen Distanzschuss. Den köpfte Mickel raus, aber Deters direkt vor die Füße. Doch der Nachschuss war leider zu ungenau.

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In der 16. Minute die nächste LSK-Gelegenheit. Can Düzel schoss, doch Papadopoulos blockte den Ball im letzten Moment. Den Hamburgern fiel gegen offensiv verteidigenden LSK nicht viel ein. Im Gegenteil: Papadopoulos musste die ungeordnet wirkende Hamburger Abwehr ständig lautstark dirigieren.
Doch auch “Papa” konnte die nächste LSK-Chance nicht verhindern. Tomek Pauer scheiterte in der 39. Minute nach Pass von Marian Kunze aus spitzem Winkel, allein vor Tom Mickel. Machtlos wäre der HSV-Keeper in der 44. Minute gewesen, doch ein 25-Meter-Schuss von Jonas Seidel zischte knapp am Tor vorbei. Schade! Eine LSK-Halbzeitführung wäre hochverdient gewesen.

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Nach der Pause dasselbe Bild: Tomek Pauer setzte sich in der 50. Minute durch, zog ab, doch es war noch ein HSV-Bein dazwischen. Der Ball wäre sonst gefährlich geworden.
Pech für den LSK in der 56. Minute: Abwehrspieler Bastian Stech, der schon mit Rückenbeschwerden ins Spiel gegangen war, musste passen. Für ihn kam der junge Alexander Gerlach.

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Nach der Auswechslung eine Großchance für Fabian Istefo. Seidel hatte von links schön in die Mitte gepasst, doch wieder verhinderte ein Hamburger Abwehrbein die Lüneburger Führung.
In der 69. Minute banger Moment für den LSK. HSV-Mittelfeldspieler Maximilian Geissen, Sohn von TV-Star Oliver Geissen, schoss einem Lüneburger im 16er den Ball gegen die Hand. Doch Schiedsrichter Timo Daniel sah keinen Grund, Elfmeter zu pfeifen.
Doch auch der HSV hatte Glück. Der schnelle Alexander Gerlach setzte sich stark nach vorne durch, passte auf Thorben Deters. Aber dessen Schuss ging 30 Zentimeter übers Tor.
Nun ging es hin und her auf der Stellinger Wolfgang-Meyer-Sportanlage. In der 73. Minute verpasste Papadopoulos im Lüneburger Strafraum nur knapp eine Flanke von Moritz Kwarteng.
Ole Springer rettet das 0:0

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Zehn Minuten später Glanzparade von LSK-Torwart Ole Springer, der einen brandgefährlichen 16-Meter-Schuss des eingewechselten Khaled Mohssen spektakulär rausfischte. Bravo, Ole!
Kurz darauf der zweite Wechsel beim LSK: Malick Mboob kam für den völlig ausgelaugten Jonas Seidel, der mit viel Beifall verabschiedet wurde. In der Nachspielzeit schöpfte Cheftrainer Xhafolli auch noch die letzte Wechselmöglichkeit aus, brachte Kristijan Augustinovic für Thorben Deters.
In der 94. Minute Rot für Wolk

Jürgen Poersch
Bitter: In der 94. Minute zeigte der Schiri LSK-Mittelfeldspieler Stefan Wolk die rote Karte wegen angeblicher Tätlichkeit. Ein Hamburger Spieler lag auf Wolk, und der Lüneburger soll dem HSVer mit der Hand durchs Gesicht gewischt sein. Proteste der Lüneburger, große Aufregung. Doch der Schiedsrichter blieb bei seiner Entscheidung. Wolk fällt also am kommenden Samstag aus, ebenso wie Abwehrspieler Eliezer Correia Cà, der in Hamburg die fünfte gelbe Karte sah.
Nach 97 Spielminuten war Schluss. Unser LSK bringt ein 0:0 vom HSV mit. Super, Jungs, Ihr habt den Negativ-Trend gebrochen!
Xhafolli hat es geschafft, die Defensive zu stabilisieren
Kompliment auch an Cheftrainer Qendrim Xhafolli. Er hatte vor dem Spiel gesagt: “Wir müssen die Defensive stabilisieren – und das werden wir auch hinkriegen.” Er hat seine Ankündigung wahrgemacht. Gute Arbeit!
Da freuen wir uns schon alle auf das Heimspiel gegen den SV Drochtersen/Assel am kommenden Samstag um 14 Uhr im Jahnstadion!
P. S.: Vielen Dank an unseren Außenkorrespondenten Uwe Turré für die Live-Infos aus Hamburg.
Zobel ist raus aus dem Krankenhaus!
Zum Schluss noch eine gute Nachricht: LSK-Teamchef Rainer Zobel ist heute aus dem Krankenhaus in Braunschweig entlassen worden. Weiter gute Genesung, lieber Rainer!

Foto: Jürgen Poersch
So spielte der LSK: Springer – Correia Cà, Pägelow, Stech (56. Gerlach) – Kunze, Wolk, Pauer, Istefo – Deters (90.+2 Augustinovic) – Düzel, Seidel (83. Mboob)
Cheftrainer: Xhafolli
(siehe auch Fotos unten)
Ole Springer Eliezer Correia Cà Lukas Pägelow Bastian Stech Marian Kunze Stefan Wolk Tomek Pauer Fabian Istefo Thorben Deters Can Düzel Jonas Seidel Haris Zlomusica Malick Mboob Alexander Gerlach Kristijan Augustinovic Braima Baldé Qendrim Xhafolli