LSK in Havelse: Düzel und Seidel zurück, aber Zobel hat auch viele Sorgen

Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann
Es gibt gute Nachrichten beim Lüneburger SK Hansa: Rechtzeitig zum Regionalliga-Auftakt beim TSV Havelse (Sonntag, 14 Uhr) meldet sich das Torjäger-Duo Can Düzel und Jonas Seidel nach langer Verletzungspause zurück. Wie schön!
„Can ist seit dieser Woche wieder im Training, er wird Sonntag in Havelse dabei sein, auch wenn er wohl noch kein komplettes Spiel durchhalten kann“, meldet LSK-Teamchef Rainer Zobel, „auch Jonas hat zweimal mittrainiert und gleich einen überraschend starken Eindruck hinterlassen.“

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Mit den Comebacks von Düzel und Seidel werden die Sorgen um die Offensive kleiner, denn Kristijan Augustinovic (Reha nach Meniskus-Operation) und sein Sturmkollege Braima Baldé (starke Erkältung) fallen am Sonntag aus. Neben Düzel und Seidel stehen die Angreifer Alexander Gerlach und Ante Kutschke bereit.
Abwehr: Stech und Istefo fallen aus, Kunze kränkelt

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Und wie sieht es in der Abwehr aus? „Unser Torwart Ole Springer hat seit Wochen Rückenbeschwerden, ist aber in der Uelzener Physio-Praxis von Marvin Großkrüger in guter Behandlung. Ole wird am Sonntag im Tor stehen”, ist Zobel sicher.
Die bewährte Dreier-Abwehrreihe mit Eliezer Correia Cà, Lukas Pägelow und Bastian Stech wird gesprengt. Stech ist wegen einer fiebrigen Erkältung bis einschließlich Sonntag krankgeschrieben. Als Alternativen stehen Mohamed El-Ahmar oder der 18-jährige Winter-Neuzugang Guri Hana bereit. „Guri hatte nach unserem anstrengenden Trainingslager in Ägypten ein Tief, aber jetzt wird er von Training zu Training besser“, lobt Zobel. Nicht nur sportlich, sondern auch sprachlich macht das Talent aus dem Kosovo Riesenfortschritte. Nach einem vorbereitenden Intensiv-Kursus in seiner Heimatstadt Pristina und zwei Monaten in Deutschland findet sich der Abiturient bereits erstaunlich gut in der schwierigen deutschen Sprache zurecht.
Die neuen Spieler stehen bereit

Foto: Virginia Wewerka
Bestens zurecht beim LSK kommen auch die beiden anderen Winter-Neuzugänge Alessandro Otte und Paolo Rieckmann. Otte ist in Havelse fest eingeplant, spielt für den rotgesperrten Stefan Wolk im Mittelfeld. Und auch für den 19-jährigen Rieckmann (Zobel: „Er hat diese Woche stark trainiert!“) steigen die Einsatzchancen, denn Linksverteidiger Fabian Istefo fällt nach seinem Kieferbruch und Operation noch wochenlang aus (gute Besserung!), Alternative Marian Kunze lag in dieser Woche ebenfalls mit einer Erkältung flach. Zobel könnte sich Rieckmann zudem auf der rechten Außenbahn vorstellen, falls El-Ahmar zurück in die Dreierkette beordert wird. „Das habe ich noch nicht entschieden“, sagt Zobel, „ich schaue mir heute Abend erstmal das Abschlusstraining an.”
Zobel bangt um den Ägypten-Effekt

Foto: Virginia Wewerka
Neben den guten Nachrichten in Sachen Düzel und Seidel also auch noch etliche Unsicherheiten. Die größte Sorge bereiten Rainer Zobel allerdings die bisherigen Spielausfälle gegen Jeddeloh und Altona: „Wir hatten mit dem Trainingslager in Ägypten eine hervorragende konditionelle Grundlage gelegt. Unser Athletiktrainer Gregor Trowitzsch hat da ausgezeichnete Arbeit geleistet. Wir waren vor dem ausgefallenen Jeddeloh-Spiel auf den Punkt topfit. Das hat unser Testspiel bei Eintracht Braunschweig gezeigt, als wir in der Schlussphase das konditionell bessere Team waren. Aber wenn wir jetzt nicht schnell in den Spielrhythmus kommen, habe ich die Befürchtung, dass der Ägypten-Effekt allmählich nachlassen könnte.“
Zobel hofft also, dass Sonntag endlich gespielt wird. Bisher gibt es aus Havelse keine gegenteiligen Nachrichten. „Das ist dort immer ein schwieriges Pflaster für den LSK“, weiß der Teamchef. Er lässt sich nicht vom rauschenden 5:1 im Hinspiel blenden. Damals trafen Thorben Deters und Jonas Seidel je zweimal, Can Düzel einmal. Die Fans waren an jedem Sommertag aus dem Häuschen. Doch Zobel sagt: „Der LSK und Havelse spielen auf Augenhöhe.“ Das hat man spätestens beim NFV-Pokalspiel gesehen, als der LSK in Havelse nach Elfmeterschießen ausschied.
Zobel und Finke: Für beide war’s das erste Mal

Foto: Archiv TSV Havelse
Zobel kehrt am Sonntag mit uralten Erinnerungen ins Wilhelm-Langrehr-Stadion zurück: „Beim TSV Havelse habe ich mein erstes Spiel als LSK-Trainer gemacht, nachdem ich im Februar 1986 Horst Blankenburg abgelöst hatte. Und auf der Havelser Bank saß Volker Finke, der sein erstes Spiel als TSV-Trainer machte. Wir sind uns danach noch häufig begegnet.” Finke schrieb nach seiner Havelser Zeit beim SC Freiburg von 1991 bis 2007 ein Stück glanzvoller Fußball-Geschichte, Zobel zog weiter in die Bundesliga und die weite Fußballwelt.
Motto wie Otto
Am Sonntag hat Rainer Zobel es mit Jan Zimmermann zu tun. Der TSV-Trainer hat sein Team auf einen sicheren zehnten Platz geführt, fünf Punkte vor dem LSK. Erstaunlich: Die Havelser haben 20 von ihren 32 Punkten auswärts geholt. Beim LSK ist es umgekehrt: nur sieben von 27 Zählern stammen von Gegners Plätzen. Trotz der Heimschwäche ist dem TSV am 10. Oktober ein Paukenschlag geglückt: Nach 0:1-Rückstand ein 3:1 gegen Topteam VfB Lübeck! Wie Zobel sagt: schwieriges Pflaster. Wie will der Teamchef auf dem TSV-Pflaster bestehen? Zobel grinst: „Wie hat Otto Rehhagel früher immer gesagt: kontrollierte Offensive.“

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Termine für LSK-Nachholspiele stehen fest
Mittlerweile hat der Norddeutsche-Fußball-Verband die Termine für die ausgefallenen Spiele festgelegt:
- Der LSK spielt am Mittwoch, 18. März, um 19.30 beim SSV Jeddeloh.
- Am Mittwoch, 22. April, um 18.30 Uhr gastiert Altona 93 im Neetzer Jahnstadion.