LSK: Sonntag erst Geisterspiel gegen Wolfsburg, dann Auftritt im Fernsehen

Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann
„Die Spendenbereitschaft ist wirklich überwältigend, aber der LSK ist noch lange nicht über den Berg. Wir rechnen in dieser Saison wegen fehlender Zuschauer- und Sponsoren-Einnahmen mit einem Verlust von 40.000 bis 50.000 Euro“, sagte LSK-Präsident Sebastian Becker am Donnerstag in einem Gespräch mit dem NDR-Fernsehen. Und, so Becker: „Die Verluste in der kommenden Saison wegen Corona können wir noch gar nicht abschätzen.“
Zumal der Norddeutsche Fußball-Verband am Freitag mitgeteilt hat, dass der Spielbetrieb der Regionalliga Nord „bis auf Weiteres ausgesetzt wird”. Und es könne, so der NFV, auch keine Prognose abgegeben werden, „wann und in welcher Form der Spielbetrieb in den verschiedenen Ligen wieder aufgenommen werden kann“.
Deshalb bittet Becker alle Fußballfreunde: „Am Sonntag fällt unser Spiel gegen den VfL Wolfsburg II aus. Gegen den Tabellenzweiten hätten wir sicher eine schöne Einnahme gehabt. Auch dieses Geld fehlt nun. Wir würden uns sehr freuen, wenn die LSK-Fans aus nah und fern wieder Geistertickets, Bier und Bratwurst kaufen oder eine Jugendspende entrichten.“

Foto: Jürgen Poersch
Unter der Internet-Adresse http://www.lsk-hansa.de/homeoffice läuft die Retter-Aktion des LSK weiter. „Dort bisher schon 7679Euro eingegangen“, freut sich LSK-Schatzmeister Henning Constien.
Außerdem kamen auf anderen Überweisungswegen weitere rund 6000 Euro zusammen, u. a. zuletzt die großzügige 3570-Euro-Spende des Lüneburger Unternehmers Alexander Alagrmi, die für viel Anerkennung und auch überregional für Schlagzeilen gesorgt hat. Alagrmi hat die komplette NFV-Zulassungsgebühr des LSK für die kommende Saison übernommen (wir berichteten).
Constien stellt klar: Keine Retterspenden für Bus
Constien möchte ein Missverständnis aufklären, das bei einigen Fans für Verwirrung gesorgt hatte. „Warum investiert Ihr in diesen Notzeiten von den Spenden 5000 Euro in einen neuen Vereinsbus?“, hatte eine Fußballfreund gefragt.
Constien erklärt und stellt klar: „Wir hatten drei Kleinbusse. Die brauchen wir ganz dringend, um unsere 250 Jugendspieler zum Training und zu den Spielen zu transportieren. Auch unsere beiden Herrenmannschaften nutzen diese Busse für Auswärtsfahrten. Leider hat einer der drei Busse im Vorjahr bei einem Unfall, den unser Fahrer nicht verschuldet hat, einen Totalschaden erlitten. Deshalb haben wir schon lange vor Corona einen neuen Bus bestellt. Für diesen Bus haben wir Spenden gesammelt. Fünf Ehrenamtliche aus dem LSK haben jeweils 1000 Euro gespendet. Diese 5000 habe ich mit angegeben, als wir vorige Woche an dieser Stelle die Gesamt-Spendensumme bekanntgegeben haben. Das hätte ich vielleicht trennen sollen. Es ist also nicht so, dass wir 5000 Euro aus den Retterspenden für den Bus entnehmen.“ Damit ist das auch geklärt.
Spenden aus aller Welt und „von ganz oben“
Fotos: privat

Foto: Kirchenkreis Springe
Schatzmeister Constien ist begeistert, dass nicht nur aus Lüneburg und Umgebung, sondern aus der ganzen Welt Spenden für den LSK eintreffen: „In dieser Woche haben Sedrick van Turah und Ralf Behrens vom Fußballklub Ramblers Windhoek in Namibia Geld überwiesen. Zuvor hatten wir schon Spenden aus der Schweiz und Dänemark bekommen.“
Und nun gab es auch noch Segen von ganz oben: „Der ehemalige Amelinghausener Pastor Eckhard Lukow, jetzt im Kirchenkreis Springe tätig, hat ebenfalls gespendet. Mit Gottes Hilfe werden wir die Krise überstehen“, blickt Constien zuversichtlich in die Zukunft seines LSK, um dessen Überleben er jeden Tag von früh bis spät kämpft.
„Andere meckern nur, aber der LSK ist kreativ“

Foto: Jürgen Poersch
Lob für den LSK gab es übrigens am vorigen Donnerstag, als das NDR-Fernsehen zu Dreharbeiten in Lüneburg war. „Andere meckern nur in der Corona-Krise, aber der LSK hat kreative Ideen”, sagte NDR-Sportjournalist Hendrik Deichmann.
Er war mit seinem Kameramann zuerst in Melbeck bei Jürgen Stebani, dem Spielausschussvorsitzenden des Norddeutschen Fußball-Verbandes. Danach wurde in der Lüneburger Wichernstraße bei LSK-Vizepräsident Alexander Diercks gedreht, in dessen Firma lowcotel die LSK-Geschäftsstelle untergebracht ist. Teamchef Rainer Zobel und Präsident Sebastian Becker erläuterten die sportliche und finanzielle Lage des LSK in der Corona-Krise.
LSK am Sonntag ab 22.50 Uhr im NDR-Sportclub
Schließlich fuhr das NDR-Team noch ins LSK-Trainingszentrum Goseburg und drehte dort. Deichmann war beeindruckt, was der LSK in der Goseburg schon auf die Beine gestellt hat und was noch geplant ist. „Darüber werden wir einen Extra-Beitrag bringen“, kündigte der NDR-Mann an.
Fotos: Alexander Diercks, Klaus Rückerl
Der TV-Beitrag wird am Sonntag, 5. April, ab 22.50 Uhr im NDR-Sportclub gezeigt.
Sonntag wieder Fan-Liveticker zum Geisterspiel
Zurück zum Geisterspiel gegen Wolfsburg. Ab 15 Uhr läuft dann auf der LSK-Facebook-Seite auch wieder ein Liveticker zum Mitmachen. Diese Idee von LSK-Kapitän Lukas Pägelow hatte schon beim ausgefallenen Spiel gegen den FC St. Pauli II für Begeisterung und Spaß gesorgt. Viele LSK-Fans – auch Spieler und Teamchef Rainer Zobel – waren mit witzigen Kommentaren am Start. Also bitte munter schreiben und spenden (der Vorverkauf läuft bereits unter http://www.lsk-hansa.de/homeoffice).
Wir sehen uns Sonntag im LSK-Internet-Stadion! Bleibt alle fröhlich und gesund!