Noch ein Comeback: LSK holt Marco Schuhmann zurück!

Foto: Jürgen Poersch
Das haben sich viele LSK-Fans gewünscht, jetzt wird der Wunsch erfüllt: Marco Schuhmann kehrt zurück zum Lüneburger SK! Heute Vormittag hat der 25-jährige Außenbahnspieler einen Zweijahres-Vertrag in der Anwaltskanzlei von LSK-Präsident Sebastian Becker unterschrieben. Eine Ablösesumme muss der LSK nicht an Schuhmanns bisherigen Verein SV Drochtersen zahlen, weil der Vertrag Ende dieses Monats ausläuft.
„Schuhmi“, wie ihn alle nennen, ist ein Junge aus unserer Region. Geboren in Lüneburg, aufgewachsen in Bleckede, kam er im Jahr 2009 vom MTV Treubund in die U17 des LSK, rückte 2013 in den Kader der 1. Herrenmannschaft auf.

Foto: Jürgen Poersch
Zwei Jahre später suchte Schuhmann sein Glück in der Regionalliga Nordost, erst bei ZFC Meuselwitz, dann bei Anker Wismar. 2016 kehrte der große Blonde zum ersten Mal zum LSK zurück, hatte 19 Einsätze in der Regionalliga. Doch 2017 folgte er dem Lockruf des finanzstarken Regionalligisten SV Drochtersen/Assel. Im Sommer 2018 wagte Schuhmi gar den Sprung ins Ausland, heuerte bei Titus Petingen in der 1. Liga von Luxemburg an. Doch in der internationalen Truppe kam er wegen des begrenzten Ausländerkontingents wenig zum Zug, wechselte schon im Winter 2019 zurück nach Drochtersen.
Als Schuhmi den LSK mit zwei Toren abschoss

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Schuhmis Comeback in Drochtersen war Pech für den LSK. Denn im August 2019 spielte er groß gegen seinen alten Verein auf, war bester Mann auf dem Platz. Beim 4:2-Heimsieg für SV Drochtersen schoss er als offensiver Linksverteidiger zwei herrliche Tore, zum 2:1 und 4:2 (übrigens die einzigen in dieser Saison, ausgerechnet gegen den LSK).
Xhafolli: „Schuhmi wird unserem Spiel guttun“

Foto: Jürgen Poersch
Im November verletzte sich Schuhmann: „Ich hatte Kalkablagerungen in beiden Hüften, musste zweimal operiert werden“, erzählt er. In der Winterpause bekam er die Nachricht vom rigorosen Rigo Gooßen, unumschränkter Fußballboss in Drochtersen, dass der Verein Schuhmis Vertrag nicht verlängern werde. Seitdem hoffte der Abwehrspieler auf einen Anruf vom LSK: „Ich wollte gerne zurück nach Lüneburg.“ Der Anruf kam. In der vorigen Woche stellte sich der Abwehrmann zusammen mit 18 anderen Testspielern beim Probetraining in der Goseburg vor. Und dann ging alles ganz schnell.
„Wir freuen uns sehr, dass Schuhmi zurückkommt“, sagt LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli, „er ist ein starker Außenspieler, links und rechts. Er passt gut in unser Anforderungsprofil, weil wir viel Wert auf Flügelspiel legen. Er hat Regionalliga-Erfahrung und mittlerweile die nötige Reife, außerdem kommt er aus unserer Region. Wenn er verletzungsfrei bleibt, wird Schuhmi unserem Spiel guttun.“
Warum sich Zobel über Schuhmi geärgert hat

Foto: Jürgen Poersch
Was sagt LSK-Teamchef Rainer Zobel zum Neuzugang? „Wir wollten Marco ja schon vor zwei Jahren haben, aber damals hat er sich für einen Wechsel nach Luxemburg entschieden. Das habe ich seinerzeit nicht ganz verstanden, weil ich die dortige Liga ganz gut kenne und weiß, dass sie kaum mit der deutschen Regionalliga mithalten kann. Marco war ja dann auch schnell wieder zurück.“
Zobel verhehlt nicht, dass er damals etwas verärgert über die Absage war. „Eigentlich verpflichte ich nicht so gerne Spieler, die mir schon einmal einen Korb gegeben haben. Das ist eine persönliche Sache von mir. Aber es gab jetzt andere Meinungen im Verein, und das ist gut so. Diesen Meinungen habe ich mich angeschlossen.“ Auch deshalb, „weil ich weiß, dass Marco über beide Außenbahnen Druck nach vorne machen und sogar Tore schießen kann – so wie gegen den LSK. Er hat einen guten Schuss und ist kopfballstark.“
Zobel mahnt den Neuen aber auch: „Marco muss an seiner Fitness arbeiten, das habe ich schon vor seiner Verletzung gesehen. Er muss konditionell mit allen mithalten können. Aber dafür haben wir ja unseren Athletiktrainer Gregor Trowitzsch, da habe ich gar keine Bedenken.“
Schuhmi tritt in die Fußstapfen vom Vater
Schuhmi setzt beim LSK übrigens eine Familientradition fort. Sein Vater Dirk Schuhmann war nach der Wende in den 90er Jahren ein überragender Abwehrstratege in Wilschenbruch, spielte noch mit weit über 40 im Herrenbereich, zuletzt in Dahlenburg. Wenn Schuhmann jr. seine Wohnung in Drochtersen aufgelöst hat, wird er zunächst beim Vater in Bleckede einziehen. Dort ist er aufgewachsen. „Als Kind habe ich auf dem Bolzplatz mit Stefan Wolk, der auch aus Bleckede kommt, gespielt“, erinnert er sich. Neben „Wolke“ wird Schuhmann mit Lukas Pägelow, Tomek Pauer und Rückkehrer Nico Hübner weitere alte Bekannte treffen, mit denen er in früheren Zeiten beim LSK gekickt hat.
Lieber Marco, wir freuen uns, dass Du wieder da bist. Willkommen zurück bei Deinem LSK!
LSK-Trainer laden nach dem Casting zum Recall ein

Foto: Jürgen Poersch
Hinter den Kulissen laufen die Verhandlungen mit weiteren Neuzugängen. 19 Testspieler, darunter ein Torwart, haben sich in der vorigen Woche beim Probetraining vorgestellt. „Wir haben einige sehr interessante Spieler gesehen, auch aus unserer Region“, sagt LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli, der seine guten Kontakte in der Fußballszene derzeit wieder spielen lässt. Wen der LSK nach dem dreitägigen Casting auf dem Zettel hat, wird hier natürlich nicht verraten. Konkurrenz liest mit!
„Einige von Euch werden wir zum Recall, wie man das ja wohl bei Dieter Bohlen nennt, einladen“, hatte LSK-Teamchef Rainer Zobel den Kandidaten nach dem Abschlusstraining am Freitag mitgeteilt. Wann das allerdings sein werde, stehe wegen Corona in den Sternen, so Zobel: „Ich hoffe auf einen Saisonbeginn Mitte September, dann würden wir Anfang August mit dem Training beginnen und einige von Euch mit ins Trainingslager nehmen, um Euch noch besser kennenzulernen.“ Variante B: „Vielleicht setzen wir auch in den kommenden zwei Wochen noch mal Probetraining an, mit Testkandidaten und den Spielern aus unserem Kader, die nicht verreist sind“, plant der Teamchef.
Zobel gab den Spielern grundsätzlich bis Ende Juli frei: „Erholt Euch gut, fahrt in den Urlaub, wenn das geht. Aber denkt auch daran: Wer sieben Wochen gar nichts tut, braucht danach wieder sieben Wochen, um richtig fit zu werden.“
Einer, der sich besonders auf den Urlaub freut, ist LSK-Winter-Neuzugang Guri Hana. Der 18-Jährige hat seine Familie, die in Pristina im Kosovo lebt, seit Jahresanfang nicht mehr gesehen. „Eigentlich wollten mich meine Eltern im März in Lüneburg besuchen, aber das ging ja wegen Corona nicht“, sagt der Abwehrspieler. Nun wird er die weite Reise in den Südosten im Fernbus antreten. Fünf Wochen möchte er in seiner Heimat bleiben. Eines ist sicher: Er wird topfit zurückkehren. Dafür wird schon Vater Burim Hana sorgen, der in der Hauptstadt Pristina eine Fußballschule betreibt.
Auch allen anderen Spielern wünschen wir einen wunderschönen Urlaub. Nach den Ferien sehen wir uns wieder beim LSK!
Zwischendurch informieren wir Euch natürlich immer brandaktuell, wenn sich etwas auf dem Transfermarkt tut, wenn es Neues in Sachen Goseburg-Neubau und Stadion-Standort gibt.