Jetzt amtlich: Regionalliga abgebrochen, nächste Saison mit 22 Teams

Foto: Jürgen Poersch
Seit gestern Abend steht es endgültig fest: Die Corona-Saison 2019/20 wird abgebrochen. In allen Ligen des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV), also auch in der LSK-Spielklasse Regionalliga Nord, gilt die Quotienten-Regelung. Wer am Stichtag 12. März oben stand, steigt auf. In der Regionalliga ist das der VfB Lübeck. Absteiger gibt es nicht. Die Regionalliga Nord spielt kommende Saison mit 22 Teams. Die zusätzliche Aufnahme des VfL Oldenburg und 1. FC Germania Egestorf/Langreder wurde abgelehnt. All das hat der NFV auf seinem Außerordentlichen digitalen Verbandstag beschlossen.
Anschließend gab der NFV eine Presseerklärung heraus. Hier ist sie im Wortlaut (die Überschriften hat die LSK-Redaktion hinzugefügt):
Das höchste Gremium des Norddeutschen Fußball-Verbandes e.V. (NFV) hat auf einer virtuellen Versammlung am Donnerstagabend auch formell den Abbruch der Saison 2019/2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie beschlossen.
175 Delegierte beim ersten digitalen Verbandstag
Der Außerordentliche NFV-Verbandstag kam erstmals in der Geschichte des NFV mit seinen Mitgliedern in einer digitalen Versammlung zusammen. Von den 195 Delegiertenstimmen (aufgeteilt in Stimmen der vier norddeutschen Landesverbände, Vereine und persönliche Stimmen der 13 stimmberechtigten Mitglieder des NFV-Präsidiums) waren 175 Stimmen im virtuellen Raum anwesend. Einstimmig wurde dabei dem Antrag des NFV-Präsidiums auf Abbruch der Spielzeit 2019/2020 in allen Ligen und Wettbewerben unter Berücksichtigung der Quotienten-Regelung ohne Absteiger entsprochen. Zugrunde gelegt wurden dabei die Tabellenstände mit Stichtag 12. März 2020.
Distelrath gratuliert allen Meistern
Damit ist diese für alle Beteiligten so schwierige Saison auch offiziell beendet. „Niemand hätte gedacht, als in den einzelnen Ligen im vergangenen Sommer der Startschuss fiel, dass die Spielzeit auf diese Art und Weise beendet werden muss und uns alle vor so große Herausforderungen stellt“, resümierte NFV-Präsident Günter Distelrath nach der Entscheidung. „Ich bin überzeugt, dass Offizielle, Spieler und Fans aller Teams die Saison lieber auf sportlichem Wege beendet hätten, dennoch gratuliere ich allen Meistern zu ihrem Erfolg und wünsche den Aufsteigern alles Gute für kommenden Monate“, so Distelrath weiter.
Riesen-Regionalliga mit 22 Mannschaften
Ebenso Inhalt dieses Antrages war, Mannschaften, die sich in der Abschlusstabelle der höchsten Landesverbandsspielklasse auf den ordnungsrechtlich und ausschreibungsgemäß direkten Aufstiegsplätzen befinden (also für den Aufstieg qualifiziert sind) aufsteigen zu lassen. Die Regionalligen Nord werden somit in der nächsten Spielzeit aufgestockt, die Sollstärke der einzelnen Staffeln soll aber spätestens zur Saison 2022/2023 wieder erreicht werden. So werden z.B. in der Regionalliga Nord der Herren in der kommenden Saison erstmals 22 Teams an den Start gehen.
Ein Antrag für eine weitere Aufstockung der Regionalliga Nord der Herren und Aufnahme des VfL Oldenburg und 1.FC Germania Egestorf/Langreder wurde von den Delegierten abgelehnt.
In der B-Juniorinnen-Bundesliga wird gelost
Ein Antrag des NFV-Präsidiums sowie des NFV-Frauen- und Mädchenausschusses, die Ermittlung des Aufsteigers in die B-Juniorinnen-Bundesliga per Losverfahren durchführen zu können, wurde von den Delegierten befürwortet. Hintergrund ist, dass eine Meldung zur B-Juniorinnen-Bundesliga bis spätestens 30. Juni 2020 beim DFB vorliegen muss, eine Qualifikationsrunde aber durch die Covid-19-Pandemie bis zu diesem Zeitpunkt nicht durchgeführt werden kann. Von den drei gemeldeten Mannschaften, Rahlstedter SC, Holstein Kiel sowie Hannover 96 ist nur eine Mannschaft aufstiegsberechtigt.
Distelrath: „Es geht nur gemeinsam“
NFV-Präsident Günter Distelrath bedankte sich nach der ca. einstündigen Konferenz bei den Delegierten aus Vereinen und Verbänden für die Arbeit der vergangenen Wochen und machte deutlich, dass „es in solchen Zeiten immer nur gemeinsam geht. Wir haben in dieser außergewöhnlichen Situation viele neue Wege gehen müssen und dabei einiges erreicht. Lassen Sie uns auch in den kommenden Wochen und Monaten den eingeschlagenen Pfad nicht verlassen und weiterhin gemeinsam die nächsten Entscheidungen angehen.“
Bald wieder Fußball unter Wettbewerbsbedingen?
Er zeigte sich zuversichtlich, dass bei insgesamt rückläufigen Infektionszahlen und der Tatsache, dass aufgrund der geringen durchschnittlichen Kontaktzeiten zwischen Spielern auf dem Spielfeld eine Übertragung der Infektion beim Fußball im Freien sehr unwahrscheinlich ist, ein baldiges Fußballspielen unter Wettkampfbedingungen im Amateur- und Jugendbereich wieder möglich sein wird.
Bitte Corona-Warn-App installieren!
In diesem Zusammenhang warb Distelrath noch einmal nachdrücklich für die Installation und aktive Nutzung der Corona-Warn-App, die aus seiner Sicht ein probates Mittel darstellt, um sehr schnell Infektionsketten zu erkennen und entsprechend aktiv zu werden.

Foto: Bundesregierung