Der LSK trauert um Enar Kilgas

„Wir waren entfernt verwandt, aber was uns viel enger verbunden hat, das war die Liebe zum LSK“, sagt der Lüneburger Professor Dr. Klaus Boeck über seinen Freund Enar Kilgas. Er ist über dessen Tod ebenso traurig wie viele andere im Lüneburger SK. Ende Juni verstarb Enar nach langer schwerer Krankheit im Bardowicker Hospiz. Er wurde 80 Jahre alt.
Ein anderer, der Enar Kilgas sehr gut kannte, ist Jürgen Clavien. „Über 60 Jahre waren wir befreundet. Wir haben uns im Lüneburger CVJM kennengelernt und waren damals eine tolle Clique. Zusammen mit Jürgen Kleinlein und anderen haben wir Fußball gespielt und sind am Wochenende nach Wilschenbruch zum LSK gegangen. Auch unsere Skatrunde bei Winterberg mit Hartmut Reetz ist über Jahrzehnte zusammengeblieben“

Foto: Archiv Jürgen Clavien
Clavien kann viel über das bewegte Leben von Enar Kilgas erzählen: „Als Kind ist er mit der Mutter aus seiner Geburtsstadt Tallinn in Estland nach Deutschland geflüchtet. Der Vater war vermisst und wurde später für tot erklärt. Enar und seine Mutter landeten in Eckernförde. Dort gefiel es ihnen gleich, weil es wie Tallinn an der Ostsee lag.“
Mit sieben Jahren kam Enar nach Lüneburg. Nach der Schule ging er in die Maurerlehre, bildete sich weiter zum Bautechniker, wurde schließlich Berufsschullehrer, erst in Winsen/Luhe, dann an den BBS in Lüneburg. Neben der deutschen behielt Kilgas seine estnische Staatsbürgerschaft. Auf Reisen hat er den Lüneburger Freunden seine wunderschöne alte Heimat Estland gezeigt.

Foto: Archiv Jürgen Clavien
„Enar war immer ein großer LSK-Fan“, erzählt Jürgen Clavien, „wir waren jahrzehntelang zusammen bei den LSK-Heimspielen, erst in Wilschenbruch, dann in Bardowick, später beim VfL und zuletzt in Neetze.“ Dort saß Enar Kilgas auch manches Mal an der Kasse, wenn Not am Mann war, sprang er ehrenamtlich für seinen Verein ein. Dabei spielte er sich nie in den Vordergrund: „Enar war stets sehr zurückhaltend“, berichtet Klaus Boeck.
Im Alter spielte Enar Kilgas, bis dahin nur als Tischtennis- und Tennisspieler aktiv, dann sogar noch mal Fußball bei seinem LSK. „Zusammen mit Bachi, Larry, Tabi, Vaddi und den anderen in der Ü50-Mannschaft”, weiß Clavien. Eine schöne Zeit – bis die erfolgreichen LSK-Oldies im Jahr 2016 gemeinsam in Fußball-Rente gingen.

Foto: Archiv LSK
Nun heißt es, Abschied zu nehmen von einem, der dem LSK über mehr als ein halbes Jahrhundert tief verbunden war. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen, die auf Wunsch des Verstorbenen im engsten Familienkreis an der Beisetzung teilgenommen haben.
Lieber Enar, ruhe in Frieden, der LSK wird Dich immer in guter Erinnerung behalten.