Marinus Bester und drei Gastspieler beim LSK-Training

Foto: Jürgen Poersch
Überraschung beim LSK-Training: Gestern war Marinus Bester zu Gast. Was wollte der ehemalige Bundesliga-Stürmer (52 Spiele und 5 Tore für Werder, HSV und Schalke) und LSK-Torjäger (63 Spiele, 42 Tore von 1998 bis 2000) auf dem Sportgelände in Bad Bevensen, wo Regionalligist Lüneburger SK seine Vorbereitung absolviert? Gibt es ein Comeback beim LSK?
„Nein, ich betreue den Spieler Alex Zarikos vom Niendorfer TSV und möchte ihn mal beim LSK vorstellen”, erzählte der 51-jährige Bester, der von 2003 bis 2019 Teammanager bei den HSV-Profis war und im Mai dieses Jahres mit seinem Sohn Sebastian (25) die Agentur „Bester Sports Hamburg“ gegründet hat. Marinus berät junge Talente. Dazu gehört der 20-jährige Stürmer Zarikos.

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Und es gibt eine weitere Überraschung beim Training: Niclas Treu (23), der in der Saison 2017/2018 beim LSK gespielt hatte und zuletzt beim Nordost-Regionalligisten Bischofswerda aktiv war, mischt ebenfalls mit.
Dritter Gastspieler war der 18-jährige Umut Atakaya aus der U19 des FC St. Pauli, ein trickreicher Außenstürmer, der 2014 vom VfL Lüneburg zum Millerntor gewechselt war.
Keine weiteren Neuzugänge im Feld
Bedeutet das, dass der LSK noch einmal nachrüsten will? „Nein“, sagt LSK-Teamchef Rainer Zobel, „wir haben inklusive des noch länger verletzten Paolo Rieckmann 22 Spieler im Kader, in den nächsten Tagen kommt noch ein Torwart dazu, dann haben wir einen 23-Kader. Damit sind wir gut aufgestellt und werden keinen weiteren Spieler verpflichten. Trotzdem schauen wir uns immer wieder Spieler an, die uns angeboten werden. Denn auch in der Winterpause sind ja Wechsel möglich.“
Zobel, der seine Worte sonst eher bedächtig wählt, gerät richtig ins Schwärmen, wenn er von den LSK-Neuzugängen spricht:
- „Abdul Gafar begeistert mich auf der linken Seite, er wird den abgewanderten Istefo schnell vergessen lassen.“

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- „Mit Marco Schuhmann haben wir einen zweiten Außenbahnspieler, der richtig gut drauf ist.“
- „Rechts haben wir Nico Hübner dazubekommen, der ebenfalls einen hervorragenden Eindruck macht.“
- „Hussein Sharba kommt aus der Kreisklasse und wird immer besser. Er ist ein genauso quirliger Spieler wie Bajrush Osmani. Solche Spielertypen hatten wir vorher gar nicht.“

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- „In der Defensive haben wir gar keine Probleme, Philip Wölfing und Alessandro Otte spielen hervorragend von hinten raus.“
- „Guri Hana hatte eine sehr starke Phase, ist nach meinem Eindruck aber momentan nicht ganz frei im Kopf, darüber habe ich mit ihm gesprochen.“
- „Auch Daniel Hefele muss sich mental befreien. Er hat noch zu viel Angst, Fehlpässe zu spielen, diese Angst muss raus, das habe ich ihm gesagt.“
- „Malte Meyer ist unglaublich. Er schießt Tore, rennt, rackert, bis er fast umfällt. Dann schnauft er einmal tief durch und schießt wieder Tore.“ Sollte sich ein Malte-Meyer-Fanklub gründen, Zobel stünde wohl als Präsident zur Verfügung.

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Im Test sind nur 15 Spieler erlaubt
Mit den Neuzugängen geht es am kommenden Samstag um 15 Uhr ins erste Testspiel beim TuS Neetze. Beide Teams dürfen allerdings wegen der Corona-Bestimmungen nur jeweils 15 Spieler einsetzen. „Wir werden einen 15er-Kader für das Neetze-Spiel nominieren und einen 15er-Kader für die Partie gegen VfB Lübeck am kommenden Dienstag“, sagt Zobel.
Fehlen werden beim LSK auf jeden Fall Linksverteidiger Paolo Rieckmann (Reha nach Knie-OP), Stefan Wolk (Sehnenverletzung unterm Fuß durch Polizeisport), Jonas Seidel (Wadenzerrung). Dagegen werden die leicht lädierten und zuletzt geschonten Alessandro Otte und Marco Schuhmann wohl dabeisein.
Neuer LSK-Torwart ist im Anmarsch
Im Tor könnte der neue Keeper sein Debüt geben. Er kommt aus dem Profibereich. Sein Name wird am erst Samstag nach der Vertragsunterschrift bekanntgegeben.
Schaut man beim LSK-Training zu, dann spürt man: Die gesamte Truppe brennt! „Ich bin äußerst zufrieden, alle trainieren sehr gut“, lobt Zobel, der auch heilfroh ist, dass der LSK nach dem Umzug von Altenmedingen jetzt optimale Bedingungen in Bad Bevensen vorfindet. Für Spieler, Trainer und Betreuer ist es zwar viel Fahrerei, aber das nehmen alle gern in Kauf.

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Es ist schon toll zu sehen, wie alle mitziehen, wie sie alles geben, wie sie sich gegenseitig anfeuern. Das gilt fürs professionelle Fitnesstraining mit Gregor Trowitzsch ebenso wie für die spielerischen Einheiten mit Qendrim Xhafolli. „Übervater“ Zobel schaut meist aus der Distanz zu – und man merkt, dass ihm gefällt, was er da sieht. „Im taktischen Bereich haben wir noch kaum trainiert, es geht erstmal ums Ballgefühl. Wir haben viele starke Einzelspieler. Jetzt müssen sie zu einer Mannschaft zusammenwachsen, das ist die schwierigste Aufgabe“, weiß der ehemalige Bayern-Profi und Bundesligatrainer Zobel.

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Bemerkenswert ist auch, wie erfahrene Spieler wie Lukas Pägelow und Tomek Pauer sich bemühen, die Jungen zu motivieren, sie zu korrigieren und zu integrieren. Sie machen das auf eine konstruktive, positive Art. Da ist nichts mehr vom Kasernenhofton, den ältere Kicker früher gern mal gegenüber den jüngeren anschlugen. Der Umgang miteinander ist von Wertschätzung geprägt. Neue Zeiten. Es geht nicht um persönliche Eitelkeiten, sondern ums Team, ums gemeinsame Ziel.
Der neue LSK macht neugierig. Erste Besichtigungen sind am Samstag und Dienstag im Jahnstadion möglich.
Hier kommen noch einige Bilder vom Training in Bad Bevensen:

Foto: Jürgen Poersch

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