0:5 gegen Lübeck – aus diesem Spiel kann das junge LSK-Team nur lernen

Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann
Im November hatte der Lüneburger SK dem VfB Lübeck in der Regionalliga noch einen begeisternden Kampf geliefert, unterlag am Ende unglücklich 1:3. Ein Spiel (fast) auf Augenhöhe. Das war gestern anders. Im Testspiel gegen den Drittliga-Aufsteiger VfB war der Klassenunterschied unübersehbar. 0:5 verlor der LSK, hatte im gesamten Spiel keine klare Torchance. Eine deftige Niederlage, aus der das junge LSK-Team am Beginn der Vorbereitung nur lernen kann.
Es begann vor 421 zahlenden Zuschauern mit einer kalten Dusche. Schon nach 30 Sekunden setzte sich VfB-Zehner Yannick Deichmann auf der rechten Seite durch, flankte. Den Kopfball von Nicolas Hebisch fischte der neue LSK-Torwart Roman Birjukov noch mit einer großartigen Parade aus dem Winkel, doch gegen den Nachschuss vom neuen VfB-Torjäger Elsamed Ramaj (kam von Hansa Rostock) war er machtlos. 0:1. Danach die nächste Glanztat von Birjukov, der einen Fernschuss mit gewaltiger Sprungkraft meisterte. Erster Eindruck: Da hat der LSK offensichtlich einen hervorragenden Torwart verpflichtet.

Foto: HEIMSPIEL.media | Stefan Großmann
Lübeck wirbelte weiter, aus dem defensiven Mittelfeld klug dirigiert vom ehemaligen Bundesligaspieler Mirko Boland. Der VfB drang auf dem rechten Flügel immer wieder mit Ex-Zweitligaspieler Florian Riedel und Deichmann durch. Dort erlebte der 18-jährige LSK-Verteidiger Abdul Gafar beim ersten Einsatz sein blaues Wunder gegen die ausgebufften Profis. In der 10. Minute der nächste Tiefschlag für den LSK. Wieder kam Deichmann über rechts, seine Flanke drückte wiederum Ramaj zum 0:2 ein. In dieser Phase schwamm die gesamte LSK-Abwehr einschließlich des defensiven Mittelfelds gewaltig. Da war es auch wenig hilfreich, dass Führungsspieler meckerten statt zu ordnen, zu beruhigen und zu motivieren.
LSK-Abwehr schwamm, nach Umstellung lief es besser
Danach korrigierten LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli ihre Anfangsformation. Gafar, der seine Stärken eindeutig in der Offensive hat, tauschte den Platz mit Marco Schuhmann, rückte weiter nach vorne. Zobel zeigte psychologisches Gespür, holte Gafar an die Seitenlinie und baute das Talent mit beruhigenden Worten wieder auf.

Foto: HEIMSPIEL.media | Stefan Großmann

Foto: HEIMSPIEL.media | Stefan Großmann
Die LSK-Defensive stand jetzt besser, ließ bis zur Pause keinen weiteren Treffer zu. Allerdings lief nach vorne wenig. Marian Kunze tauchte gelegentlich rechts auf, der neue LSK-Mittelstürmer Malte Meyer behauptete etliche Bälle gegen die Profi-Abwehr und spielte gute Pässe, sein Sturmkollege Nico Hübner blieb unauffällig. Torchancen erspielte sich der LSK nicht.
Zur Pause kamen Torwart Haris Zlomusica für Birjukov, Alexander Gerlach für Hübner und Daniel Hefele für Gafar. Lübeck brachte gleich sieben neue Spieler, darunter den ehemaligen LSKer Thorben Deters.

Foto: Jürgen Poersch
Torwart Zlomusica zeichnete sich gleich aus, als er gegen den allein auf ihn zulaufenden Morten Rüdiger stark rettete. Der LSK wurde jetzt stärker, bei Lübeck ging der Spielfluss verloren. Neuzugang Alessandro Otte machte eine gute Partie im defensiven Mittelfeld, neben ihm zeigte der eingewechselte Hefele ansteigende Form.
In der 65. Minute die nächsten Wechsel beim LSK: Guri Hana kam für den erschöpften Schuhmann, Bajrush Osmani ersetzte Philipp Wölfing, der in der Innenverteidigung eine solide Leistung abgeliefert hatte. In der 73. Minute kamen Hussein Sharba und Kristijan Augustinovic für Meyer und Pauer. Dem LSK gelangen nun einige Angriffszüge über die technisch versierten Osmani und Sharba, die unbekümmert aufspielten. Zwingendes kam dabei allerdings nicht heraus.

Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann
Kurz vor Schluss schlug Lübeck noch zweimal zu
Anders die Lübecker. In der Schlussphase legte der Drittligist noch zweimal nach. LSK-Abwehrchef Lukas Pägelow brachte VfB-Torjäger Patrick Hobsch von hinten zu Fall, Ryan Malone verwandelte in der 87. Minute zum 4:0. Fast wäre Zlomusica an dem flachen Schuss drangewesen. Eine Minute später auch noch das 5:0 durch einen ebenso schönen wie unhaltbaren Kopfball des eingewechselten Sören Lippert.
Eine deutliche Niederlage gegen einen deutlich besseren Gegner. Trotzdem bilanzierte Mittelstürmer Malte Meyer, der gerade aus der Bezirksliga zum LSK gekommen ist: „Das war schon ein geiles Erlebnis gegen diese starke Truppe. Es ist ganz was anderes, gegen solch gute Kicker zu spielen. Wir haben zwar mit 0:5 etwas zu hoch verloren, aber das war insgesamt okay, denn Lübeck kommt gerade aus dem Trainingslager, während wir taktisch noch gar nicht arbeiten konnten.“
Lob für den LSK, Dank an Lübeck
Auch sonst war man beim LSK mit dem Tag gar nicht unzufrieden. „Der VfB Lübeck hat uns für unsere gute Organisation des Spiels gelobt“, berichtet LSK-Schatzmeister Henning Constien, der diese Partie unter Corona-Bedingungen mit großem persönlichen Einsatz und vielen ehrenamtlichen Helfern möglich gemacht hat.
Constien gab das Kompliment zurück: „Ich möchte mich ausdrücklich bei VfB-Sportdirektor Rocco Leeser und Vorstand Florian Möller für die partnerschaftliche Zusammenarbeit bedanken. Und auch beim Lübecker Arzt Dr. Bernd Staden, der die Corona-Tests mit unserem Kader reibungslos abgewickelt hat. Der VfB hat die gesamten Kosten der Tests übernommen, auch dafür ein Dankeschön.“ Nebenbei bemerkt waren alle Spieler, Trainer und Betreuer des LSK frei von Corona-Viren.
Schließlich schickt Constien noch einen Gruß an die vielen Lübecker Fans, die gestern im Jahnstadion waren: „Ihr habt Euch alle vorbildlich verhalten, es hat Spaß gemacht mit Euch. Vielen Dank!”
Die nächsten beiden LSK-Tests vor nur 50 Fans
Trotz der deutlichen Niederlage also durchaus ein positives Resümee. Organisatorisch hat der LSK unter erschwerten Rahmenbedingungen einmal mehr erstklassige Arbeit abgeliefert. Sportlich muss sich natürlich mit der jungen Mannschaft noch einiges verbessern. Schon morgen ist im nächsten Test beim Bezirksligisten TV Meckelfeld (Anpfiff: 19.30 Uhr) Gelegenheit dazu. „Bei diesem Spiel sind nur 50 Zuschauer zugelassen, danach wird dichtgemacht“, hat LSK-Teammanager Thorsten Jaskolla von den Verantwortlichen in Meckelfeld erfahren.
Auch das Testspiel des LSK am kommenden Samstag um 16.15 Uhr in Winsen/Luhe findet vor nur 50 Zuschauern statt.
So spielte der LSK gegen Lübeck: Birjukov (46. Zlomusica) – Kunze, Wölfing (65. Hana), Pägelow, Stech, Gafar (46. Hefele) – Otte (84. Dente), Pauer (73. Sharba), Schuhmann (65. Osmani) – Meyer (73. Augustinovic), Hübner (46. Gerlach)
Hier kommen weitere Bilder vom Lübeck-Spiel:

Foto: Jürgen Poersch

Foto: Jürgen Poersch

Foto: Jürgen Poersch

Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Foto: Jürgen Poersch

Foto: HEIMSPIEL.media | Stefan Großmann

Foto: HEIMSPIEL.media | Stefan Großmann

Foto: Jürgen Poersch

Foto: Jürgen Poersch

Foto: Jürgen Poersch

Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Foto: Jürgen Poersch