Der LSK holt Michael Lindner als neuen Co-Trainer

Foto: Jürgen Poersch
„Cheftrainer Qendrim Xhafolli und ich sind sehr froh, dass wir Michael Lindner als neuen Co-Trainer dazubekommen“, sagt LSK-Teamchef Rainer Zobel, „denn er kann genau das, was wir beiden nicht können oder wollen.“ Der Bundeswehr-Hauptmann aus Munster gehört ab sofort zum Trainerstab des Regionalligisten. Vor einigen Monaten hatte Eintracht Lüneburg den 44-jährigen Lindner als neuen Trainer vorgestellt. Doch nachdem klar wurde, dass der künftige Bezirksligist fast seine komplette Mannschaft verliert, sagte Lindner den Hasenburgern wieder ab.
Nun also LSK statt Eintracht. Für Insider kommt die Neuverpflichtung nicht völlig überraschend, denn Lindner war schon in den vergangenen Wochen ständig beim Training dabei, saß bei den Vorbereitungsspielen auf der Bank. Er hat seit Beginn der Saisonvorbereitung beim LSK hospitiert.
Uwe Erkenbrecher rief bei Zobel an
Wie kam der Kontakt mit dem LSK zustande? Da muss Lindner etwas ausholen: „Über Trainer Uwe Erkenbrecher. Ich habe ihn bei seinen Referaten vor der Trainergemeinschaft Lüneburg/Rotenburg kennengelernt. Im Vorjahr habe ich sieben Monate bei Uwe hospitiert, als er noch Trainer beim Oberligisten Lupo Martini Wolfsburg war. Wir haben uns angefreundet, er ist ein ganz feiner Kerl. Uwe hat seinen alten Freund Rainer Zobel angerufen und ein gutes Wort für mich eingelegt. Ich habe dem LSK meine Unterlagen geschickt und Rainer hat zugestimmt, dass ich hospitiere“, freut sich Lindner.

Foto: Jürgen Poersch
Der neue LSK-Co-Trainer hatte zuletzt den Kreisligisten SV Munster trainiert, war zuvor beim Breloher SC und TSV Wriedel tätig. In Munster hat Lindner aufgehört, nachdem der dortige Sport im Totalumbruch ist. Die Vereine SV Munster, ESV Munster, VfB Munster, Breloher SC und SV Trauen-Oerrel wollen fusionieren, einen 3000 Mitglieder starken Großverein bilden. „Das ist eine tolle Sache“, sagt Lindner, „aber wegen Corona können die nötigen Großversammlungen derzeit nicht stattfinden. Es wird also noch eine Weile dauern. Ich wollte auch nicht länger Kreisliga-Trainer sein“, so der B-Lizenz-Inhaber.
Zobel: „Michael nimmt eine Menge auf sich“
Deshalb ist er froh, dass er jetzt beim LSK anheuern konnte, dass aus der Hospitanz eine Co-Trainer-Stelle wurde: „Es war immer mein Ziel, mal bei einem hochklassigen Verein dabei zu sein, und der LSK ist nun mal die Nummer 1 in unserer Region“, sagt Lindner. Dafür nimmt er einen hohen Aufwand in Kauf. Fast täglich fährt der neue Co-Trainer von seinem Wohnort Munster zum Training in Bad Bevensen (hin und zurück knapp 100 Kilometer). „Aber diesen Aufwand kenne ich ja aus meiner Zeit bei Lupo Martini Wolfsburg“, sagt der Trainer. Michael Lindner ist bereit, viel für den Fußball zu geben.
Das gefällt Rainer Zobel: „Er nimmt eine Menge auf sich. Dabei muss man herausheben, dass Michael ohne Bezahlung bei uns arbeitet – sonst könnte sich der LSK das gar nicht leisten.“ Was Zobel gleich aufgefallen ist: „Michael arbeitet sehr strategisch und diszipliniert, eben wie ein Hauptmann.“
Und was kann Lindner, was Zobel und Xhafolli nicht können bzw. wollen? Zobel lacht: „Naja, das Penible und Detailversessene, das liegt Qendrim und mir nicht so. Michael schreibt bei jedem Training und Testspiel mit. Alles – Ecken, Fehlpässe, Zweikampfbilanz und so weiter. Er ist ganz starker Analytiker und bringt neue Ideen mit. Das hilft Qendrim und mir sehr. Welche weiteren Aufgaben er künftig übernimmt, eventuell Video-Analysen, werden wir noch genau besprechen. Wir sind sehr froh, dass Michael unser Team verstärkt.”

Foto: Jürgen Poersch
„Beim LSK ist es wie in einer großen Familie“
Auch Michael Lindner ist happy: „Ich habe das Gefühl, dass ich nach einer langen Reise beim richtigen Verein angekommen bin, dass der hohe Aufwand nun belohnt wird. Beim LSK bin ich sehr gut aufgenommen worden, wie in einer großen Familie – das gefällt mir.“
Zur LSK-Familie gehört natürlich auch weiter Co-Trainer Thomas Oelkers, der seit längerer Zeit aus privaten Gründen pausiert. Er wird also keineswegs durch Michael Lindner ersetzt. Alle freuen sich darauf, wenn „Oeli“ eines Tages auf die LSK-Trainerbank zu Michael und den anderen zurückkehrt.
Lindner freut sich aufs nächste Training und auf das kommende LSK-Testspiel am kommenden Mittwoch um 18 Uhr gegen den Regionalliga-Favoriten VfL Wolfsburg II. Dann wird er im Neetzer Jahnstadion wieder auf der Bank sitzen und alles das machen, was seine Trainerkollegen nicht können und wollen.
Lieber Michael, herzlich willkommen in der LSK-Familie!