Wo steht der LSK? Zobel ist gespannt auf Test gegen Wolfsburgs Bundesliga-Talente

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Die Vorbereitung geht in die heiße Phase: Regionalligist Lüneburger SK hat diese Woche drei Testspiele auf dem Zettel: Mittwoch um 18 Uhr gastiert der Regionallgist VfL Wolfsburg U23 im Neetzer Jahnstadion, am Donnerstag um 19.30 Uhr spielt der LSK beim Bezirksligisten VfL Suderburg und am kommenden Sonntag um 15 Uhr beim Regionalligisten VfV Hildesheim.
Zwei Regionalligisten, zwei Standortbestimmungen? „Die hatten wir gegen den Drittligisten VfB Lübeck auch schon – und es war beim 0:5 keine gute Standortbestimmung“, sagt LSK-Teamchef Rainer Zobel, „uns fehlte bisher die Spritzigkeit. Aber wir haben daran gearbeitet und sind mittlerweile ein Stück weiter. Deshalb bin ich gespannt auf das Spiel gegen Wolfsburg.”
„Das wäre nicht fair“

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Hat sich nach den bisherigen fünf Testspielen mit vier Siegen schon eine Stammformation herausgebildet? „Es ist zu früh, jetzt schon eine erste Elf zu benennen. Das wäre auch nicht fair, weil in den zweieinhalb Wochen bis zum Saisonstart ja alle noch die Möglichkeit haben, sich zu verbessern. Außerdem wird Stefan Wolk in einigen Wochen aus seiner Verletzungspause zurückkehren. Aber 14 bis 15 Spieler haben sich schon herausgeschält”, verrät Zobel, ohne dass er Namen nennen möchte.
Anders gefragt: Gibt es Gewinner oder Verlierer der Vorbereitung? Verlierer nennt Zobel nicht, aber zwei Gewinner fallen ihm spontan ein: „Hussein Sharba, der aus der Kreisklasse von der Lüneburger SV zu uns gekommen ist, ist für mich eine kleine Überraschung. Er hat gezeigt, dass er mindestens mithalten kann, dass er vielleicht zum festen Stamm gehören kann, die Tendenz geht dahin. Immer wenn wir ihn gebracht haben, hat er für neuen Schwung gesorgt. Das gilt auch für unseren anderen jungen Neuzugang Bajrush Osmani.“

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Zobel hat mehrfach die Zuversicht geäußert, dass der LSK mit seinen vielen Neuzugängen taktisch flexibler sein wird. Wieweit ist die Systemfrage entschieden? „Wir haben ja einiges ausprobiert. 4-3-3 können wir nicht, noch nicht. 3-5-2 können wir und zum 4-4-2 müssen wir nur zwei Umstellungen vornehmen, das kriegen wir auch hin.“
Feuertaufe für Torwart Hüster

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Wie sieht’s personell aus? Neben den Langzeitverletzten Stefan Wolk und Paolo Rieckmann ist Torwart Haris Zlomusica leicht gezerrt. Dafür hat sich Keeper Max Hüster nach seiner Fingerverletzung zurückgemeldet. „Max wird gegen Wolfsburg und Hildesheim Einsatzzeiten bekommen“, kündigt Zobel an, „das wird jetzt seine Feuertaufe gegen starke Gegner.“ Voll eingeplant ist auch der gesundete Stürmer Jonas Seidel. „Ihm fehlt nach den langen Pausen noch Kraft und Spielverständnis. Aber er ist jetzt wieder voll dabei und brennt“, freut sich Zobel über das Comeback des schnellen Mannes.
Beim LSK wird also noch viel probiert. Das ist bei den Wolfsburgern nicht anders. Der Tabellenzweite der Vorsaison kommt Mittwoch mit seinem Bundesliga-Talentschuppen nach Neetze. VfL-Trainer Henning Bürger hat 29 Akteure im Kader. Der ehemalige Bundesligaspieler von Schalke 04, Eintracht Frankfurt, vom 1. FC Nürnberg und FC St. Pauli ist seit diesem Sommer im Amt. Zuvor hatte der 50-jährige Fußballlehrer die U17 und U19 des Vereins trainiert, war mit seiner U19 Dritter in der Bundesliga Nord/Nordost geworden, hinter Werder Bremen und Hertha BSC, vor den Nordrivalen HSV, FC St. Pauli und Hannover 96. Etliche dieser U19-Talente träumen jetzt in der U23 vom großen Sprung in die Bundesliga.

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Drei Testspiele haben die Wolfsburger bisher im heimischen Stadion absolviert. Gegen den Oberligisten MTV Gifhorn gab es nach 0:2-Rückstand einen 4:2-Sieg. Mit 2:0 gewann der VfL gegen den Oberligisten Lupo Martini Wolfsburg. Zuletzt blieb es gegen den Regionalligisten Hessel Kassel bei einem 0:0. Erfolgreichster Torschütze der Wolfsburger war bisher der 20-jährige Mittelfeldspieler Samuel Abifade, er traf dreimal.
Zobel: „Wir mögen uns“
Bürger zog nach dem 0:0 Zwischenbilanz: „Es war eine Steigerung gegenüber den ersten beiden Partien zu sehen. Gegen Gifhorn und Lupo Martini hatten wir Spielzeit verstreichen lassen, ehe wir richtig drin waren im Geschehen. Das war heute anders. Vorgabe gegen Hessen Kassel war, dass wir gegen diese erfahrene Männermannschaft gut gegenhalten. Das ist gelungen und hat mich beeindruckt, sodass wir uns ein paar Chancen erarbeiten konnten. Zum Sieg hat es nicht ganz gereicht. Kassel war ein sehr starker Gegner.“
Ob der LSK am Mittwoch auch schon ein sehr starker Gegner ist, wird sich zeigen. Auf jeden Fall freut sich Rainer Zobel aufs Treffen mit Henning Bürger: „Wir kennen uns schon lange. Henning wohnt ja wie ich in Braunschweig, wir tauschen uns oft aus und mögen uns. Das hat vielleicht auch eine Rolle dabei gespielt, dass Henning sich den LSK als Testspielgegner gewünscht hat.“ Nun hat Zobel einen echten Prüfstein für sein junges Team.
Kasse an der Hauptstraße geschlossen

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Für das Spiel gegen den VfL Wolfsburg öffnet die Tageskasse um 16.30 Uhr. Achtung: Einlass nur über die Kasse hinten am Parkplatz. Die Kasse vorn an der Bleckeder Landstraße bleibt geschlossen. „Dadurch sparen wir in finanziell äußerst schwierigen Corona-Zeiten mehrere Ordner und Kassierer ein“, bittet LSK-Schatzmeister Henning Constien um Verständnis für diese Maßnahme. Auch bei künftigen LSK-Gastspielen im Jahnstadion bleibt die Kasse an der Hauptstraße dicht. Die Fahrradständer an der Kasse vorne werden die Ehrenamtlichen vom LSK und TuS Neetze in den kommenden Tagen an den hinteren Eingang am Parkplatz verlegen.
LSK dankt für Eure Vernunft und Rücksichtnahme

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Ansonsten gelten beim Wolfsburg-Spiel die üblichen Corona-Schutzmaßnahmen:
- Beim Einlass in die Liste eintragen
- Hände an der Kasse desinfizieren
- Auf Händeschütteln, Umarmungen etc. verzichten
- Sitzplatz einnehmen (gern eigene Klappstühle mitbringen)
- Immer 1,50 Meter Abstand halten, auch beim Getränkekauf
Der LSK bedankt sich schon jetzt für Eure Disziplin, Rücksichtnahme und Vernunft.
Weiteres Testspiel gegen Oberligist Lohbrügge
In der kommenden Woche absolviert der LSK seine beiden letzten Testspiele vor dem geplanten Saisonbeginn am Wochenende 5./6. September:
- Mittwoch, 26. August, um 19.30 beim Landesligisten Teutonia Uelzen (500 Zuschauer zugelassen)
- Samstag, 29. August, um 14 Uhr im Neetzer Jahnstadion gegen den Hamburger Oberligisten VfL Lohbrügge (500 Zuschauer zugelassen)