Die LSK-Spieler beim Warmmachen vor der Heider Tribüne. Vorne v. l.: Nico Hübner, Abdul Gafar und Marian Kunze.
Foto: Uwe Turré

Das ist ein Punkt, mit dem man zufrieden sein kann: Regionalligist Lüneburger SK hat im Auswärtsspiel beim Heider SV ein 0:0 geholt. 585 Zuschauer sahen die Partie im HSV-Stadion an der Meldorfer Straße. Mit dem Punktgewinn klettert der LSK auf Platz 4 der Tabelle, punktgleich mit dem Tabellendritten SV Drochtersen/Assel, vor dem ebenfalls punktgleichen Aufsteiger Phönix Lübeck, der heute sensationell mit 1:0 gegen den HSV II gewonnen hat. Im dritten Samstag-Spiel besiegte Weiche Flensburg die U23 von Holstein Kiel 3:1 und übernahm wieder die Tabellenführung vor Teutonia 05 Ottensen (morgen gegen den FC St. Pauli II).

LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli mussten heute in Heide ihre Defensive umbauen, weil Kapitän und Innenverteidiger Lukas Pägelow nach seiner gelb-roten Karte im Spiel gegen Norderstedt gesperrt war. Der LSK spielte im 4-4-2-System. Vor Torwart Roman Birjukov eine Viererkette mit Marian Kunze, Alessandro Otte, Bastian Stech und dem zuletzt so starken Alexander Gerlach. Davor eine weitere Viererkette mit Abdul Gafar, Daniel Hefele, dem genesenen Tomek Pauer und Marco Schuhmann. Vorne Torjäger Malte Meyer und der schnelle Nico Hübner.

Bild aus der Kabine: Vorm Spiel waren Malte Meyer (l.) und Marian Kunze zuversichtlich. Hinten links Marco Schuhmann, hinten rechts Daniel Hefele.
Foto: Uwe Turré

Es waren schwierige Bedingungen in Heide. Die Nacht über hatte es durchgeregnet, kurz vorm Spiel ging noch ein Hagelschauer nieder. Knöcheltiefer Boden. Entsprechend vorsichtig begannen beide Teams. In der ersten Viertelstunde kaum eine Torchance auf beiden Seiten.

In der 20. Minute die erste brenzlige Situation vor dem LSK-Tor. Alessandro Otte spielt zurück auf Torwart Roman Birjukov, der nimmt den Ball in die Hand. Schiedsrichter Theodor Potiyenko (29) vom FC Hude pfeift indirekten Freistoß. Aus 13 Metern. Banger Moment. Doch der Schuss wird von der Lüneburger Mauer abgeblockt. Puh!

Danach Rochade der LSK-Außenbahnspieler: Abdul Gafar ging nach links, tauschte mit Marco Schuhmann. Es lief nun besser für den LSK. Er drückte die Gastgeber hinten rein, schloss seine Torgelegenheiten allerdings zu überhastet ab. Die beste Chance vergab in dieser Phase Malte Meyer, der sich nach einem Pass von Alessandro Otte durchsetzte, doch sein Flachschuss ging am langen Pfosten vorbei.

Kunze klärt auf der Linie

Marian Kunze (r.), hier im Spiel gegen Norderstedt, bewahrte den LSK kurz vor der Pause mit einer spektakulären Rettungsaktion vor dem Rückstand.
Foto: Jürgen Poersch

Doch in der 41. Minute fast der Rückstand: Marian Kunze klärt einen Ball zur Ecke. Der Eckball kommt rein, wird abgewehrt. Fernschuss – LSK-Torwart Birjukov ist geschlagen – doch Kunze klärt bravourös auf der Linie. Tiefes Durchatmen beim LSK. Mit dem 0:0 ging’s in die Pause.

Pauer vergibt Doppelchance zur Führung

Tomek Pauer, hier im Spiel gegen Altona, hätte in Heide um ein Haar das 1:0 für den LSK erzielt.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Kurz nach Wiederanpfiff die Riesenchance für den LSK: Tomek Pauer läuft allein aufs Heider Tor zu, Torwart Tom Pachulski bleibt lange stehen – Pauer überlegt, Pachulski wehrt den Ball ab. Den Nachschuss setzt Pauer mit links am Tor vorbei. Das hätte die Führung sein müssen!

Danach immer wieder Druck über den linken LSK-Flügel, wo sich der schnelle Gafar fast nach Belieben durchsetzte, doch sich ebenso häufig beim letzten Ball verhedderte. Diese „Waffe“ kann der LSK künftig sicher noch effektiver nutzen.

Erfreuliche Entwicklung: Der 20-jährige Alexander Gerlach (l.), hier gegen Nikola Kosanic von Altona 93, zeigte wie schon gegen Norderstedt ein starkes Spiel als linker Verteidiger. Weiter so!
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Das Spiel wogte auf dem tiefen Geläuf hin und her. Allmählich bekamen die griffigen Heider Übergewicht. Beim LSK schwanden die Kräfte, vor allem Kampfmaschine Tomek Pauer merkte man die Krankheitspause an. Doch der LSK überstand diese kritische Phase, weil Innenverteidiger Alessandro Otte mit seiner Zweikampf- und Kopfballstärke sowie seinem sicheren Aufbauspiel eine Klassepartie ablieferte und Abwehrkollege Bastian Stech ihm kaum nachstand. Auch die Außenverteidiger Marian Kunze und Alexander Gerlach standen hinten bombensicher, sorgten zudem mit Flügelläufen immer wieder für etwas Entlastung.

Alessandro Otte zeigte einmal mehr eine Klassepartie in der Abwehr. Zusammen mit Bastian Stech war er bester LSK-Spieler.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

In der 81. Minute kam Neuzugang Erjanik Ghubasaryan vom HSV zu seinem Debüt im LSK-Dress. Er wurde für Gafar eingewechselt. Mit letzter Kraft und großem Willen brachte der LSK das Remis gemeinsam über die Runden. Am Ende freuten sich alle über den einen Punkt, der weiter von der Meisterrunde träumen lässt.

So spielte der LSK: Birjukov – Kunze, Otte, Stech, Gerlach – Gafar (81. Ghubasaryan), Hefele, Pauer, Schuhmann (84. Sharba) – Meyer, Hübner.

Auf der Bank: Zlomusica (Tor), Osmani, Hana, Oelkers

Es fehlten: Hüster (Tor), Pägelow, Wolk, Wölfing, Seidel, Ataykaya, Augustinovic, Dente, Rieckmann

Teamchef: Zobel
Cheftrainer: Xhafolli
Co-Trainer: Lindner