Lukas Pägelow (r.) kehrt nach Gelb-Rot zurück in die Abwehr.
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So viel ist schon mal sicher: Es wird morgen ein besonderes Spiel. Der Lüneburger SK erwartet am Mittwoch um 18.30 Uhr den VfB Oldenburg in der Quali-Runde um den lukrativen Niedersachsen-Pokal. Premiere: Das Spiel steigt auf dem B-Platz des Neetzer Jahnstadions, weil der A-Platz kein Flutlicht hat. Wegen Corona sind nur 250 Zuschauer zugelassen.

Teamchef ist derzeit mehr Klinikchef

„Das wird eine ganz schwierige Aufgabe“, schwant LSK-Teamchef Rainer Zobel, nicht nur wegen der besonderen Umstände. Sein Team ist personell arg gebeutelt. Zwar kehrt Kapitän Lukas Pägelow nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurück ins Abwehrzentrum, aber: „Luki hat Probleme mit der Schulter. Ich weiß nicht, ob er ein ganzes Spiel durchstehen kann“, sagt Zobel.

LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli (l.) und Teamchef Rainer Zobel müssen sich morgen angesichts der langen Verletzten- und Krankheitsliste etwas einfallen lassen.
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Gehandicapt ist auch Rechtsverteidiger Marian Kunze: „Er hat schon seit einiger Zeit Muskelprobleme“, weiß „Klinikchef“ Zobel. Einsatz ungewiss. Einsatzfähig ist wohl der zuletzt überragende Defensivspieler Alessandro Otte. „Mit der Einschränkung, dass er immer wieder Hüftprobleme hat“, so Zobel. Auch Defensivspieler Michel Oelkers bereitet Sorgen: „Er sollte in Heide eingewechselt werden, doch ihm war plötzlich so unwohl, dass er in die Kabine musste“, berichtet der Teamchef. Ob Innenverteidiger Philipp Wölfing, der in Heide wegen Krankheit passen musste, wieder auf dem Damm ist, bleibt abzuwarten.

Mittelstürmer Meyer und Torwart Birjukov fallen aus

Malte Meyer (l.) fällt gegen Oldenburg wegen Krankheit aus. Gute Besserung!
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Schwerwiegend ist der Ausfall von Mittelstürmer Malte Meyer, in der Vorbereitung und in den Regionalliga bester LSK-Torschütze. „Malte liegt krank im Bett und kann auf keinen Fall spielen“, bedauert Zobel. Auch die Stürmerkollegen Jonas Seidel und Kristijan Augustinovic fallen weiter aus. Fraglich ist der Einsatz von Dribbelkünstler Umut Ataykaya, dessen Zerrung noch nicht völlig abgeheilt ist.

Ausfallen wird auch Stammtorwart Roman Birjukov, der sich im Spiel gegen Norderstedt verletzt hat. „Wir wollen keine weitere Verschlimmerung der Verletzung riskieren, deshalb wird morgen Haris Zlomusica im Tor stehen“, kündigt Zobel an. Als Ersatztorwart wird Maximilian Hüster auf der Bank Platz nehmen.

Weiter fehlen werden die Defensivspieler Paolo Rieckmann, der nach seiner Knie-Operation wieder leichtem Balltraining begonnen hat, und Stefan Wolk, der sich im Moment in der U23 Spielpraxis holt, aber nach seiner Fußverletzung noch jeden Zweikampf meidet.

Der Vorbericht aufs Spiel ist also diesmal mehr Lazarett-Report. Rainer Zobel nimmt es, wie es kommt: „Wir müssen heute das Abschlusstraining abwarten und danach eine Mannschaft aufstellen. Das wird eine Herausforderung.“

Wiedersehen mit Deichmann und Posipal

Zumal Gegner VfB Oldenburg stark in die Saison gestartet ist. Das Team von Trainer Dario Fossi war in der Regionalliga-Südgruppe lange Tabellenführer. 1:0 gegen HSC Hannover, 1:0 in Oberneuland, 1:1 in Havelse, 1:1 gegen Jeddeloh, 0:1 in Wolfsburg, 4:1 gegen Hannover 96 II. Erst nach einem spielfreien Wochenende und der 1:3-Heimniederlage gegen Werder Bremen II ist der VfB zuletzt auf Platz 5 zurückgefallen.

„Das ist eine sehr ballsichere und erfahrene Regionalliga-Mannschaft“, hat LSK-Teamchef Zobel gesehen. Beim VfB Oldenburg spielen zwei ehemalige LSKer: Abwehrmann Leon Deichmann und Mittelfeldakteur Patrick Posipal. Beide gehören zum Stamm. Der mittlerweile 32-jährige Posipal fehlte allerdings in den vergangenen vier Regionalliga-Partien, ihn sollen Adduktorenprobleme plagen.

Brandt brandgefährlich

Bester VfB-Torschütze war bisher der ehemalige Werder- und HSV-II-Spieler Rafael Brandt mit drei Saisontreffern, gefolgt von Marten-Heiko Schmidt (2). Zuletzt haben sich die Oldenburger noch einmal mit dem 22-jährigen Angreifer Ayodele Max Adetula von RW Essen verstärkt.

Viele personelle Probleme beim LSK also. Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli müssen morgen etwas aus dem Ärmel zaubern. Zu wichtig und finanziell verlockend ist der NFV-Pokal. Mit vier Siegen steht man in der 1. Runde des DFB-Pokals – und da winkt bekanntlich das große Geld.

Freuen wir uns auf eine packende Pokalschlacht, unter Flutlicht auf dem Neetzer B-Platz. Auf ins Jahnstadion und den LSK anfeuern!

  • Tickets gibt’s noch bis Mittwoch um 12.30 Uhr online unter lsk-hansa.de/ticketshop und ab 17.30 Uhr an der Tageskasse im Container am Neetzer Jahnstadion.