Wenn er fit war, hat Jonas Seidel (2. v. l.) meist getroffen – so wie hier nach nach seinem Tor zum 5:1 gegen den TSV Havelse
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„Er ist unglaublich schnell und hat einen Bombenschuss – ein richtig guter Stürmer!“ Wenn LSK-Teamchef Rainer Zobel über Jonas Seidel spricht, kommt er ins Schwärmen. Deshalb hat Regionalligist Lüneburger SK Hansa den Vertrag mit Seidel, der im kommenden Sommer auslaufen würde, vorzeitig bis zum 30. Juni 2023 verlängert.

Der 22-jährige Seidel war im Juli 2019 von Holstein Kiel zum LSK gekommen. Dort hatte er in der U17, U19 und U23 gespielt. Er schlug beim LSK sofort ein. Eigentlich war er als Außenbahnspieler verpflichtet worden. Doch als beim LSK Stürmermangel herrschte, beorderten ihn Cheftrainer Qendrim Xhafolli und Zobel nach vorne in Zentrum. Mit Erfolg! Seidel schoss Tor auf Tor. Er war auf dem besten Weg, sich ganz oben in der Regionalliga-Torschützenliste festzusetzen. Doch dann warfen ihn immer wieder Verletzungen zurück. So auch in dieser Saison, als ihn ein Muskelfaserriss frühzeitig stoppte.

Zobel: „Jonas ist ein großes Talent“

Jonas Seidel (l.) im Gespräch mit LSK-Teamchef Rainer Zobel (r.), der große Stücke auf den Stürmer hält.
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Der LSK hält trotz der Verletzungspechsträhne an dem Stürmer fest. „Jonas ist ein großes Talent, er hat alles“, sagt Teamchef Zobel. Er kann es beurteilen, schließlich hat er einst bei Bayern München sechs Jahre mit einem gewissen Gerd Müller zusammengespielt, dem besten deutschen Torjäger aller Zeiten. Zobel erwartet von Seidel: „Jetzt muss er sein Können nur mal dauerhaft auf die Bahn bringen!“ Das hat Jonas Seidel vor: „Ich bin jetzt endlich verletzungsfrei, fühle mich richtig gut“, sagt der Student, „ich finde es klasse, dass der LSK sich so früh um eine Vertragsverlängerung mit mir bemüht hat.“

Seidel: „Es macht einfach Spaß beim LSK!“

Warum hat Seidel seinen Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre verlängert? Zum einen führt er rationale Gründe an: „Ich bin gerade mit meinem Studium auf der Zielgeraden, mit der Vertragsverlängerung habe ich in schwierigen Corona-Zeiten eine gewisse Planungssicherheit.“

Es war aber vor allem eine emotionale und sportliche Entscheidung: „Mittlerweile habe ich mich in Lüneburg gut eingelebt und fühle mich hier richtig wohl. Ich habe eine schöne Wohnung mitten in der Stadt. Wir haben ein tolles Team, da stimmt die Chemie, alle halten zusammen. Es macht einfach Spaß, mit den Jungs beim LSK Fußball zu spielen. Das ist wie eine kleine Familie, man hilft sich gegenseitig. Wir Spieler spüren auch große Rückendeckung vom Verein. Und es ist eine sportliche Perspektive da. Wir spielen immerhin als einziger Verein in einem weiten Umfeld in der Regionalliga. Da sollten wir uns mittelfristig unter den ersten Fünf etablieren, das halte ich für möglich.“

Dazu will Jonas Seidel seinen Teil beitragen: „Wenn ich mal eine komplette Saison fit bleibe, mache ich meine Tore – definitiv!“

Darauf freuen wir uns, Jonas! Schön, dass Du dem LSK die Treue hältst.

Jonas Seidel (l.) bombt weiter für den LSK – mindestens bis 2023.
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Wolk entscheidet sich im Januar

Die Verträge mit Jonas Seidel und Marian Kunze sind also wie berichtet bis 2023 verlängert, auch Athletiktrainer Gregor Trowitzsch hat seine Zusage gegeben. Mit wem verhandelt der LSK derzeit außerdem? „Ich habe mit Stefan Wolk und Bastian Stech gesprochen“, sagt Verhandlungsführer Henning Constien aus dem LSK-Vorstand. Beim defensiven Mittelfeldspieler Wolk soll eine Entscheidung im Januar fallen. Der 30-Jährige möchte laut Constien gern weiter beim LSK spielen und später mal ins Trainergeschäft einsteigen. „Wenn Stefan die A- und B-Schein-Lehrgänge als Trainer absolvieren möchte, werden wir als Verein ihn dabei unterstützen“, kündigt Constien an.

Stefan Wolk (vorne) sieht seine Zukunft beim LSK – zunächst weiter als Spieler, später mal als Trainer?
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Stech liebäugelt mit dem Ausland

Und wie sieht es bei Bastian Stech aus, der sich zu einer überragenden Größe in der LSK-Abwehr entwickelt hat? Constien: „Auch Basti würde grundsätzlich gern beim LSK bleiben. Allerdings bewirbt er sich nach seinem erfolgreichen Bachelor-Abschluss jetzt nicht nur in Lüneburg, sondern auch im Ausland für einen Master-Studiengang. Wenn er eine Zusage aus dem Ausland bekommt, würde er diese Chance wohl gern nutzen. Die Entscheidung fällt im Frühjahr.“ Bereits am 7. Januar hat sich Constien zum Verhandlungsgespräch mit Mittelfeld-Leader Tomek Pauer verabredet.

Bastian Stech (l.), hier gegen Ole Wohlers von Altona 93, kann erst im Frühjahr entscheiden, ob er weiter für den LSK aufläuft.
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