Das war einer der größten Tage im Leben des Klaus Beckmann (l.): HSV-Legende Uwe Seeler (Mitte) hält die Rede bei seinem 70. Geburtstag. Hinter Beckmann sieht man Werder-Star Max Lorenz, rechts den Lüneburger Shantychor.
Foto: Jürgen Poersch

Im August war er noch in einer NDR-Dokumentation über die Anfänge der Fußball-Bundesliga 1963 zu sehen, gerade erst ist ein Buch von LZ-Redakteur Frank Lübberstedt über sein schillerndes Leben erschienen. Heute hat den Lüneburger SK die traurige Nachricht erreicht, dass Klaus Beckmann am 4. Januar im Klinikum Lüneburg im Alter von 90 Jahren gestorben ist.

„Tuta“, wie ihn alle nannten, war ein Lüneburger Fußball-Original. Er war Spieler, Trainer und Hansdampf in allen Gassen beim LSK, zugleich Wirt von „Beckmanns Eck“ gleich neben der heutigen Leupahana-Uni, damals noch eine Kaserne mit trinkfreudiger Kundschaft. In Tutas Kneipe verkehrten aber nicht nur Soldaten, sondern auch die Prominenz. Neben HSV-Idol Uwe Seeler und Werder-Rauhbein Max Lorenz feierten der Berliner Kabarettist Wolfgang Gruner („Die Stachelschweine“) und andere Stars jener Tage gerne mal bei Beckmann.

Tuta nutzte seine guten Kontakte. um Promi-Benefizspiele auf dem LSK-Platz auf die Beine zu stellen. Günter Netzer, sein Freund Uwe Seeler, TV-Quizmaster Hans Rosenthal und andere Berühmtheiten kickten für den guten Zweck.

Die Verbindung zu den alten Freunden riss nicht ab. Als Klaus Beckmann verkündete, Uwe Seeler werde zur Feier seines 70. Geburtstages im Stammlokal „Zum Roten Tore“ beim Wirt und Freund Hans Winterberg erscheinen, da wurde er von manchem belächelt. Umso größer war das Erstaunen, als „Uns Uwe“ tatsächlich zur Feier kam – in Begleitung von Max Lorenz – und sogar eine bewegende Geburtstagsrede hielt.

Übrigens hatte Klaus Beckmann einen Geburtstagswunsch, den 70-Jährige sonst wohl eher selten äußern: ein paar neue Fußballschuhe, damit er seine Karriere im Altaltliga-Team des LSK fortsetzen konnte. „Männer wie Klaus Beckmann braucht der Fußball“, sagte Seeler damals u. a. in seiner Festrede.

Der Fußball muss nun ohne Tuta auskommen. Es bleibt die Erinnerung an einen wunderbaren Menschen, der den Fußball über alles liebte, der Fröhlichkeit und Zuversicht auch in Zeiten gesundheitlicher und wirtschaftlicher Not ausstrahlte. „Locker, locker“, war einer der Sprüche, die ihm über Krisen hinweghalfen.

Lieber Klaus, ruhe in Frieden, der LSK wird Dich in bester Erinnerung gehalten. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.

Hier sind noch einige Bilder zur Erinnerung an Tuta:

Klaus Beckmann als Trainer der ersten LSK-Frauenmannschaft.
Foto: Archiv Beckmann
Der LSK und der HSV ehren Klaus Beckmann (v. l.): HSV-Trainer Thomas Doll, Beckmann, der verstorbene LSK-Präsident Manfred Harder und LSK-Trainer Elard Ostermann bei einem HSV-Gastspiel in Wilschenbruch. Beckmann wurde zum Ehrenmitglied des LSK ernannt.
Foto: Jan Beckmann/Lünepost