Punktspiele austragen dürfen die Kinder beim LSK in dieser Saison nicht mehr, aber noch trainieren – wie auf diesem Archivfoto aus dem Vorjahr.
Foto: Jürgen Poersch

Das Aus! Wegen Corona wird die Fußballsaison 2020/2021 von der Kreisklasse bis zur Oberliga abgebrochen. Das hat der Niedersächsische Fußball-Verband gestern Abend auf seinem Verbandstag in Absprache mit den 33 Fußball-Kreisvorsitzenden beschlossen. Alle bisherigen Spiel-Ergebnisse werden annulliert, es gibt in den meisten Klassen keine Auf- und Absteiger.

Beim LSK Hansa betrifft der Abbruch die U23, die in der 1. Kreisklasse spielt, sowie alle Jugendmannschaften. Ob und wie die Saison in der Herren-Regionalliga zuende gebracht wird, hat der Norddeutsche Fußball-Verband noch nicht entschieden.

LSK-Jugendvorstand Martin Wilke wartet ab, wie die Junioren-Ausschüsse jetzt den Auf- und Abstieg in bestimmten Klassen regeln.
Foto: Jürgen Poersch

LSK-Jugendvorstand Martin Wilke sagt zur Lage im Juniorenbereich: „Was das genau am Ende auf Kreis- und Bezirksebene in den einzelnen Junioren-Staffeln bedeutet, wird in den nächsten Tagen in den spieltechnischen Ausschüsse abschließend besprochen. Wir werden dann sehen, was das zum Beispiel für unsere U15, U16 und U17 in Bezug auf den Aufstieg und für unsere U13 in Bezug auf die Staffelzugehörigkeit bedeutet.”

Die LSK-Jugendkoordinatoren Daniel Dehning und Karen Peters betonen angesichts des Saisonabbruchs: „Das Training der Junioren-Mannschaften bis zur U15 in Gruppen à 20 Perssonen mit maximal zwei Trainern ist weiter gestattet – solange die Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen dies zulässt.“ Die Zulassung gilt im Landkreis Lüneburg bis zu einer 7-Tage-Inzidenz von 100. Sie lag gestern bei 78,7 und ist am heutigen Donnerstag erfreulicherweise auf 66,8 gesunken.

Die LSK-Jugendkoordinatoren Daniel Dehning und Karen Peters betonen, dass der LSK-Trainingsbetrieb bis zur U15 fortgesetzt wird – unter strengen Hygienevorschriften und solange die Corona-Verordnung des Landkreises es zulässt.
Foto: LSK

„Ob unser Nachwuchs trainieren will oder nicht, ist den Eltern, Kindern und Trainern weiterhin freigestellt“, sagt Martin Wilke. Er appelliert an alle, sich diszipliniert und verantwortungsvoll an die umfassenden Hygieneregeln im LSK-Trainingszentrum zu halten. Wilke stellt klar: „Das Training für die Mannschaften ab der U16 aufwärts bleibt weiter untersagt.” 

Gute Nachricht: Flutlicht wird heute eingeweiht

Nach dem A-Platz (Foto von der Einweihung im Vorjahr) bekommt jetzt auch der B-Platz das hochmoderne und nachhaltige LED-Flutlicht. Heute um 20.15 Uhr wird es erstmals angeknipst.
Foto: Jürgen Poersch

Keine schönen Aussichten für die 250 fußballbegeisterten Kinder und Jugendlichen. Es gibt in trüben Tagen aber auch positive Nachrichten beim LSK Hansa: Die neue LED-Flutlichtanlage auf dem B-Platz wird am heutigen Donnerstag um 20.15 Uhr eingeweiht. Damit verfügen jetzt beide Plätze in der Goseburg über das taghelle, punktgenaue und energiesparende LED-Licht. Ein weiterer großer Fortschritt für den LSK Hansa!

Und hier kommt für alle, die es genau wissen wollen, die Pressemitteilung des NFV zum Saisonabbruch:

Die Fußball-Saison in Niedersachsen ist beendet. In seiner ordentlichen Sitzung einigte sich der NFV-Verbandsvorstand am Mittwochabend darauf, die seit Anfang November 2020 durch die Corona-Pandemie unterbrochene Spielzeit 2020/21 mit sofortiger Wirkung in Form der Annullierung abzubrechen. Auf- und Absteiger wird es deshalb nicht geben. Die Entscheidung betrifft alle Alters- und Spielkassen auf Kreis-, Bezirks- und Verbandsebene. Auch die NFV- Spielklassen, die eine Schnittstelle zu anderen Verbänden aufweisen (z.B. Norddeutscher Fußball-Verband oder Deutscher Fußball-Bund), fallen unter diesen Beschluss. Allerdings können in diesen Spielklassen der/die Aufsteiger im Wege einer alternativen Entscheidungsfindung ermittelt werden; soweit die Beschlusslage im übergeordneten Norddeutschen Fußball-Verband einen Aufstieg zulässt.

„Mit den hierfür erforderlichen Lösungsschritten werden sich jetzt zunächst die spieltechnischen Ausschüsse befassen“, erklärte NFV-Präsident Günter Distelrath nach der knapp zweistündigen Videokonferenz, an der u.a. die Vorsitzenden der 33 niedersächsischen Fußballkreise sowie die Mitglieder des Präsidiums teilnahmen. Zudem sagte er: „Wir haben unsere Entscheidung schweren Herzens getroffen. Aufgrund der staatlichen Verfügungslage, die den Lockdown zunächst bis zum 18. April verlängert hat, sowie den perspektivischen politischen Aussagen erachten wir eine rechtzeitige Aufnahme eines uneingeschränkten Mannschaftstrainings und Spielbetriebs für nicht mehr realistisch. Selbst im besten Fall würden wir vor Mitte Mai nicht zu einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs kommen, denn nach so langer Pause würde eine nur zweiwöchige Vorbereitungszeit sicherlich nicht ausreichen. Erschwerend kommen die drastisch gestiegenen Infektionszahlen hinzu. Es sind einfach zu viele Unwägbarkeiten wie der weitere Pandemie-Verlauf im Spiel. Nicht zuletzt folgen wir mit unserer Entscheidung dem klaren Votum unserer Vereine.“

NFV-Präsident Günter Distelrath (l.), hier mit LSK-Präsident Sebastian Becker, bedauert den Saisonabbruch zutiefst, sieht aber angesichts steigender Corona-Zahlen keine andere Möglichkeit.
Foto: Jürgen Poersch

Der Vorstandssitzung vorausgegangen war eine Erhebung eines Meinungs- und Stimmungsbildes in den 33 NFV-Kreisen und vier NFV-Bezirken. „Meine Vorstandskollegen sind in den Kreisen und Bezirken mit ihren Vereinen in einen intensiven Dialog zum weiteren Umgang mit der Saison eingetreten. Hierbei bestätige sich niedersachsenweit mit großer Mehrheit die Variante des Abbruchs in Form der Annullierung“, erklärte Distelrath.

In der Vorstandssitzung wurden auch Stimmen erörtert, die sich gegen einen Saisonabbruch ausgesprochen hatten. So ging Distelrath u. a. auf einen an ihn adressierten Offenen Brief von 14 Vereinen aus dem NFV-Bezirk Braunschweig ein, die darum gebeten hatten, die weitere Entwicklung der Pandemie abzuwarten. „In den letzten Tagen haben mich Mitteilungen von Vereinsvertretern erreicht, die sowohl in die eine als auch in die andere Richtung argumentieren. Alle waren durch eine große Sachlichkeit und eine ernsthafte und reflektierte Auseinandersetzung mit der Situation gekennzeichnet. Das hat mich sehr gefreut“, sagte der NFV-Präsident und stellte heraus: „Noch vor ein paar Wochen waren meine Vorstandskollegen und ich vor dem Hintergrund der positiven Entwicklung der Inzidenzen und der in Aussicht gestellten Öffnungsperspektiven – auch für den Amateursport – zuversichtlich, die Saison sportlich beenden zu können. Dass jetzt aufgrund der Rahmenbedingungen der Abbruch der Saison steht, berührt uns alle emotional zutiefst. Doch leider ist dieser Schritt angesichts der aufgeführten Punkte ohne realistische Alternativen.“

Entschieden wurde auch der weitere Umgang mit dem Pokalspielbetrieb. „Die Teilnehmer am DFB-Pokal sollen, sofern es die Verfügungslage zulässt, sportlich ermittelt werden. Andernfalls kommt auch hier eine alternative Entscheidungsfindung in Betracht. Gleiches gilt für den Pokal auf Kreis- und Bezirksebene“, sagte Distelrath.

Für die kommenden Monate und die folgende Saison setzt Distelrath auf ausreichenden Impfstoff und Selbsttestungen. „Ich hoffe, dass wir in Deutschland die Probleme mit dem Corona-Impfstoff in den Griff bekommen. Mit der zunehmenden Durchimpfung der Bevölkerung wird die Pandemie ihren Schrecken verlieren. Darauf hoffen wir alle. Im Sinne der Gesundheit und im Sinne des Fußballs.“

Zum Ergebnis der Vorstandssitzung und zur allgemeinen Lage äußert sich NFV- Präsident Günter Distelrath auch im aktuellen Video-Podcast des NFV, der auf nfv.de einsehbar ist.