Regionalliga-Spiele zwischen dem LSK und dem VfL Wolfsburg – wie hier 2019 – wird es künftig nicht mehr geben.
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Eine Mannschaft weniger in der überfüllten Regionalliga Nord: Der VfL Wolfsburg hat heute bekanntgegeben, dass er seine U23 ab der kommenden Saison abmeldet. VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer sieht in der Regionalliga keine optimalen Entwicklungsmöglichkeiten für den Bundesliga-Nachwuchs. Stattdessen sollen die Talente künftig Spielpraxis in der österreichischen Bundesliga sammeln. Der VfL hat einen vierjährigen Kooperationsvertrag mit dem SKN St. Pölten abgeschlossen.

Schäfer sagt zu der Entscheidung: „Der Verzicht auf unsere U23 ist uns natürlich alles andere als leichtgefallen, aber durch die Kooperation mit St. Pölten und die daraus resultierende Möglichkeit, dass sich unsere Spieler in einer Profi-Liga weiterentwickeln können, ergibt eine eigene Ausbildungsmannschaft in der Regionalliga keinen Sinn mehr. Weder wirtschaftlich noch perspektivisch.“

Zuletzt hat außer Elvis Rexhbecaj (jetzt 1. FC Köln) kein Nachwuchsspieler mehr den Sprung ins Wolfsburger Bundesliga-Team geschafft. Der Betreuerstab der U23 soll soweit möglich in der VfL-Akademie weiterbeschäftigt werden.

Der VfL Wolfsburg ist nicht der erste Verein, der seine U23 abmeldet, auch Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, Arminia Bielefeld, RB Leipzig und Union Berlin haben keine Reservemannschaften mehr.

VfL meldet auch die U10 bis U13 ab

Auch in der Jugendabteilung geht Wolfsburg neue Wege: Die U10, U11 und U12 werden ab sofort aufgelöst, die U13 zum Ende der kommenden Saison. Stattdessen sollen Talente aus der Region länger bei ihren Heimatvereinen bleiben und dort viel Spielpraxis sammeln. Dazu hat der VfL Kooperationsverträge mit den Nachbarn BSC Acosta Braunschweig, VfB Fallersleben, MTV Gifhorn und SSV Vorsfelde geschlossen.

VfL-Sportdirektor Schäfer sagt zur neuen Strategie: „Wir wollen in unserer Nachwuchsarbeit künftig völlig neue Wege gehen und haben uns daher für eine strategische Neuausrichtung entschieden, die bewusst die bisher bekannten Pfade verlässt und innovative Ansätze findet, um die Ausbildung unserer künftigen und aktuellen Top-Talente weiter zu optimieren und auf das nächste Level zu bringen. Wir sind überzeugt, dass alle Maßnahmen dazu beitragen, unsere Talente im bestmöglichen Sinne zu fördern und weiterzuentwickeln und wir damit eine höhere Durchlässigkeit in den Profi-Fußball erreichen.“

Beim LSK wird man vielleicht nicht ganz unglücklich über den Regionalliga-Rückzug der Wölfe sein, denn gegen den VfL gab es fast immer Punktspiel-Packungen. Auch für die Spielplan-Gestalter wird es etwas leichter, weil – je nach Auf- und Abstieg in die 3. Liga oder aus der 3. Liga – eine aufgeblähte Regionalliga mit 24 Teams droht.