Der pfeilschnelle Alexander Gerlach wechselt vom LSK zum TuS Neetze.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Das gibt’s auch nicht so oft: Ein Spieler wechselt den Verein, spielt aber weiter im selben Stadion. Die Fußball-Freundschaft zwischen dem Lüneburger SK und TuS Neetze macht’s möglich. Regionalliga-Spieler Alexander Gerlach verlässt den LSK wie angekündigt – und wechselt zum ambitionierten Bezirksligisten TuS Neetze! Damit spielt der 21-Jährige weiter im Neetzer Jahnstadion, wo der heimatlose LSK seit zwei Jahren seine Regionalliga-Spiele austragen darf.

Top-Transfer für den TuS Neetze

Für die Neetzer ist diese Verpflichtung ein Glücksgriff. Gerlach hat in den vergangenen Monaten eine Leistungsexplosion hingelegt, war nach 21 Einsätzen in der Regionalliga und im NFV-Pokal auf dem besten Wege vom Ergänzungs- zum Stammspieler beim LSK. Doch weil der Abiturient ab 1. Oktober ein duales Studium bei der Polizei in Bremen startet, kann er den hohen Aufwand für Regionalliga-Fußball nicht mehr leisten (wir berichteten).

„Bei uns in der Bezirksliga kann Alex am Freitag das Abschlusstraining mitmachen und am Sonntag spielen“, sagt TuS-Manager Dr. Marco Schulze. So ist es auch mit den TuS-Trainern Maik Peyko und Jens Zemke besprochen.

Alexander Gerlach räumt allerdings gleich ein: „Auch wenn ich in der Regionalliga gespielt habe, erhebe ich beim TuS Neetze nicht den Anspruch auf einen Stammplatz – den muss ich mir schon verdienen.“ Gerlach zeigt sich aber angetan von den Gesprächen mit Schulze, Peyko und Zemke: „Sie haben viel Verständnis für meine berufliche Lage gezeigt. Das hat den letzten Ausschlag für meine Zusage gegeben.“

Alex will Spaß mit guten Freunden haben

Wiedersehen mit Freunden: Ein Kumpel von Alex Gerlach ist TuS-Neuzugang Tim Kathmann (Mitte), der vom Oberligisten SV Eichede kommt und hier von TuS-Trainer Maik Peyko (l.) und TuS-Manager Dr. Marco Schulze vorgestellt wird.
Foto: TuS Neetze

Vor allem freut sich Alex aber, dass er in der kommenden Saison mit alten Spezis zusammenspielen kann: „Raphael Thinius, Tim Kathmann, Philipp Borges und Phillip Gruhn sind gute Freunde von mir. Ich hoffe, dass wir zusammen viel Spaß haben werden.“ Für Gerlach ist es übrigens eine Rückkehr. Von 2011 bis 2013 spielte er in der Jugend für den TuS Neetze, ehe er zum VfL Lüneburg wechselte.

Mit Gerlach bekommen unsere Freunde vom TuS einen pfeilschnellen und vielseitig verwendbaren Spieler. Er wurde beim LSK auf den Außenbahnen eingesetzt, links und rechts, war auch als Sturmspitze mit seiner Dynamik ein starke Option. Da kommt einiges auf die Bezirksliga-Verteidiger zugerauscht!

Nicht nur sportlich, sondern auch menschlich wird Alexander Gerlach den TuS bereichern. Er ist ein ganz feiner Kerl, war und ist bei den LSK-Mitspielern, Fans und Verantwortlichen äußerst beliebt, zeigte bei sozialen Aktivitäten des Vereins oder als Nachwuchstrainer immer großes Engagement.

LSK lässt Gerlach ohne Ablöse gehen

So war es für LSK-Schatzmeister Henning Constien, der sonst sehr genau auf jeden Euro achtet, keine Frage, dass Alex – trotz laufenden Vertrages bis 2022 – ablösefrei zum TuS wechseln darf. Das hat er mit Marco Schulze so vereinbart, die beiden Macher kommen sowieso prima miteinander klar.

Macher unter sich: Dr. Marco Schulze (l.) vom TuS Neetze und Henning Constien vom LSK haben im Jahnstadion schon einiges zusammen auf die Beine gestellt. Jetzt haben sie den Wechsel von Alexander Gerlach eingetütet.
Foto: Jürgen Poersch

Eine spätere Rückkehr in die Regionalliga schließt Alexander Gerlach mit seinen 21 Jahren übrigens nicht aus: „Aber da muss ich mal sehen, wie sich das in den kommenden Jahren mit dem Studium und beruflich entwickelt.“ Jetzt spielt er erst mal beim TuS Neetze und wird sich da wie immer voll reinhängen.

Lieber Alex, lieber TuS, wir freuen uns über diesen Wechsel und drücken Euch ganz fest die Daumen, dass es in der kommenden Saison mit dem Aufstieg in der konkurrenzstarken Bezirksliga klappt!

Alexander Gerlach (l.) spielt hier noch gegen Rot-Weiß (Nikola Kosanic von Altona 93), demnächst aber in Rot-Weiß für den TuS Neetze im Jahnstadion.
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