Zu selten konnte Bajrush Osmani (l.) seine großen technischen Fähigkeiten beim LSK zeigen.
Foto: Jürgen Poersch

Abgang Nr. 11: Auch Bajrush Osmani verlässt den Regionalligisten Lüneburger SK. Der Mittelfeldspieler einigte sich heute mit dem Verein auf eine vorzeitige Auflösung seines Vertrages, der noch bis Sommer 2022 gelaufen wäre.

Nach einem Gespräch mit LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli hat sich der 19-Jährige zu einem Vereinswechsel entschlossen. „Qendrim hat mir gesagt, dass es für mich in der kommenden Saison sehr schwierig beim LSK wird“, bedauert Osmani.

Der ehemalige Junioren-Nationalspieler des Kosovo, geboren in Witten, war im Sommer vorigen Sommer aus der U19 von Preußen Münster zum LSK gekommen. Zuvor hatte er in der Jugend bei Schalke 04 und beim VfL Bochum gespielt. Doch beim LSK kam er nur zu fünf Regionalliga-Einsätzen, stand zweimal in der Start-Elf.

In den vergangenen vier Testspielen ahnte Osmani schon, dass LSK-Teamchef Rainer Zobel und Xhafolli nicht mehr auf ihn bauen. Er kam nur sporadisch zum Einsatz. Beide Trainer haben mehrfach betont, dass sie noch einen Spieler fürs offensive Mittelfeld verpflichten wollen – auf Osmanis Position.

Vor einem Jahr unterschrieb Bajrush Osmani (r.) seinen LSK-Vertrag in der Lüneburger Krone. Jetzt trafen sich er und Henning Constien (l.) in Recklinghausen zur Vertragsauflösung.
Foto: Jürgen Poersch

Der kleine Top-Techniker war mit großen Hoffnungen aus seiner Heimatstadt Dortmund nach Lüneburg gekommen. Er sprühte vor Spielfreude, doch diese Freude kam ihm mehr und mehr abhanden. Wohl auch deshalb, weil im LSK-Spielsystem vor allem Tugenden wie Zweikampfstärke, blitzschnelles Umschalten und Schnelligkeit gefragt sind. „Wir spielen nicht Fußball, wir laufen Fußball“, ist ein Credo von Zobel, das Osmani früh zu hören bekam.

Am Ende passte es nicht mehr zusammen. Heute trafen sich Osmani und LSK-Schatzmeister Henning Constien in Recklinghausen, um den Vertrag vorzeitig aufzulösen. Bajrush Osmani lässt sich seine Enttäuschung nicht anmerken, er ist ein positiver Typ: „Jetzt bin ich wieder näher bei meiner Familie.“

An seine Mitspieler hat er u. a. geschrieben: „Ich möchte mich bei Euch allen für die Saison bedanken. Ich werde noch mal vorbeikommen und mich vernünftig bei Euch verabschieden, Nochmals danke, Männer.“ Und, wie der Ruhrpottler sagt: „Bis die Tage.“

Auch bei Teamchef Zobel hat Bajrush sich artig verabschiedet: „Ich möchte mich für die Zeit beim LSK bedanken. Ich konnte einiges von Dir lernen und werde das immer im Kopf behalten. In den kommenden Jahren wünsche ich Dir viel Gesundheit und ganz viel Erfolg“, schrieb Osmani.

Die fußballbegeisterte Familie Osmani bei einem Lüneburg-Besuch. Von links: Vater Avni (mit LSK-Schal), Mutter Valjeta, Bajrush, Schwester Elinda und Bruder Veron. Künftig haben sie kürzere Wege, um Bajrush spielen zu sehen.
Foto: Jürgen Poersch

Wie geht es bei ihm weiter? „Ich habe zwei Angebote und eine Anfrage aus der Regionalliga West“, freut sich der Fußball-Zauberer, der unter den LSK-Zuschauern viele Fans hatte. Bleibt zu wünschen, dass der liebenswerte Bajrush Osmani einen Verein findet, bei dem seine Art, Fußball zu spielen, gefragter ist als beim LSK.

Lieber Bajrush, herzlichen Dank für das schöne Jahr gemeinsam mit Dir und Deiner ebenso fußballbegeisterten wie sympathischen Familie. Wir drücken Dir ganz fest die Daumen, dass sich Deine Wünsche in der kommenden Saison erfüllen. Mach’s gut!