So feierte der LSK den Torschützen zum Siegtreffer, Malte Meyer (Mitte). Von links gratulieren Daniel Hefele, Stefan Wolk, Erjanik Ghubasaryan und Yigit Yagmour.
Foto: Jürgen Poersch

Na also! Der LSK scheint eine Woche vorm Start der Regionalliga rechtzeitig in Fahrt zu kommen. Das Test-Duell der Regionalligisten gewann der Lüneburger SK (Südstaffel) gegen den Hamburger SV II (Nordstaffel) mit 1:0 (0:0). Vor allem in der Abwehr zeigte der LSK eine bemerkenswert starke Leistung, stand wie eine Mauer.

Dabei mussten LSK-Teamchef Rainer Zobel und Co-Trainer Michael Lindner (Cheftrainer Qendrim Xhafolli ist noch nicht aus dem Kosovo zurück) auf Stammspieler wie den Mittelfeldstrategen Tomek Pauer (bis Freitag Hochzeitsreise), Flügelflitzer Nico Hübner (Muskelverletzung) und Torjäger Jonas Seidel (Schulterverletzung) verzichten. Auch Sturm-Neuzugang Maximilian Zoch musste kurz vorm Anpfiff wegen eine schmerzhaften Trainingsblessur an der Achillensehne passen.

Die LSK-Stammkräfte Nico Hübner (vorne r.) und Tomek Pauer (dahinter), hier im Vorjahr beim 1:1 gegen den HSV, fehlten heute bei der Generalprobe gegen den Zweitliga-Nachwuchs.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Das Comeback von Gafar

Angesichts der vielen Ausfälle musste der lange verletzte Abdul Gafar früher als geplant ran. Um es vorwegzunehmen: Bis zu seiner abgesprochenen Auswechselung in der 23. Minute machte er ein gutes Spiel und lieferte Anlass zu Hoffnungen, dass er mit seiner Schnelligkeit, Dribbelkunst und Schussstärke das LSK-Angrifsspiel wesentlich beleben kann.

Teamchef Rainer Zobel (r.) freut sich mit Abdul Gafar über dessen ersten Kurzeinsatz nach quälend langer Verletzungspause.
Foto: Jürgen Poersch

Oelkers zeigte sein bestes LSK-Spiel

Auf der linken Außenbahn, wo sonst Hübner hoch- und runterrast, bekam der junge Michel Oelkers eine Bewährungschance. Um auch dies vorwegzunehmen: Oelkers zeigte sein bisher bestes Spiel im LSK-Dress, überzeugte sowohl im Zweikampf als auch im Spielaufbau. Klasse, Michel!

LSK-Co-Trainer Michael Lindner (r.) weist Michel Oelkers ein. Mit Erfolg: „Oeli“ machte ein ausgezeichnetes Spiel auf der linken Defensivseite.
Foto: Jürgen Poersch

Im Mittelfeld hatte das Trio Stefan Wolk, Daniel Hefele und Erjanik Ghubasaryan Gelegenheit, sich für zwei freie Plätze neben dem gesetzten Pauer zu bewerben. Das wird eine schwere Entscheidung für die Trainer.

Um ein Haar trifft Meyer aus 70 Metern

LSK-Mittelstürmer Malte Meyer (Mitte) wurde eng beschattet von der HSV-Abwehr. Trotzdem machte er seinen Treffer und hätte fast zwei weitere Traumtore draufgelegt.
Foto: Jürgen Poersch

Zum Spielverlauf: Schon in der 4. Minute hatte Malte Meyer die Führung auf dem Fuß – aus 70 Metern Entfernung. Der LSK-Goalgetter sah, dass HSV-Keeper Steven Mensah weit vorm eigenen Tor stand. Da zog Meyer einfach mal ab, sein Weitschuss landete nur knapp neben dem Pfosten. Das wäre ein Tor des Jahres gewesen.

Bei Lukas Pägelow (Mitte) und Eli Correia Ca (l.) bissen die HSV-Angreifer aus Beton.
Foto: Jürgen Poersch

LSK-Abwehr wie Stahlbeton

Der HSV-Nachwuchs (Durchschnittsalter: 19,5) präsentierte sich gewohnt versiert in Sachen Technik. Das Team von Trainer Pit Reimers zog ein flüssiges Kombinationsspiel auf. Nur: Zwingende Torchancen blieben Mangelware. Das lag aber auch an der bärenstarken LSK-Defensive. Die Innenverteidiger Alessandro Otte, Lukas Pägelow und Eliezer Correia Cà spielten über 90 Minuten nahezu fehlerlos. Das war famos! Und auf der Sechs dirigierte Stefan Wolk, der Defensivcoach des LSK, seine Kollegen umsichtig, hielt den Laden zusammen. Wenn’s brenzlig wurde, fuhr „Wolke“ den jungen Hamburgern auch mal schneidig in die Parade.

Mann mit Übersicht: Stefan Wolk organisierte den Defensiverbund des LSK wieder ausgezeichnet.
Foto: Jürgen Poersch

In der 15. Minute die größte Torchance des HSV. Doch einen Flachschuss aus kurzer Distanz wehrte Otte auf der Torlinie ab.

Danach war wieder Meyer-Zeit. Der Mittelstürmer des LSK sah den HSV-Keeper wieder mal weit vor dem Tor, zog diesmal aus 35 Metern ab, doch erneut verfehlte der Ball haarscharf das Gehäuse.

Filimonov kam für Kunze und beeindruckte

Danach Doppelwechsel beim LSK: Testspieler Yigit Yagmour kam für Gafar, der nach Verletzungspause vorsichtig aufgebaut werden soll. In der 27. Minute musste mit Marian Kunze ein weiterer Stammspieler des LSK verletzt raus. Für ihn kam Neuzugang Arthur Filimonov. Wie Oelkers auf der linken Seite zeigte auch Filimonov auf Rechts sein bestes Spiel für den LSK.

LSK-Neuzugang Arthur Filimonov lieferte gegen seinen ehemaligen Verein HSV eine tolle Partie auf der rechten Seite ab.
Foto: Jürgen Poersch

Von der Stamm-Elf, die eigentlich für den Saisonauftakt gegen VfV Hildesheim eingespielt werden sollte, blieb immer weniger übrig. Doch wer nun einen Einbruch befürchtete, wurde angenehm überrascht. Der LSK hielt den HSV weiter in Schach, weil die Spieler aus der zweiten Reihe hervorragend mitmachten.

Nach der Pause das gleiche Bild. Der HSV häufiger am Ball und spielstärker, aber weitgehend wirkungslos, weil die LSK-Abwehr stand wie eine meterdicke Mauer aus Stahlbeton. Es war schon erstaunlich, wie Otte, Pägelow und Correia Cà fast jeden Zweikampf gegen den Profi-Nachwuchs gewannen.

Foul an Meyer, Elfer von Meyer: 1:0!

Hier ist Malte Meyer gerade von der HSV-Abwehr umgesenst worden ...
Foto: Jürgen Poersch

Der LSK konterte immer öfter gefährlich. In der 71. Minute die Führung. Malte Meyer wurde im 16er abgespielt, zog an seinem Gegenspieler vorbei, der ihn nur noch von den Beinen holen konnte. Klarer Elfer! Das sah auch der ebenso unauffällige wie souveräne Schiedsrichter Tim-Alexander Strampe so. Meyer lief an und versenkte den Ball unhaltbar: 1:0!

… und hier zappelt sein Elfer zum 1:0 im Netz.
Foto: Jürgen Poersch

Danach durfte der Torschütze, häufig rüde attackiert von der humorlosen HSV-Innenverteidigung, in die Reha. Für ihn kam der junge Neuzugang Constantin Jordanov. Zobel beorderte den Defensivmann eins zu eins auf die Meyer-Position. Und „Consti“ machte seine Sache in ungewohnter vorderster Reihe nicht schlecht, gewann viele Zweikämpfe, spielte gepflegte Pässe.

Ein Zehner wäre schon noch schön

So fuhr der LSK den 1:0-Sieg gegen den HSV nach Hause. Das tat allen sichtlich gut. Denn zuletzt waren nach vier Niederlagen in den Testspielen schon Zweifel am Team aufgekommen.

Trainer und Verantwortliche beim LSK sind sich allerdings einig, dass ein kreativer Zehner dem Team noch guttun würde. Solche Spieler wachsen aber nicht auf den Bäumen und sind selten günstig zu haben. So bleibt die Hoffnung , dass sich bis zum Ende der Wechselfrist am 31. August noch jemand findet, der bei keinem anderen Klub unterkommt. Mit Thorben Deters (jetzt Preußen Münster) hat der LSK ja schon mal einen Glücksgriff gelandet …

So spielte der LSK: Birjukov – Otte, Pägelow, Correia Cà (85. Litvinov) – Kunze (27. Filimonov), Hefele, Wolk, Ghubasaryan, Oelkers – Meyer (74. Jordanov), Gafar (23. Yagmour)

Hier kommen mehr Bilder vom HSV-Spiel:

Einmarsch des HSV und LSK. Vorne der ausgezeichnete Schiri Strampe (2. v. r.) mit seinem Gespann.
Foto: Jürgen Poersch
Die LSK-Bank mit (v. l.) Co-Trainer Michael Lindner, Athletiktrainer Gregor Trowitzsch, Teamchef Rainer Zobel und Torwarttrainer Mario Drewes. Rechts daneben Torwart Haris Zlomusica.
Foto: Jürgen Poersch
LSK-Torwart Roman Birjukov war wieder ein starker Rückhalt. Nur die Höhe seiner Abschläge hatte Teamchef Zobel zu beanstanden: „Höher!” Diesen Wunsch konnte der Keeper erfüllen.
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Kopfballchance für Malte Meyer (l.).
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Der quirlige Testspieler Yigit Yagmour allein auf weiter Flur gegen drei vom HSV.
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Alessandro Otte lieferte einmal mehr eine überragende Vorstellung in der Innenverteidigung ab. Als Ex-St.-Paulianer war er gegen den HSV natürlich extra motiviert.
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In einer Spielpause winkte Teamchef Zobel den jungen Arthur Filimonov an die Linie. Der junge Mann eilte in Erwartung einer taktischen Lektion herbei. Doch es gab ein Schulterklopfen und Sonderlob vom Ex-Bayern-Profi: „Arthur, Du spielt richtig gut!
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HSV-Trainer Pit Reimers (r.) beobachtet das Spiel seines jungen Teams aufmerksam.
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LSK-Neuzugang Constantin Jordanov (l.) spielte gut mit auf der ungewohnten Position im Sturm.
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Michel Oelkers (r.) zeigte gegen den HSV, hier im Duell mit dem Ex-Wolfsburger Leon Sommer, was in ihm steckt. Weiter so!
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Gegen Hildesheim mit 500 Fans? Online-Vorverkauf läuft

Nach dem Sieg gegen den HSV II startet der LSK am kommenden Sonntag um 15 Uhr mit dem Heimspiel gegen den VfV Hildesheim in die neue Regionalliga-Saison. Wenn die Corona-Infektionszahlen im Landkreis Lüneburg weiter abnehmen, könnte es sein, dass zu diesem Spiel 500 ZuschauerInnen zugelassen werden. Eine endgültige Entscheidung treffen das Gesundheitsamt und der Landkreis Lüneburg. Wir werden Euch rechtzeitig darüber informieren.

Tickets gibt es online bereits im Vorverkauf unter www.lsk-hansa.de/ticketshop

Marian Kunze (r.) und der LSK erwarten am 8. August zum Saison-Auftakt im Neetzer Jahnstadion den VfV Hildesheim.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann