Das letzte und einzige Spiel gegen den HSC Hannover gewann der LSK im September 2019 mit 2:1 durch ein Last-Minute-Tor von Ante Kutschke (Mitte).
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

„Wir werden ein besseres Team sehen als zuletzt bei der 1:2-Heimniederlage gegen Hildesheim“, das verspricht LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli vor dem Regionalliga-Auswärtsspiel seines Lüneburger SK beim HSC Hannover. Anpfiff ist am kommenden Sonntag um 15 Uhr im Podbi-Sportpark an der Constantinstraße.

Der HSC hat in der jungen Saison bereits eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Erst Quarantäne, dann ein respektables 1:1 beim stets ambitionierten BSV Rehden, zuletzt am vorigen Mittwoch eine 0:6-Heimklatsche im NFV-Pokal gegen VfV Hildesheim.

„Da müssen wir auf der Hut sein“

Gegen die Hildesheimer hatte der LSK beim Auftakt nur 1:2 verloren, fahren die Lüneburger also als Favorit nach Hannover? Von solchen Quervergleichen will LSK-Coach Xhafolli nichts wissen: „Wir haben den HSC zweimal beobachtet. Ich habe mit das Video vom Spiel in Rehden angeschaut. Unser Teamchef Rainer Zobel war am Mittwoch beim Pokalspiel HSC gegen Hildesheim. In beiden Spielen hat sich der HSC etliche gute Chancen herausgespielt, auch gegen Hildesheim. Sie haben vorne gute, schnelle Stürmer. Da müssen wir auf der Hut sein.“

Hübner fehlt, Otte fraglich, Kunze und Pauer fit

Trainer Qendrim Xhafolli (r.) im Gespräch mit Nico Hübner, der am Sonntag wohl ausfallen wird.
Foto: Jürgen Poersch

Gefährlicher HSC-Angriff also. Wie sieht es denn in der LSK-Abwehr aus? Linksverteidiger Nico Hübner und Rechtsverteidiger Marian Kunze mussten zuletzt gegen Hildesheim verletzt ausgewechselt werden, Alessandro Otte quälte sich über die Runden. „Nico hat eine Oberschenkel-Verletzung. Zerrung oder Riss, das erfahren wir heute. Für ihn wird es bis Sonntag wohl nicht reichen. Marian dagegen hat in dieser Woche voll mittrainiert und ist einsatzbereit. Bei Alessandro müssen wir abwarten, er hat Kniebeschwerden.“

Wieder voll einsatzfähig ist Mittelfeld-Stütze Tomek Pauer. Er war gegen Hildesheim nach seinen Flitterwochen noch nicht wieder bei hundert Prozent, musste nach 66 Minuten entkräftet ausgewechselt werden. Xhafolli ist froh: „Tomek hat in dieser Woche gut trainiert. Er holt sich seine Fitness gerade zurück.“

„Gafar ist eine gute Option für die Start-Elf“

Abdul Gafar (Mitte) ist nach seiner Verletzung wieder voll im Training.
Foto: Jürgen Poersch

Auch wieder voll einsatzfähig ist der schnelle Abdul Gafar. Der 19-Jährige stand im Sommer nach Verletzungspause schon vor einem Vereinswechsel, weil die Trainer Motivationsprobleme bei ihm vermuteten. Doch diese Zweifel sind nach konstruktiven Gesprächen mit dem Spieler ausgeräumt: „Gafar ist wieder voll im Training. Das sieht im Moment gut aus.“ Schon gegen Hildesheim wurde der Flügelflitzer eingewechselt und sorgte in der Schlussphase für einigen Wirbel auf der linken Seite. Dass seine Aktien steigen, zeigt Xhafollis Äußerung: „Gafar ist in Hannover eine gute Option für die Start-Elf.“

Xhafolli und Zobel ist klar, dass beim HSC eine deutliche Steigerung kommen muss. Die Trainer waren mit dem Auftritt gegen Hildesheim genau so unzufrieden wie die Fans. „Wir müssen in Hannover ein besseres Team sehen und das werden wir auch. Das habe ich im Training deutlich gespürt“, sagt Xhafolli.

„So kannst du kein Spiel gewinnen“

Beim 1:1 in Rehden hatte der HSC Hannover noch Grund zum Jubeln ...
Foto: HSC Hannover
… beim 0:6 im Pokal gegen den VfV jubelten nur die Hildesheimer.
Foto: HSC Hannover

Auch der HSC muss sich steigern. War Trainer Martin Polomka zum Auftakt mit dem 1:1 in Rehden noch sehr zufrieden („Wir haben mit viel Herz und Leidenschaft einen Punkt erkämpft“), so gab es beim 0:6 gegen Hildesheim einen herben Stimmungskiller. Polomka haderte nach der Pleite: „Heute war einfach ein Tag, wo du sagst, da wärst du lieber im Bett geblieben, wir waren einfach nicht im Spiel. Es tut mir leid für die Zuschauer, wir hätten wahrscheinlich noch fünf Stunden spielen können und hätten nicht getroffen.“ Vor allem mit seiner Abwehr, in der auch Torwart und Kapitän Sascha Algermissen ungewohnte Schwächen zeigte, war der 38-jährige Coach unzufrieden: „So kannst du auf dem Niveau kein Spiel gewinnen.“

Zwei Wochen Quarantäne für den HSC

A-Lizenz-Inhaber Polomka, der den HSC von 2017 bis 2019 von der Landesliga bis in die Regionalliga führte, richtet den Blick aber schon wieder nach vorn: „Mit einem Sieg gegen Lüneburg können wir unseren bisher besten Saisonstart in der Regionalliga hinlegen, und da liegt jetzt der Fokus drauf.“

Der verletzte HSC-Torjäger Martin Wiederhold (34) fehlte zuletzt im Pokal. Er hatte beim Remis in Rehden die 1:0-Führung erzielt. Gegen Hildesheim musste zudem Neuzugang Fabian Vy-Ngoc verletzt passen. Der Außenverteidiger hatte sich auch beim LSK im Probetraining vorgestellt, aber keinen Vertrag bekommen und ist nun beim HSC untergekommen.

Hannovers Trainer Polomka weiß noch nicht so recht, wo sein Team steht, auch deshalb, weil die Mannschaft in der Vorbereitung eine zweiwöchige Zwangspause einlegen musste. Drei Spieler waren an Corona erkrankt, 14 Spieler mussten daraufhin von Mitte Juli bis 4. August in Quarantäne. Zwei Wochen, die dem HSC fehlen.

Im einzigen Aufeinandertreffen siegte LSK 2:1

Schöne Erinnerungen: Torjäger Can Düzel (Mitte) erzielt im September 2019 die 1:0-Führung gegen den HSC Hannover. HSC-Torwart Sascha Algermissen hat mit geschlossenen Augen keine Chance.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Der LSK gastiert Sonntag erstmals beim HSC. In der Saison 2019/2020 hatte Lüneburg das Hinspiel im Jahnstadion 2:1 gewonnen, durch das Siegtor von Joker Ante Kutschke in der 93. Minute. Das Rückspiel fiel wegen Corona aus. In der Saison 2020/2021 spielte der HSC in der Südstaffel, der LSK in der Nordstaffel. Jetzt trifft man sich in der Südstaffel wieder.

Die Kasse im Podbi-Sportpark öffnet um 14 Uhr. Wer sichergehen will, dass er reinkommt, kann HIER Tickets im Vorverkauf ordern.

LSK-Auswärtsspiel bei Werder II ist vorverlegt

Der LSK spielt schon am 3. September auf Platz 11 des Weserstadion-Geländes. Diesmal steht der ehemalige LSK-Torwart Ole Springer (Mitte) aber auf der anderen Seite.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Hier noch eine Terminverschiebung: Das Regionalliga-Spiel des LSK bei Werder Bremen II ist von Samstag, 4. September, auf Freitag, 3. September, um 19 Uhr vorverlegt worden. „Wir haben diesem Wunsch von Werder zugestimmt“, sagt LSK-Ligaobmann Thomas Wiebe. Bei dieser reibungslosen Verlegung haben bestimmt auch die guten Beziehungen eine Rolle gespielt, schließlich ist Ex-LSK-Torwart Ole Springer seit 2020 bei der U23 der Bremer unter Vertrag.