Marian Kunze (Nr.) und Tomek Pauer (dahinter) entführten mit viel Einsatz einen Punkt bei Atlas Delmenhorst.
Foto: Thomas Wiebe

Positive Überraschung: Regionalligist Lüneburger SK Hansa hat heute beim bisherigen Tabellendritten SV Atlas Delmenhorst ein 1:1 (0:0) errungen. Damit geben die Lüneburger die Rote Laterne in der Südstaffel an den FC Oberneuland (0:2 gegen Werder II) ab. Am kommenden Mittwoch und Sonntag sollen in den Heimspielen gegen Werder Bremen II und FC Oberneuland weitere Punkte her.

LSK-Teamchef Rainer Zobel und Trainer Qendrim Xhafolli mussten in Delmenhorst nur auf Abwehrspieler Michel Oelkers verzichten, der nach seinen Rippenbrüchen gerade erst wieder mit dem Training begonnen hat. Sonst waren alle Spieler dabei.

Birjukov rettet dem LSK das Pausen-0:0

LSK-Torwart Roman Birjukov legte mit tollen Paraden die Grundlage für das 1:1.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Atlas hatte anfangs die besseren Chancen. In der 12. Minute die erste Ecke, doch ein Kopfball strich knapp am LSK-Tor vorbei. Schon eine Minute später die nächste Gelegenheit der Gastgeber: Angreifer Cerruti Siya lief allein aufs Lüneburger Gehäuse zu, doch er rutschte aus. Riesenchance vertan, Glück für den LSK!

Wiederum Siya tauchte in der 28. Minute vorm LSK-Tor auf, aber Roman Birjukov parierte seinen Schuss mit tollem Reflex. Der LSK-Keeper zeichnete sich in der 29. Minute gleich wieder aus. Einen 16-Meter-Freistoß des früheren ungarischen Junioren-Nationalspielers Oliver Schindler fischte er mit einem seiner gewaltigen Sprünge aus dem Dreieck. Glanzparade!

Und der LSK? Erst in der 42. Minute eine verheißungsvolle Chance. Freistoß aus 16 Metern, doch Malte Meyer setzte den Ball in die Mauer. Danach noch eine Nachschussmöglichkeit für Tomek Pauer. Sonst kam nur wenig Gefährliches von den Gästen. „Wir spielen unsere Konter einfach nicht gut aus“, klagte LSK-Vorstand Henning Constien zur Pause in Delmenhorst.

Wolk kommt, Meyer scheitert zweimal knapp

Der wadengeplagte Stefan Wolk, sonst auf der Sechs beheimatet, ersetzte zur Pause Innenverteidiger Otte und lieferte eine Klasseleistung ab.
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Nach dem Wechsel wurde es wesentlich besser. Stefan Wolk rückte für den verletzten Alessandro Otte in die Innenverteidigung. Der LSK war plötzlich am Drücker. Nach Anspiel von Linksaußen Jonas Seidel ballerte Malte Meyer aus zehn Metern aufs Tor, doch Atlas-Keeper Rico Sygo riss die Arme hoch und parierte in der 47. Minute. Schade, das war eine richtig gute Chance!

Der LSK blieb überlegen. Erjanik Ghubasaryan zielte aus 20 Metern übers Tor (56.). Drei Minuten später die Riesengelegenheit zur Führung. Nico Hübner schlug eine Ecke von rechts, und Malte Meyers Kopfball schrammte die Latte.

Atlas kann richtig nachschieben

Delmenhorsts Trainer Key Riebau sah all das mit wachsendem Unbehagen. Er wechselte, brachte Torjäger Marek Janssen und Neuzugang Mohamed Darwish, der schon vorige Woche bei seinem Debüt in der Schlussphase den 1:0-Siegtreffer gegen SSV Jeddeloh vorbereitet hatte. Da sah man: Atlas hat noch richtig was nachzuschieben.

Das Spiel kippte wieder. Nur noch Delmenhorst stürmte, der LSK stand hinten drin. Es kam die Zeit des Roman Birjukov. In der 67. Minute hielt der LSK-Torwart einen gefährlichen Freistoß. In der 71. Minute rutschten mehrere Delmenhorster nach einer Rechtsflanke am Ball vorbei. Puh!

Mitten in den Delmenhorster Dauerdruck zwei LSK-Konterchancen. Meyer setzte in der 72. Minute mit dem Rücken zum Tor einen Kopfball à la Uwe Seeler an, doch Sygo hielt ohne Mühe. Zwei Minuten später passte Marian Kunze im 16er auf Nico Hübner, dessen Direktabnahme pfiff am kurzen Pfosten vorbei.

1:0! Meyer trifft zum neunten Mal

Malte Meyer schoss in Delmenhorst sein neuntes Saisontor.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Der dritte Versuch von Meyer aber saß: Atlas bekam den Ball nicht aus dem Strafraum, ein Delmenhorster rutschte aus, schlug über die Kugel. Der Ball kam zu Malte Meyer, und der LSK-Torjäger setzte den Ball von halbrechts gekonnt in die Maschen. Das 1:0 für den LSK in der 75. Minute! Meyers neunter Treffer in dieser Saison!

Danach wieder Delmenhorster Powerplay. Der starke Tomek Pauer sah wie zuvor schon Ghubasaryan und Pägelow Gelb. Birjukov entschärfte in der 82. Minute einen Kopfball von Marco Stefandl aus drei Metern, reaktionsschnell wie ein Handball-Torwart. Doch eine Minute später war er machtlos. Nach Ecke von rechts sprang der starke Neuzugang Mohamed Darwish am zweiten Pfosten am höchsten und köpfte unhaltbar ein. Ärgerlich, aber verdient, zumal Stefandl danach noch zwei Großchancen hatte. Einmal hielt Birjukov bravourös, das andere Mal flog der Schuss aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbei.

Ärgerlich: Gelb-Rot für Pägelow

LSK-Abwehrchef Lukas Pägelow sah die Gelb-Rote Karte, fehlt am Mittwoch gegen Werder, ist Sonntag gegen Oberneuland aber wieder dabei.
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Atlas wollte danach mehr, drängte unablässig. Hektik wie im Hinspiel kam auf. Lukas Pägelow grätschte an der Außenlinie einen Delmenhorster um, Schiedsrichter Adrian Höhns zeigte ihm in der 90. Minute Gelb-Rot. Beim Gang in die Kabine musste sich der Mannschaftskapitän vom Atlas-Fanblock mit Bierbechern bewerfen und als „Lüneburger Hurensohn“ beschimpfen lassen.

Da ist wohl bei der Erziehung in einigen Delmenhorster Elternhäusern etwas schiefgelaufen.

Ohne Pägelow gab es noch vier Minuten Nachspielzeit. Auch die überstand der LSK mit leidenschaftlichem Einsatz und nahm einen Punkt mit nach Lüneburg. „Absolut verdient”, wie nicht nur LSK-Spielobmann Thomas Wiebe fand, der wie stets auch in Delmenhorst vor Ort war.

Gut gemacht, Jungs, weiter so!

So spielte der LSK: Birjukov – Kunze, Pägelow, Otte (46. Wolk), Correia Cà – Ghubasaryan, Hefele – Hübner, Pauer, Seidel (80. Gafar) – Meyer

Heimspiel-Woche: Mittwoch kommt Werder, Sonntag gegen Oberneuland

Marian Kunze (l.) und der LSK freuen sich auf zwei Heimspiele in der kommenden Woche.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Für den LSK gibt es nur eine kurze Verschnaufpause. Schon am kommenden Mittwoch, 17. November, geht es weiter. Das Nachholspiel gegen Werder Bremen II steigt ab 19 Uhr auf dem B-Platz des Neetzer Jahnstadions. Damit nicht genug: Am Sonntag, 21. November, um 14 Uhr gastiert der Keller-Konkurrent FC Oberneuland beim LSK.

Karten für beide Heimspiele gibt es ab sofort im Vorverkauf online unter www.lsk-hansa.de/ticketshop.

Für beide Partien gilt wegen der angespannten Corona-Lage die 2G-Regel. Das heißt: Nur Geimpfte und Genesene finden Einlass. Tut uns Leid, geht aber nicht anders. Wir sehen uns in Neetze!