Der LSK darf sich in der Abstiegsrunde wohl wieder auf Spiele gegen den FC St. Pauli II und andere Hamburger Klubs freuen. Hier bejubelt Torschütze Daniel Hefele seinen Kopfballtreffer zum 2:1 beim 3:1-Heimsieg des LSK im September 2020.
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Der Frust ist groß nach dem 0:0 des Lüneburger SK im Regionalliga-Abstiegsduell gegen den FC Oberneuland. Die Fans fürchten, dass der Absturz in die Oberliga jetzt kaum mehr aufzuhalten sei. Aber ist das wirklich so? Wir haben mal nachgerechnet.

Drei Spiele hat der LSK noch in der Qualifikationsrunde zu bestreiten:

  • Am kommenden Sonntag um 14 Uhr beim Spitzenreiter VfB Oldenburg. Dieses Spiel hat kein Gewicht für die Abstiegsrundenwertung, weil der VfB sicher in der Aufstiegsrunde ist, der LSK fast ebenso sicher in der Abstiegsrunde, sodass dieses Ergebnis nicht mit in die Abstiegsrunde genommen wird.
  • Am Sonntag, 28. November, um 13 Uhr spielt der LSK bei Hannover 96 II. Da könnte es allerdings noch einmal interessant werden, denn 96 (20 Punkte) kann auf dem 5. Tabellenplatz durchaus noch vom SSV Jeddeloh (18 Punkte) oder BSV Rehden (16 Punkte) abgefangen werden und in die Abstiegsrunde abrutschen.
  • Am letzten Qualifikationsrunden-Spieltag, Samstag, 11. Dezember, gastiert der BSV Rehden um 14 Uhr beim LSK. Da geht es nach jetzigem Stand noch einmal um Punkte für die Abstiegsrunde.

Ein Punkt Rückstand zum rettenden Ufer

Der alte LSK-Rivale VfB Lübeck – hier Malte Meyer (r.) gegen Sven Mende – hat von allen möglichen Kandidaten für die Abstiegsrunde bisher die meisten Punkte gesammelt.
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Jetzt zur aktuellen Hochrechnung, in die alle Ergebnisse eingeflossen sind, die die Kandidaten auf den unteren Rängen der Nord- und Südstaffel bisher gegeneinander eingefahren haben (ohne Gewähr).

  1. VfB Lübeck – 16 Punkte

2. Phönix Lübeck – 13 Punkte

2. Eintracht Norderstedt – 13 Punkte

4. FC St. Pauli II – 9 Punkte

4. HSC Hannover – 9 Punkte

4. SSV Jeddeloh – 9 Punkte

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7. BSV Rehden – 8 Punkte

7. Lüneburger SK – 8 Punkte

7. FC Oberneuland – 8 Punkte

10. Altona 93 – 5 Punkte

10. Heider SV – 5 Punkte

Es wird wohl fünf Absteiger geben

Modus: Die letzten Fünf aus dieser Abstiegsrunde steigen auf jeden Fall ab. Einen sechsten Absteiger würde es nur geben, wenn der Sieger der Aufstiegsrunde in den Entscheidungsspielen den Aufstieg in die 3. Liga verpasst und zusätzlich zwei Teams aus der 3. Liga in die Regionalliga absteigen.

Damit ist derzeit nicht zu rechnen, weil die Nordvertreter VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig um den Aufstieg mitspielen und der SV Meppen im Mittelfeld acht Punkte Abstand zu den Abstiegsplätzen hat. Zu erwarten ist nur der Abstieg des Drittliga-Schlusslichts TSV Havelse.

All das kann man aus folgender Wikipedia-Tabelle entnehmen:

Die Lage ist also zwar ernst, aber noch nicht hoffnungslos für den Lüneburger Fußball.

Wieder Derbys gegen Hamburger Klubs

In der Abstiegsrunde kann es wieder Duelle zwischen LSK-Kapitän Lukas Pägelow (r.) und Ex-LSK-Torjäger Kevin Krottke geben, der jetzt für Altona 93 aufläuft.
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Nachteil für LSK: Gegen die direkten möglichen Konkurrenten um den rettenden 6. Platz – also HSC Hannover, SSV Jeddeloh, BSV Rehden und FC Oberneuland – wird man in der Abstiegsrunde nicht mehr spielen, sondern nur noch je zweimal gegen die Vereine aus der Nordstaffel.

Vorteil 1 für LSK: Da aus der 10er-Südstaffel fünf, aus der 11er-Nordstaffel aber sechs Klubs in die Abstiegsrunde gehen, hat der LSK zwei Spiele mehr als die Konkurrenten aus der Nordstaffel zu absolvieren, kann also sechs Punkte mehr sammeln. Die Nordklubs kommen dafür schon mit zwei Spielen mehr in die Abstiegsrunde. Am Ende wird sich die Anzahl der Spiele dann ausgeglichen haben.

Vorteil 2 für LSK: Weil es in der Abstiegsrunde wahrscheinlich gegen einige Hamburger Vereine geht, kann die Mannschaft bei diesen Nachbarschaftsderbys mit größerer Fan-Unterstützung als bei weiten Auswärtsfahrten nach Oberneuland, Rehden, Flensburg, Oldenburg etc. rechnen.

Abstiegsrunde startet Anfang März

Wie geht es zeitlich weiter? Die Quali der Südstaffel soll am Wochenende 11./12. Dezember abgeschlossen sein. Gibt es wegen Wetter oder Corona Spielausfälle, sind ab 23. Januar Nachholtermine vorgesehen.

Anders in der größeren Nordstaffel: Dort laufen die beiden letzten Spieltage an den Wochenenden 12./13. und 19./20. Februar. Erst danach kann endgültig abgerechnet werden, wer mit wie vielen Punkten in die Auf- und Abstiegsrunde geht.

Die Abstiegsrunde startet am Wochenende 5./6. März, die Aufstiegsrunde eine Woche später. Genügend Zeit also für die LSK-Verantwortlichen, in der Winterpause die Weichen in Richtung Klassenerhalt umzustellen.