Für Tomek Pauer (r.) und den LSK geht es Samstag ab 14 Uhr im Heimspiel gegen BSV Rehden um drei wichtige Punkte gegen den Abstieg.
Foto: Jürgen Poersch

„Wenn alle fit sind, haben wir eine gute Mannschaft. Und am kommenden Samstag sieht es personell sehr gut aus“, sagt LSK-Teamchef Rainer Zobel vor dem Regionalliga-Abstiegsduell seines Lüneburger SK gegen BSV Rehden (14 Uhr, Jahnstadion Neetze).

Ungewohnt fröhliche Töne aus dem LSK-Lager, wo es unlängst noch richtig düster aussah. Wir erinnern uns: Gesperrte und Verletzte dezimierten den schmalen 19er-Kader, ungewiss war die Einsatzberechtigung der Ungeimpften. Doch all diese Sorgen haben sich in Wohlgefallen aufgelöst. Die Gesperrten und Verletzten sind zurück, einzig Jonas Seidel (Knie-Operation) fällt noch länger aus. Die Impfskeptiker dürfen auflaufen (wir berichteten), einige von ihnen sind bereits zum ersten Mal geimpft, andere wollen nach dem Rehden-Spiel nachziehen.

Zur heiteren Stimmung beim LSK trägt auch immer noch der 1:0-Auswärtserfolg bei Hannover 96 II bei. „Da hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass unsere 13 bis 14 Leistungsträger dabei sind“, sagt Zobel. Er nennt ein Beispiel: „Michel Oelkers hat stark gespielt, doch dann hat Hannover 96 seinen Profi Franck Evina eingewechselt, der von Bayern München gekommen ist. Ein schneller Mann, zu schnell für Michel. Zum Glück konnten wir Eli Correia Cà einwechseln, der hat Evina in Schach gehalten.“

Zobel wünscht sich: „Trainer Qendrim Xhafolli und ich hätten gerne 16 bis 17 Spieler auf hohem Regionalliga-Niveau im Kader. Doch wir wissen, dass das finanziell nicht machbar ist. Wir akzeptieren das auch, denn keiner von uns will, dass der Verein in die Insolvenz rutscht.“

LSK hat sechs Spieler im Visier

LSK-Trainer Qendrim Xhafolli (l.) und Teamchef Rainer Zobel laufen zum letzten Mal in diesem Jahr mit ihrem Team im Neetzer Jahnstadion auf. Danach beginnt die intensive Suche nach Winter-Neuzugängen.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Immerhin hat der LSK-Vorstand grünes Licht für drei Neuverpflichtungen in der Winterpause gegeben. Zobel sagt: „Vor zwei bis drei Wochen hat man uns den finanziellen Rahmen für Neuzugänge mitgeteilt. Wir haben mittlerweile sechs Spieler im Visier. Die werden wir ab Mitte Januar, wenn unser Training wieder beginnt, testen.“

„Wir sehen keinen Spieler in der Region“

Gehören zu den Kandidaten auch Spieler aus der Region Lüneburg? „Nein“, sagt Zobel, „wir sehen momentan keinen Spieler in der Umgebung, der uns sofort weiterhelfen kann. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese Spieler aus dem näheren Umfeld – so wie Constantin Jordanov oder Alexander Gerlach – ein Jahr brauchen, bis sie auf Regionalliga-Niveau sind. Und Alex können wir nicht vom TuS Neetze zurückholen.“

Ohne Neuzugänge soll es Samstag gegen Rehden klappen. Die Chancen stehen nicht schlecht. Der Gast schwächelt, holte nur zwei Punkte aus den vergangenen fünf Partien, hat damit alle Chancen auf die Aufstiegsrunde verspielt.

Doch ein Spaziergang wird es nicht für den LSK. Der BSV hat mit 33 Gegentoren zwar die zweitschlechteste Abwehr der Staffel (LSK: 26 Gegentreffer), aber der Sturm steht mit 27 Toren auf Platz 4, nur die Topklubs Werder, Oldenburg und Hildesheim haben öfter getroffen.

Drei Rehdener in der Top-Top 10

Wenn das Rehdener Top-Torjäger-Trio mal nicht trifft, hat der BSV immer noch Ex-Profi Addy Menga (Foto) in der Hinterhand.
Foto: VfL Osnabrück

Die Hauptbeteiligten am Rehdener Torhagel sind der offensive Mittelfeldspieler Kamer Krasniqi (8 Tore), der jamaikanische Nationalstürmer Michael Seaton (8) und das ehemalige Inter-Mailand-Talent Bocar Djumo (5). Damit stehen drei BSV-Angreifer in der Top 10 der Torjägerliste. Erstaunlich für ein Team in der Abstiegszone – da ist die vielbeschworene Balance zwischen Defensive und Offensive wohl noch nicht ganz austariert.

Die LSK-Defensive steht

Stefan Wolk (vorne), eigentlich ein Sechser, hat zuletzt einen so überzeugenden Innenverteidiger gegeben, dass er im Abwehrzentrum gesetzt bleibt.
Foto: Jürgen Poersch

In der LSK-Defensive sieht Teamchef Zobel keinen Einlass zum Umbau, obwohl Stamm-Innenverteidiger Alessandro Otte nach Gehirnerschütterung wieder brummschädelfrei ist. Marian Kunze, Stefan Wolk, Lukas Pägelow und Eli Correia Cà bzw. Michel Oelkers haben das zuletzt so gut gemacht, dass diese Konstellation bestehen bleibt.

LSK-Abwehrspieler Alessandro Otte meldet sich nach Gehirnerschütterung zurück, ist aber noch nicht für die Startelf vorgesehen.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Kopfschütteln bei den Fans

Vorne hofft der LSK wieder auf Solist Malte Meyer, mit 10 Saisontoren Dritter der Torjägerliste. Ein vielseitiger Goalgetter, mal trifft er mit dem Kopf, mal mit dem Fuß, mal per Elfmeter oder Freistoß, wie zuletzt beim Siegtor in Hannover.

Neben dem Toreschießen wird vom Eddelstorfer, der 2019 aus der Bezirksliga kam, auch noch ein erhebliches Pensum beim Anlaufen erwartet. Da muss er sich manchen Anschnauzer vom Trainer oder älteren Mitspieler anhören.

Das löst bei etlichen Fans Kopfschütteln aus: „Warum meckern die gerade auf Malte? Der reißt sich doch wirklich in jedem Spiel den A… auf“, wundert sich ein LSK-Getreuer. Zum Glück erträgt der Stürmer, der in dieser Saison 77 Prozent aller LSK-Treffer erzielt hat, die Anranzer mit stoischer Ruhe. Er antwortet auf seine Art: mit Toren.

Hoffentlich auch gegen Rehden, denn diese drei Punkte braucht der LSK ganz dringend, sie werden mit in die Abstiegsrunde genommen.

LSK-Jugendliche haben freien Eintritt

Super! Die Jungen und Mädchen aus der LSK-Jugendabteilung dürfen kostenlos zuschauen.
Foto: Jürgen Poersch

Zu diesem wichtigen Spiel kündigt der sonst so sparsame LSK-Schatzmeister Henning Constien an: „Alle jugendlichen Fußballerinnen und Fußballer des LSK haben am Samstag freien Eintritt, ihre Eltern zahlen nur 6 statt 10 Euro.“ So hofft der Verein auf eine größere Kulisse als zuletzt gegen FC Oberneuland, als nur 240 Zuschauer kamen. Enttäuschend.

Die rückläufigen Besucherzahlen sind sicher auch Corona und der 2G-Regel geschuldet. Ungeimpfte dürfen derzeit leider nicht zuschauen, das trifft einige der treuesten LSK-Fans hart. Auch gegen Rehden gilt: Nur Geimpfte und Genesene finden mit Nachweis Einlass.

Weihnachtsfeier ist abgesagt

Corona zum Opfer fällt auch die Weihnachtsfeier der LSK-Mannschaft, die nach dem Spiel mit Gästen im Neetzer Vereinsheim geplant war. „Die Feier ist abgesagt, das ist sehr vernünftig. Wir werden dafür eine Frühlingsfeier veranstalten“, blickt Rainer Zobel in bessere Zeiten.

Das LSK-Team trainiert am heutigen Donnerstag (19.15 Uhr) und morgigen Freitag (16 Uhr) zum letzten Mal. Nach dem Rehden-Spiel geht es in die Winterpause. Das Training beginnt wie gesagt wieder Mitte Januar, genauer Termin folgt.

So, vorher wollen wir aber noch drei Punkte gegen Rehden einfahren. Kommt ins Jahnstadion und feuert unsere Mannschaft an!

Wünsch Dir Deinen Song!

LSK-Stadionsprecher Henning Juhre legt beim letzten Heimspiel des Jahres Eure Wunschhits auf.
Foto: privat

Unser Stadionsprecher Henning „Juri“ Juhre schmeißt beim Heimspiel gegen Rehden die Musikbox an: „Wünscht Dir Deinen Lieblingssong, den spiele ich“, ruft Juri auf.

Auf der LSK-Facebook-Seite kannst Du Deinen Wunsch posten. Erste Vorschläge, u. a. von What’zz-Up-Drummer Peter Frank, sind schon eingegangen. Und was willst Du hören?