Prüfstein für die LSK-Abwehr: Der ehemalige Bundesliga-Torjäger und Nationalspieler Martin Harnik stürmt jetzt für den TuS Dassendorf.
Foto: TuS Dassendorf

Generalprobe: Regionalligist Lüneburger SK Hansa testet am Sonntag, 27. Februar, um 14 Uhr beim Hamburger Oberliga-Serienmeister TuS Dassendorf. Ein echter Härtetest! Eine Woche später beginnt die Abstiegsrunde der Regionalliga.

Gegen das Dassendorfer Star-Ensemble hat der LSK noch etwas gutzumachen. Denn das Debakel vom September 2020 ist unvergessen. Damals ging der LSK im Testspiel 2:7 gegen den TuS unter. Seinerzeit auf Kunstrasen in Aumühle, am kommenden Sonntag auf Rasen.

Alle Hände voll zu tun hatte LSK-Torwart Haris Zlomusica im Jahr 2020 beim 2:7 gegen Dassendorf. Hier pariert er prächtig gegen Dassendorfs dreifachen Torschützen Maximilian Dittrich (l.).
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Beim 2:7 gegen Dassendorf gab es betretene Minen auf der LSK-Bank (v. l.): Tomek Pauer, Betreuer Achim Bartels, Physio Gregor Trowitzsch, Teamchef Rainer Zobel, Ex-Co-Trainer Michael Lindner, Betreuer Jürgen Junge und Fahrer Uwe Turré.
Foto: Jürgen Poersch

Das Duell der Bomber Harnik und Meyer

Der natürliche Untergrund könnte dem LSK eher liegen. Allerdings war beim 2:7 Dassendorfs Star Martin Harnik noch gar nicht dabei. Der 34-jährige Deutsch-Österreicher schoss von 2007 bis 2020 in 323 Profispielen genau 100 Tore für Werder Bremen, den VfB Stuttgart, Hannover 96 und den HSV. Außerdem traf er in 68 Länderspielen für Österreich 15-mal.

Seit 2020 lässt Harnik seine schillernde Karriere in Dassendorf ausklingen – torgeil wie eh und je: In den 18 Spielen dieser Saison erzielte er 28 Tore! Eine Herausforderung für die LSK-Abwehr – und mal eine gute Vergleichsmöglichkeit für LSK-Torjäger Malte Meyer. Kontrahent Harnik legt in der Oberliga gern mal einen Viererpack hin, Meyer schoss zuletzt beim 12:1-Testspielsieg in Küsten gleich sieben Tore!

LSK-Goalgetter Malte Meyer (r.) freut sich auf den Vergleich mit Harnik.
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Harnik ist nicht der einzige Promi im Dassendorfer Kader. Die Defensive dirigiert der 32-jährige Ex-Profi Maximilian Ahlschwede (früher Hansa Rostock, Arminia Bielefeld Bielefeld, Würzburger Kickers, Wehen Wiesbaden). Im Team stehen außerdem die ehemaligen Profis Zhi Gin Lam (HSV, Greuther Fürth) und Lennard Sowah, der in England für Arsenal und FC Millwall spielte.

Dann sind da außerdem die Top-Angreifer Mattia Maggio und Maximilian Dittrich, der dem LSK beim 7:2 gleich drei Dinger einschenkte. Auch ehemalige Lüneburger spielen beim TuS: Eike Kleine (MTV Treubund) und Sven Möller, der in der Saison 2013/2014 für den LSK auflief, seitdem Dassendorfer ist.

Der ehemalige LSK-Spieler Sven Möller verwandelte diesen Elfer zum 7:1 gegen LSK-Keeper Zlomusica.
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Warum will Dassendorf nicht aufsteigen?

Warum will der Oberliga-Dauermeister eigentlich nie aufsteigen? Ein TuS-Betreuer erklärte es damals am Rande des 7:2 so: „Unser Hauptsponsor hat keine Lust, am Wochenende in der Regionalliga durch ganz Norddeutschland zu gurken, er guckt sich lieber die vielen Stadtderbys in der Hamburger Oberliga an.“

Beim LSK stehen die Neuen im Fokus

Auf den LSK wartet am Sonntag ein bärenstarker Gegner. Da können LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli sehen, wer bereit ist für den Abstiegskampf. Unter besonderer Beobachtung stehen natürlich die vier Winter-Neuzugänge Bibie Njie, William Hildebrand, Valentin Zalli und Kevin Barajas. Während die ersten drei zuletzt angeschlagen ausfielen, hinterließ der ehemalige US-Profi Barajas schon einen starken Eindruck als Spielgestalter und Torschütze.

Neuzugang William Hildebrand (r.) von Werder Bremen ist einer der neuen Hoffnungsträger beim LSK. Hier sieht man den Mittelfeldspieler im Test beim VfB Lübeck gegen Ex-Profi Mirko Boland.
Foto: Jürgen Poersch

VfB Lübeck oder Drochtersen?

Wie geht’s nach dem Test in Dassendorf weiter? Der Spielplan für die Abstiegsrunde steht immer noch nicht, weil sich erst am kommenden Samstag ab 15 Uhr im Spiel VfB Lübeck gegen SV Drochtersen/Assel entscheidet, wer in die Auf- und Abstiegsrunde geht. Der Hamburger SV II hat sich bereits am vorigen Wochenende mit einem 2:1-Heimsieg gegen Phönix Lübeck einen Platz in der Meisterrunde gesichert. Dem VfB Lübeck reicht Samstag auf der Lohmühle ein Remis gegen Drochtersen. Erst nach diesem Spiel wird feststehen, wer mit wie vielen Punkten in der Abstiegsrunde startet.

Es wird eng mit der Vorbereitung

Für den LSK bleibt danach nicht viel Zeit, sich auch organisatorisch auf den Saisonstart vorzubereiten. „Wenn wir gleich mit einem Heimspiel gegen den VfB Lübeck beginnen müssten, dann würde es eng werden. Lieber wäre uns zunächst ein Auswärtsspiel“, sagt LSK-Präsident Sebastian Becker. Dessen ungeachtet ist der LSK-Bautrupp unter Leitung von Björn Busch in dieser Woche zusammen mit den Helfern vom TuS Neetze um Hartmut Vogt in Action, um das Jahnstadion aus dem Winterschlaf zu wecken. Auch das eine Herausforderung.

Der Countdown läuft – am 5. oder 6. März beginnt die Abstiegsrunde. Endlich wieder rassiger und spannender Regionalliga-Fußball! Und vorher bitte eine gelungene Generalprobe gegen Dassendorf (obwohl der LSK damals nach dem 2:7 eine 3:0-Gala bei Holstein Kiel II hinlegte).