Spieler und Einlaufkinder winken den Zuschauern vor dem Spiel zu.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Regionalligist Lüneburger SK hat den Derby-Klassiker beim Bezirksligisten Eintracht Lüneburg 4:0 (1:0) gewonnen. Viel wichtiger war aber ein anderes Ergebnis: Das Benefizspiel brachte 4700 Euro für die Ukraine-Hilfe der Lüneburger Stiftung Hof Schlüter ein!

Weit über 300 Zuschauer kamen an diesem kalten Abend auf die Hasenburg – und zahlten freiwillig gern mehr als die 5 Euro Eintritt. „Viele haben einen Zehner oder Zwanziger hingelegt und gesagt: Stimmt so“, freut sich Eintracht-Geschäftsführerin und Stadionkassiererin Linda Kunzelmann.

Großspenden stocken die Summe auf

So kam die stolze Summe von 4700 Euro zusammen, zumal die Lüneburger Sicherheitsunternehmen K+L Dienstleistungen und Secu Nord noch je 500 Euro draufgelegt haben. Die K+L-Geschäftsführer Mario Lehmann und Adam Kucharski waren vor Ort. „Es ist für uns selbstverständlich, dass wir eine so wichtige Aktion unterstützen“, sagten die beiden, die auch für den Sicherheitsdienst bei den LSK-Heimspielen in Neetze zuständig sind.

Geschäftsleute mit Herz: Mario Lehmann (l.) und Adam Kucharski (r.) vom Unternehmen K+L Dienstleistungen haben 500 Euro gespendet. Darüber freut sich auch das LSK-Team mit (hinten l. l.) Stefan Wolk, Lukas Pägelow, Maximilian Zoch, Malte Meyer, Eli Correia Cà, Haris Zlomusica, Bibie Njie. Vorne v. l.: Sergej Litvinov, Yigit Yagmur, William Hildebrand und Arthur Filimonov.
Foto: Jürgen Poersch

Da das Geld an die Stiftung Hof Schlüter geht, können alle Spenderinnen und Spender sicher sein, dass die Hilfe direkt ankommt. Die Stiftung unterstützt seit über zwei Jahrzehnten Krankenhäuser, Schulen und Kinderheime in der Ukraine, bringt auch jetzt noch Sattelschlepper mit Hilfsgütern ins Kriegsgebiet. Die Mitarbeiter wissen genau, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Der nächste Laster startet am kommenden Freitag in die Ukraine.

Novotny hellauf begeistert

André Novotny, Geschäftsführer der Stiftung, war gestern Abend auf der Hasenburg. Er war hellauf begeistert: „Unglaublich, wie die beiden Vereine so schnell ein solches Event auf die Beine gestellt haben. Die Hilfsbereitschaft der Zuschauer hat mich tief beeindruckt. Die Atmosphäre war dem Anlass angemessen, das war bewegend.“

Natürlich freute sich Novotny auch riesig über die Höhe der Spendensumme: „Die 4700 Euro gehen direkt in die Ukraine-Hilfe, bei uns fällt kein einziger Euro an Verwaltungskosten an.“

Bei der Spendenübergabe (v. l.): LSK-Teammanager Thorsten Jaskolla. Eintracht-Spieler Ricardo Rybakowski, LSK-Spieler Daniel Hefele, Geschäftsführer André Novotny von der Stiftung Hof Schlüter mit Lebenspartnerin Susanne Wermuth, Eintracht-Teammanager und Marketingleiter Thorsten Hanstedt, Eintracht-Geschäftsführerin Linda Kunzelmann, LSK-Torwart Maximilian Hüster und Eintracht-Abwehrchef Pascal Kölpien.
Foto: Jürgen Poersch

Geld für Lebensmittel und Waisenkinder

Wofür wird das Geld konkret verwendet? „Wir finanzieren davon die Sattelzüge, die mit Hilfsgütern in die Ukraine starten. Wir bringen medizinische Geräte und Lebensmittel nach Bila Zirkwa bei Kiew. Außerdem setzen wir das Geld für die 31 Straßen- und Waisenkinder ein, die wir gerade aus dem Kriegsgebiet rausgeholt und in der Lüneburger Jugendherberge sowie bei einer befreundeten Stiftung in Soltau untergebracht haben.“

Das Spendengeld ist also in besten Händen. Vielen Dank an alle, die zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben!

Da haben die Fußball-Traditionsvereine Eintracht und LSK gemeinsam eine großartige Aktion auf die Beine gestellt. Alles klappte perfekt, weil in beiden Klubs richtig gute, engagierte Menschen am Werk sind. Wer weiß, was diese beiden Vereine zusammen erreichen könnten …

Vogt: „Das sollten wir öfter machen“

Auch Schiedsrichter-Obmann Oliver Vogt vom Gastgeber Eintracht war begeistert: „Das war ein sehr schöner Abend. Eintracht und LSK sollten so etwas öfter zusammen machen. Vielleicht können wir dieses Benefizspiel ja zur ständigen Einrichtung machen und jedes Jahr einmal für einen guten Zweck spielen.“ Gute Idee!

Kommen wir zum Spiel. LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli saß wie schon beim Regionalliga-Spiel gegen den Heider SV allein auf der Bank, weil Teamchef Rainer Zobel immer noch unter einer Erkältung leidet. Ob Zobel beim Auswärtsspiel am kommenden Sonntag (14 Uhr) bei Altona 93 wieder auf der Höhe ist, bleibt offen.

Eintracht wehrt sich hervorragend

Auf dem ausgezeichnet bespielbaren Rasenplatz in der Hasenburg legte der LSK engagiert los. Kein Wunder, im 24er-Kader ist der Konkurrenzkampf groß. Da will sich jeder empfehlen, auch in einem Benefizspiel.

Doch die stark verjüngte Eintracht mit vielen Talenten aus den eigenen Reihen hielt sehr gut dagegen. Routinier Pascal Kölpien dirigierte die Abwehr der Blauen hervorragend, im Tor stand mit Joshua Stewart eine Klassemann, vorne sorgte Samy Maatouk mit einigen technischen Finessen für Begeisterung im Eintracht-Fanblock. So reichte es für den LSK nur zur 1:0-Pausenführung, die Malte Meyer in der 20. Minute erzielte.

Das war das 1:0 von Malte Meyer (Mitte). Mitspieler Bibie Njie reißt schon die Arme hoch.
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Eintracht-Trainer Philipp Zimmermann hatte seine Jungs gut eingestellt. Die starke Defensivleistung kann den Blau-Weißen Hoffnung für die Abstiegsrunde machen.

Stark auch die Schiedsrichter-Leistung: Jan-Erik Ramm von Eintracht Lüneburg leitete die Partie souverän, hatte auch keine große Mühe, weil beide Mannschaften zwar hochmotiviert, aber immer fair zur Sache gingen.

Nach etlichen Wechseln auf beiden Seiten wurde der LSK-Druck in der zweiten Halbzeit immer stärker. Malte Meyer erhöhte in der 67. Minute per Foulelfmeter auf 2:0 und in der 72. Minute nach schönem Rückpass von Zoch auf 3:0. Den 4:0-Endstand markierte der starke Rechtsaußen Maximilian Zoch in der 89. Minute.

Aber, wie gesagt, das sportliche Ergebnis zählte an diesem denkwürdigen Abend weniger als die beeindruckende Aktion gegen Putins Angriff auf die Ukraine. Die große Fußball-Familie hat ein klares Zeichen gesetzt: NO WAR! KEIN KRIEG!

So spielte der LSK: Zlomusica (46. Hüster) – Litvinov (46. Hefele), Pägelow (46. Ghubasaryan), Correia Cà, Filimonov (46. Hübner)– Wolk, Hildebrand (46. Barajas), Yagmur – Zoch, Meyer (75. Birjukov), Njie

Eintracht spielte mit: Stewart – Pritschau, Kölpien, Wollitz, Schulz, Bengel, Wöbcke, Köpke, Edler, Franke, Maatouk.
Eingewechselt wurden: Beckmann, Gutmann, Mann, Lorenz, Rybakowski und Najjar

Hier kommen weitere Fotos

Das Schiri-Trio mit (v. l.) Hanna Hofmann, Jan-Erik Ramm und Kilian Sieper – alle von der Eintracht – führt die Mannschaften und die Einlaufkinder aufs Feld. Viele filmen den Moment mit dem Handy.
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Das Schiedsrichter-Gespann und das LSK-Team bei der Gedenkminute für die vielen Opfer des Krieges in der Ukraine.
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Die Eintracht-Mannschaft beim Gedenken.
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Malte Meyer (Mitte), hier gegen den starken Eintracht-Abwehrchef Pascal Kölpien (l.), schoss drei Tore beim Derby.
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Der neue LSK-Spielgestalter William Hildebrand zeigte, dass schnell und stark am Ball ist. Rechts Schiedsrichter Jan-Erik Ramm.
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LSK-Neuzugang Bibie Njie (r.) durfte gegen Eintracht durchspielen, hatte beim Torabschluss aber noch Pech. Hier klärt Paul-Carlo Schulz vor ihm.
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Und wieder scheitert der LSK, hier William Hildebrand, am ausgezeichneten Eintracht-Torwart Joshua Stewart.
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Maximilian Zoch (r.) sorgte für reichlich Wirbel auf dem rechten Flügel, bereitete das 3:0 vor. Hier attackiert ihn Milan Bengel.
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LSK-Neuzugang Kevin Barajas (Mitte) ließ nach der Pause seine Klasse aufblitzen, wurde aber wie schon im Spiel gegen Heide noch zu wenig ins LSK-Spiel einbezogen.
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Torjäger gegen Torhüter: Malte Meyer (l.) im Duell mit Joshua Stewart. Von hinten eilt Paul-Carlo Schulz herbei.
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Daniel Hefele (vorne) wurde nach der Pause ins LSK-Mittelfeld eingewechselt. Stefan Wolk (hinten) spielte in der ersten Halbzeit auf der Sechs, nach der Pause Innenverteidiger.
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Maximilian Zoch erzielte den 4:0-Endstand für den LSK. Gegenspieler Pascal Kölpien macht hier schon dicke Backen. Angesichts des LSK-Dauerdrucks stöhnte der Turm in der Abwehrschlacht eine Viertelstunde vor Schluss: „Ich kann schon nicht mehr …“
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LSK-Stammtorwart Roman Birjukov (r.) ließ diesmal den Torhütern Maximilian Hüster und Haris Zlomusica den Vortritt. Er durfte in der Schlussphase Mittelstürmer Meyer ablösen, hätte sich bei einem heftigen Zusammenprall mit Eintracht-Keeper Stewart böse verletzen können – zum Glück ist alles glimpflich verlaufen.
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