Abdul Gafar (Mitte) ersetzte den fehlenden LSK-Torjäger Malte Meyer prima, schoss das 1:0. Hier behauptet er sich gegen Maximilian Geissen, Sohn des TV-Stars Oliver Geissen.
Foto: Jürgen Poersch

Weiter ungeschlagen in der Abstiegsrunde: Regionalligist Lüneburger SK hat im Heimspiel gegen SV Drochtersen/Assel ein 1:1 (1:0) geholt. 350 Zuschauer sahen die Partie. Der LSK steht nach diesem Remis weiter auf dem 7. Tabellenplatz, was am Saisonende den Abstieg in die Oberliga bedeuten würde. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt aber nur einen Punkt.

LSK-Teamchef Rainer Zobel, nach Corona-Erkrankung zurück auf der Bank, und Cheftrainer Qendrim Xhafolli mussten heute auf Kapitän Pägelow (Corona), Torjäger Meyer (Gelb-Rot-Sperre), Spielmacher Barajas, die Stürmer Njie und Zalli sowie die Defensivspieler Hefele, Jordanov und Oelkers (alle verletzt) verzichten. Acht Ausfälle – gut, dass der Kader in Winterpause von 20 auf 24 Spieler erweitert worden ist.

Acht LSK-Spieler fehlten

So mussten die LSK-Coaches erheblich umbauen: Ghubasaryan rechts, Otte zentral und Correia Cà bildeten die defensive Dreierkette – alle drei machten ein famoses Spiel. Hübner und Kunze besetzten die Außenbahnen – beide in Topform. Von Kunze ist man das ja schon gewohnt, Hübner überraschte nach Corona-Zwangspause mit einer überragenden Partie. Auch die Doppel-Sechs mit Pauer und Wolk gewohnt willens- und zweikampfstark. Yagmur ersetzte Spielmacher Barajas mit viel Einsatz- und Spielfreude. Vorne wirbelten Zoch und Gafar.

Marian Kunze (l.) machte wieder ein ganz starkes Spiel auf der rechten Seite
Foto: Jürgen Poersch

Gafar wirbelt und erzielt das 1:0

Vor allem der junge Abdul Gafar zog in der ersten halben Stunde prächtig auf. Schon in der 5. Minute rauschte er nach einer Kunze-Rechtsflanke nur ganz knapp mit dem Kopf an der Führung vorbei. Hatte der LSK in den vergangenen Jahren gegen Drochtersen meist wenig zu bestellen, so übernahm er diesmal von Beginn an das Kommando. Der Gast brachte außer langen Bällen kaum etwas zustande. Auf dem verbesserten Rasen im Neetzer Jahnstadion (Dank an Hartmut Vogt, Björn Busch und Team!) inszenierte der LSK einen Angriff nach dem nächsten.

In der 23. Minute die verdiente Führung: D/A-Torwart Siefkes und der ansonsten starke Abwehrchef Giwah waren sich uneineig, der schnelle Gafar spritzte dazwischen, lief allein aufs Tor zu und verwandelte zum 1:0! Frohlocken auf den Rängen.

Das 1:0 in vier Bildern. Abdul Gafar (r.) setzt energisch nach, bedrängt Drochtersens Torwart Siefkes und Abwehrchef Giwah …
Foto: Jürgen Poersch
… Gafar sprintet mit Ball zwischen Siefkes und Giwah durch …
Foto: Jürgen Poersch
er stürmt allein aufs Tor zu …
Foto: Jürgen Poersch
… und bejubelt seinen schlitzohrigen Treffer. Yigit Yagmur (v. l.), Tomek Pauer und Stefan Wolk eilen zum Gratulieren herbei.
Foto: Jürgen Poersch

Zwei Minuten später fast der nächste Gafar-Treffer. Wieder verpasste der Wirbelwind nur Millimeter mit dem Kopf. Das wär’s gewesen.

Da verlor D/A-Mäzen Rigo Gooßen, der Vater des Drochterser Fußballwunders, das erste Mal die Fassung. Er pfiff seine Männer von der Bank aus lautstark zusammen.

Doch von Drochtersen kam trotz Einlauf vom Patron weiter wenig. An Nico von der Reith, seit vielen Jahren die Aufbauzentrale der Gäste, lief das Spiel völlig vorbei. In der 38. Minute bekam er einen knallharten Schuss von Mitspieler Elfers ins Gesicht. Er blieb lange liegen, musste ausgewechselt werden. Verdacht: Gehirnerschütterung. Für ihn kam der ehemalige HSV-Profi Ashton Götz. Nicht gut für den LSK. Denn Götz spielte fortan wesentlich stärker als der Ausgewechselte auf.

D/A-Legende Nico von der Reith wird von seinen Mitspielern vom Platz geführt. Er ist benommen, es geht nicht weiter. Wir wünschen gute Besserung!
Foto: Jürgen Poersch

Bis zur Pause passierte nichts mehr. Die LSK-Fans um Trommler Stefan Hye (mit neuer Highend-Pauke) schickten ihre Mannschaft mit viel Applaus in die Halbzeit.

Ex-HSV-Profi Götz schießt Ausgleich

Nach dem Wechsel wurde Drochtersen stärker. Immer wieder liefen Angriffe über Götz. Der LSK stand gut hinten drin, fuhr vereinzelte Konter. In der 62. Minute der zweite spielverändernde Wechsel bei Drochtersen: Torjäger Alexander Neumann kam nach viermonatiger Verletzungspause. Sofort wurde der Gast gefährlicher. Ex-Junioren-Nationalspieler Neumann wirkte zwar noch nicht ganz austrainiert, doch alles, was er machte, hatte Hand und Fuß.

Vor allem in der 74. Minute. Da ließ der technisch Hochbegabte die LSK-Abwehr auf engstem Raum mit einem genialen Move stehen, passte von links in die Mitte auf Götz, und der schob cool aus fünf Metern zum 1:1 ein. Ärgerlich für den LSK, der diese Partie lange dominiert hatte – aber nicht unverdient.

In der Schluss-Viertelstunde spielten beide Mannschaften auf Sieg – mit einem Chancen-Plus für Drochtersen. Doch die LSK-Defensive hielt und brachte das 1:1 nach Hause.

LSK-Oberfan Stefan Hye sprach nach dem Spiel aus, was wohl viele dachten: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal über ein 1:1 gegen Drochtersen ärgere …“

LSK-Trommler Stefan Hye (unten, Mitte) resümierte: „Da war heute mehr drin!“
Foto: Jürgen Poersch

So spielte der LSK: Birjukov – Kunze, Ghubasaryan, Otte, Correia Cà, Hübner – Pauer, Wolk – Yagmur (80. Filimonov) – Zoch, Gafar (74. Hildebrand)

Jetzt reist der LSK zum FC St. Pauli II

Für den LSK (14 Punkte) geht es am kommenden Sonntag um 14 Uhr weiter mit dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli II (16 Punkte). Schon eine vorentscheidende Partie, die im Edmund-Plambeck-Stadion von Eintracht Norderstedt ausgetragen wird.

Hier kommen weitere Bilder vom Spiel

Vor dem Anpfiff gab es eine Gedenkminute für den verstorbenen Ex-DFB-Präsidenten Egidius Braun.
Foto: Jürgen Poersch
Die LSK-Defensiven Stefan Wolk (v. l.), Tomek Pauer und Alessandro Otte, der den fehlenden Abwehrchef Pägelow glänzend vertrat, legten mit ihren starken Leistungen den Grundstein für eine gute Vorstellung gegen Drochtersen.
Foto: Jürgen Poersch
Drochtersens Nico von der Reith (l.) vor seiner Verletzung. Rechts Torschütze Abdul Gafar.
Foto: Jürgen Poersch
Vorbildlich: LSK-Spieler Stefan Wolk (kniend) kümmert sich um den verletzten Drochterser Nico von der Reith, der ohne Bewusstsein am Boden liegt.
Foto: Jürgen Poersch
LSK-Angreifer Maximilian Zoch (Mitte) rackerte unermüdlich in der Spitze.
Foto: Jürgen Poersch
Jaaa! So bejubelten die LSK-Spieler das 1:0. D/A-Trainer Lars Jagemann (l.) ist bedient.
Foto: Jürgen Poersch
FIFA-Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer zeigte in einem hart umkämpften und nicht leicht zu leitenden Spiel insgesamt eine gute Leistung.
Foto: Jürgen Poersch
LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli (Mitte) gibt den Stürmern Maximilian Zoch (l.) und Abdul Gafar neue Anweisungen.
Foto: Jürgen Poersch
Viel unterwegs: Maximilian Zoch (Mitte) beschäftigte die Drochterser Abwehr immer wieder. Links Zweikampf-König Tomek Pauer.
Foto: Jürgen Poersch
Stefan Wolk (l.) tat der LSK-Defensive mit seiner Routine und Cleverness im Zweikampf gut. Da hat er es seinem Ex-Klub Drochtersen noch mal gezeigt!
Foto: Jürgen Poersch

Wer war alles da? 6 Blicke auf die Tribüne:

Foto: Jürgen Poersch
Foto: Jürgen Poersch
Foto: Jürgen Poersch
Foto: Jürgen Poersch
Foto: Jürgen Poersch
Foto: Jürgen Poersch