Gafars Traum wird wahr: LSK-Talent wechselt zu Werder Bremen!

Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann
Es ist eine dieser schönen Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Abdul Gafar vom Regionalligisten Lüneburger SK Hansa wechselt im Sommer dieses Jahres in die U23 von Werder Bremen und hat dort die Riesenchance, seinen Traum vom Profifußball zu verwirklichen. Der Linksaußen hat einen Vertrag an der Weser unterschrieben.
So bitter der Verlust für den LSK ist (zumal sein Vertrag im Sommer ausläuft, es also zunächst keine Ablöse gibt), so sehr ist dem 20-Jährigen der Sprung in den Talentschuppen des Zweitliga-Spitzenreiters zu gönnen. Gafar war wie berichtet im Februar zum zweitägigen Probetraining an der Weser – und hat dort überzeugt. Er musste noch zwei Medizin-Checks überstehen, dann war alles klar.

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Ein harter Weg mit vielen Hürden
Das Riesentalent, geboren in der ghanaischen Hauptstadt Accra, hatte es nicht immer einfach. Als kleines Kind kam er mit seinem Vater nach Deutschland, fand in Wulfsen bei Winsen eine neue Heimat. Bei der JHV Borstel-Luhdorf begann er mit dem Fußballspielen, wechselte später zum VfL Lüneburg und MTV Treubund Lüneburg.
Einer, der sein großes Talent früh erkannte, war Friedhelm Mienert, ehemaliger A-Junioren-Trainer des LSK und MTV Treubund. Er stellte den schnellen Linksaußen im Juni 2017 beim A-Junioren-Bundesligisten Niendorfer TSV vor. Gafar war damals erst 15, kam mit völlig zerschlissenen Schuhen zum Probetraining.
TSV-Trainer Andreas Prohn winkte zunächst ab, um Gafar ein Jahr später dann doch zu verpflichten. Unter der Knute des „harten Hundes“ Prohn hatte der junge Fußballer keine leichte Zeit. Doch er biss sich durch, nahm die vielen Fahrten von seinem Wohnort Wulfsen auf sich, lernte viel dazu und schaffte den Sprung in die Junioren-Bundesliga.

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Im Sommer 2018 verpflichtete der LSK Gafar. Wir wollen nicht verschweigen, dass es auch hier nicht immer reibungslos verlief. Vor dieser Saison plagte sich der schnelle Mann mit Muskelverletzungen, fing immer wieder zu früh an, fiel so viele Wochen aus. Da verlor mancher die Geduld mit dem Talent. Es wurde ihm sogar nahegelegt, sich einen neuen Verein zu suchen.
Doch Gafar lehnte ab. Er blieb – und zeigte beim LSK allen, was in ihm steckt: diese unwiderstehlichen Tempoläufe, die tollen Dribblings, den leidenschaftlichen (bisweilen zu ungestümen) Einsatz und endlich auch Torgefährlichkeit – so wie bei seinem ebenso wichtigen wie phantastischen 2:2 gegen BSV Rehden, als er kurz vor Schluss die gesamte Gästeabwehr verlud und den Ball in die Maschen hämmerte, oder zuletzt bei seinem schlitzohrigen 1:0 gegen Drochtersen.

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Nun findet die Geschichte des Jungen aus Accra, der nach Deutschland kam und so viele Hürden überspringen musste, ein vorläufiges Happy End. „Es war immer mein großer Traum, mal Profi zu werden – und bei Werder habe ich jetzt die große Chance, mich auf professionellem Niveau weiterzuentwickeln”, sagt Gafar.
„Ich bin dem LSK sehr dankbar“
Der künftige Werderaner vergisst auch nicht seinen jetzigen Verein: „Ich bin dem LSK sehr dankbar, dass er mir als jungem Talent aus der Region die Chance gegeben hat, mich so zeigen zu können, dass ich im Sommer den Schritt zu Werder gehen kann.“ Na, das klingt doch schon ziemlich professionell. Und Gafar versichert: „Bis zu meinem Wechsel werde ich alles dafür geben, gemeinsam mit dem LSK die Klasse zu halten.“
„Das spricht für unsere gute Ausbildung“
Auch beim LSK ist man stolz: „Wir freuen uns sehr, dass es wieder ein Spieler von uns geschafft hat, zu einem Profiverein zu wechseln”, sagt Schatzmeister Henning Constien im Namen des Vorstandes, „das spricht für die gute Ausbildung beim LSK. Wir wünschen Gafar alles Gute für seine sportliche und private Zukunft.“
Lieber Gafar, die LSK-Familie drückt Dir die Daumen, dass beides klappt – der Klassenerhalt mit dem LSK und die Profikarriere bei Werder.
Lesetipp: Auf der LSK-Facebook-Seite ist zum Thema Transfers bereits eine muntere Diskussion zwischen Fans und LSK-Vorstand entbrannt.