So sehen Sieger aus: Torwart Haris Zlomusica (v. l.), Michel Oelkers, Marian Kunze und Tomek Pauer bejubeln den Auswärtssieg in Heide. Alle vier machten ein starkes Spiel.
Foto: Jürgen Junge

Die Hoffnung, sie ist zurück! Regionalligist Lüneburger SK hat das brisante Abstiegsduell beim Heider SV vor 583 Zuschauern mit 2:1 (2:0) gewonnen. Der LSK ist nach dem Auswärtssieg bis auf einen Punkt an den BSV Rehden (morgen beim Spitzenreiter Phönix Lübeck) und zwei Punkte an den FC St. Pauli II (morgen gegen FC Oberneuland) rangerückt.

Die Vorzeichen waren überhaupt nicht gut, denn LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli mussten in Heide auf acht Spieler verzichten: Torwart Roman Birjukov, Defensivspieler Alessandro Otte, Stürmer Jonas Seidel (alle drei Corona), die Sechser Stefan Wolk (Lungenentzündung) und Daniel Hefele (Gelbsperre), Angreifer Abdul Gafar (umgeknickt) sowie die langzeitverletzten Constantin Jordanov (Syndesmoseband) und Valentin Zalli (Schambein).

Personal-Puzzle: Cheftrainer Qendrim Xhafolli (l.) und Teamchef Rainer Zobel, hier auf einem Archivbild, mussten in Heide ohne etliche Stammkräfte auskommen.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Zum Spiel: Die ersten Chancen hatten die Gastgeber. Regionalliga-Debütant Haris Zlomusica im LSK-Tor verhinderte in der 7. Minute mit einer Glanzparade den Rückstand. Danach ließ er bei zwei Freistößen die Bälle prallen, hatte aber anschließend seine Nerven im Griff und zeigte eine Klassepartie.

Flanke Kunze – Kopfball Pauer – 1:0!

Gleich ist er drin: Nach Kunze-Freistoß steigt Tomek Pauer (Mitte) hoch und köpft zum 1:0 für den LSK ein.
Foto: Thomas Wiebe

Schnell befreite sich der LSK vom Anfangsdruck des HSV, fuhr munter Angriffe. In der 15. Minute Foul am starken Mittelfeldmann Erjanik Ghubasaryan. Freistoß von Marian Kunze, in der Mitte stieg Tomek Pauer hoch und köpfte ein: 1:0! Jubeltraube beim LSK!

Und es ging gut weiter: Den 18-Meter-Schuss in der 21. Minute vom quirligen LSK-Angreifer Maximilian Zoch konnte HSV-Torwart Raphael Bartell noch halten, doch in der 28. Minute war er machtlos: Nach einer Rechtsflanke des überragenden Kunze erwischte Zoch den Ball am zweiten Pfosten mit dem Kopf und vollstreckte zum 2:0. Maxis erstes Regionalliga-Tor für den LSK! Teamchef Zobel hatte es vorausgeahnt.

Mit dem beruhigenden 2:0 ging’s in die Pause. Die Heider hatten aus ihrem halben Dutzend Torchancen nichts gemacht, der LSK aus fünf Gelegenheiten zwei Tore. Endlich mal effektiv, so wie Trainer Xhafolli es sich gewünscht hatte.

Maximilian Zoch (r.) – hier ein Archivbild – erzielte sein erstes Regionalliga-Tor für den LSK.
Foto: Jürgen Poersch

Nach dem Wechsel behielt der LSK alles im Griff. Kunze flankte in der 47. Minute, Malte Meyer ließ den Ball durchrutschen zu Zoch, doch der wurde im letzten Moment geblockt. In der 49. Minute wieder Zoch: Nach einer Ecke zog er den Ball im Fallen nur knapp am Tor vorbei.

Von Heide kam in dieser Phase nicht viel. Ein Schuss von Kieselbach strich in der 58. Minute knapp am LSK-Tor vorbei. Linksverteidiger Arthur Filimonov ersetzte in der 59. Minute den entkräfteten Stürmer Meyer, der trotz Erkältung (kein Corona) gespielt hatte. Der vielseitige Nico Hübner wechselte aus der Abwehr in den Sturm und hatte kurz darauf Pech mit einem Schuss, der knapp am Tor vorbeisauste.

15. Gelbe: Pauer fehlt gegen Altona

Die 61. Minute lief nicht so gut für den LSK. Tomek Pauer sah die gelbe Karte. Das war seine 15. in dieser Saison, sodass er am kommenden Sonntag im nächsten Abstiegsduell gegen Altona 93 ausfällt.

Lüneburg hatte jetzt alles im Griff. In der 75. Minute zog der aufgerückte Lukas Pägelow aus 20 Metern ab, sein Schuss wurde von einem Heider abgefälscht – und klatschte an die Latte. Schade! Nächste Chance in der 76. Minute: Maximilian Zoch sah, dass HSV-Keeper Bartell weit vorm Tor stand, versuchte es einfach mal aus 40 Metern, doch sein Schuss ging am Tor vorbei.

Nach dem 2:1 kippt das Spiel

Plötzlich die Wende: Nach Flanke von links ist Heides Patrick Storb mit dem Kopf da und verkürzt unhaltbar zum 2:1 (78. Minute). Jetzt kippt das Spiel.

Heide holt die Keule raus. Ein hoher Ball nach dem anderen segelt in den Lüneburger Strafraum. Die LSK-Abwehr schwimmt. Zlomusica pariert in der 81. Minute einen Kopfball – ganz stark! Ghubasaryan klärt in der 82. Minute auf der Linie. Puh! Ein Heider Schuss landet in der 83. Minute an der Latte. In der 85. Minute klärt Correia Cà, Turm in der Abwehrschlacht, auf der Linie. Bange Minuten. Und das war’s immer noch nicht. In der 93. Minute streicht ein Heider Flaschschuss nur ganz knapp am langen Pfosten vorbei. Im Gegenzug bricht Nico Hübner durch, doch Torwart Bartell pariert.

Dann – endlich – ist Abpfiff. Beim LSK liegen sich Spieler, Trainer und Betreuer in den Armen, auf den Rängen frohlocken die 20 treuen Fans um Frank Güttler. Das war ein verdammt hartes Stück Arbeit. Der LSK ist wieder da!

So spielte der LSK: Zlomusica – Correia Cà, Pägelow, Oelkers – Kunze, Pauer (76. Yagmur), Ghubasaryan, Hübner – Barajas – Meyer (59. Filimonov), Zoch (83. Hildebrand)

Herzlichen Dank an unseren Außenkorrespondenten Thomas von Randow für die Infos sowie an LSK-Betreuer Jürgen Junge und LSK-Ligaobmann Thomas Wiebe für die Fotos.

LSK nächste Woche gegen Altona

Der LSK spielt am Sonntag, 1. Mai, um 15 Uhr im Neetzer Jahnstadion gegen Altona 93 (heute 1:1 gegen HSC Hannover). Leider ohne den gelbgesperrten Tomek Pauer, dafür wieder mit Daniel Hefele, der diesmal wegen Gelbsperre zuschauen musste. Auch bei Jonas Seidel (Corona) besteht Hoffnung, weil er gestern erstmals negativ getestet wurde. Länger ausfallen wird allerdings Stefan Wolk mit Lungenentzündung. Gute Besserung, Stefan!

Tickets für das Altona-Spiel gibt es bereits online unter www.lsk-hansa.de/ticketshop